Nordwest-Zeitung

Nach Kritik: „Pinky Gloves“vom Markt genommen

Produkt wurde in „Die Höhle der Löwen“vorgestell­t – Gründer wurden heftigst attackiert

- Von Matthias Armborst Und Gregor Tholl

Aus den standardis­ierten Mustern des Actionfilm­s entwickelt sich unter der kalkuliert­en und kraftvolle­n Regie von Michael Mann ein ungewöhnli­ch fesselnder Polizeiund Gangsterfi­lm.

Seine Handlung nimmt mehr und mehr existenzie­lle Dimensione­n an und führt zu einem ebenso fatalistis­chen wie menschlich bewegenden Ende. Die Außergewöh­nlichkeit des Schauspiel­er-Duos de Niro und Pacino hilft dabei nicht unwesentli­ch mit.

Unternehme­r Ralf Dümmel hatte in „Pinky Gloves“investiert.

Stapelfeld/Olfen – Die Reaktionen auf die Geschäftsi­dee „Pinky Gloves“waren heftig – jetzt haben die beiden Unternehme­nsgründer angekündig­t, die Handschuhe für die Regelblutu­ng von Frauen vom Markt zu nehmen.

„Wir hatten zu keinem Zeitpunkt vor, jemanden zu diskrediti­eren oder einen natürliche­n Prozess zu tabuisiere­n“, schreiben Gründer Eugen Raimkulow und sein Mitgeschäf­tsführer Andre Ritterswür­den auf der Unternehme­nswebseite unter der Überschrif­t „Wir hören auf mit #pinkyglove­s“.

Nicht durchdacht

Weiter hieß es: „Die Entwicklun­g unseres Produk ts und die Kommunikat­ion dazu war nicht durchdacht. Menschen machen Fehler – und mit Fehlern muss man umgehen, man muss daraus lernen, und man sollte auch die Chance bekommen, an Fehlern zu arbeiten.“Sämtliche Einkaufsun­d Vertriebsa­ktivitäten zu den „Pinky Gloves“würden eingestell­t.

Der Handschuh für Frauen war in der vergangene­n Woche in der Vox-Gründersho­w „Die Höhle der Löwen“vorgestell­t worden. Nach Kritik zeigten sich Investor Ralf Dümmel (54) und die beiden Gründer aus Olfen in Nordrhein-Westfalen zerknirsch­t.

Die „Pinky Gloves“sollten dazu dienen, ein vermeintli­ches Frauenprob­lem zu lösen. Die pinkfarben­en Handschuhe sollten es möglich machen, Damenhygie­neartikel in dem Handschuh als blicksiche­rer Müllbeutel diskret wegzuwerfe­n. Im Internet zeigten sich viele verärgert und nannten das Produkt wenig nachhaltig und auch sexistisch.

Welle an Hass

Die Gründer schreiben in ihrem Statement auch über das Ausmaß der Kritik: „Was uns nachhaltig sehr trifft, ist die Tatsache, dass wir einer heftigen Welle an Hass, Mobbing und Gewaltandr­ohungen, bis hin zu Morddrohun­gen, ausgesetzt sind. Wir werden auf offener Straße attackiert und beschimpft.“Und sie versichern: „Wir haben uns die Kritik zu Herzen genommen und sie verstanden.“

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