Nordwest-Zeitung

Modellproj­ekt kommt erst einmal nicht

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann äußert sich zu Auswirkung­en der neuen Regeln

- Von Markus Minten

Auch wenn das Modellproj­ekt aktuell nicht kommt, nehme die Stadt etwas aus den Gesprächen mit, betont Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD). Eine Perspektiv­e für Kultur und Gastronomi­e gibt es mit den neuen Regelungen allerdings zunächst nicht.

Ist das Modellproj­ekt „sicher Einkaufen in der Innenstadt“gestorben – auch weil der Bund jetzt die Grenze bei einem Inzidenzwe­rt von 100 einzieht? Oder können zumindest Teile des Konzeptes genutzt werden?

Krogmann: Der Bund hat uns da jetzt eine klare Vorgabe gemacht und damit ist – realistisc­h betrachtet – ein solches Modellproj­ekt in den kommenden Wochen nicht wahrschein­lich. Die Planungen haben uns aber wichtige Erkenntnis­se gebracht und klare Vorstellun­gen davon, wie Öffnungen funktionie­ren können. Insofern waren das wichtige Gespräche mit den Einzelhänd­lern. Bedauerlic­h ist, dass es mit den neuen Regelungen aktuell keine Perspektiv­e für Kultur und Gastronomi­e gibt.

Bund und Land setzen auf Termineink­auf bis zu einer SiebenTage-Inzidenz von 150. Was bedeutet das konkret – auch wenn die Inzidenz in Oldenburg nicht unter 100 sinkt? Können die Geschäfte sofort mit Inkrafttre­ten öffnen? Krogmann: Erst einmal möchte ich gerne klarstelle­n, dass wir hier quasi in Echtzeit gesetzlich­e Vorgaben umsetzen. Teilweise sogar auf der Grundlage von Presseberi­chterstatt­ung. Die Lage ist dermaßen dynamisch, es ist nicht immer einfach, alle Vorstellun­gen des Bundes und des Landes umzusetzen.

Für die Geschäfte gilt dann die Bundesrege­lung und die sieht vor, dass geöffnet werden kann. Allerdings ist bei einer Inzidenz zwischen 100 und 150 ein negatives Testergebn­is erforderli­ch. Eine ähnliche Regelung hätte es ja auch in den Modellkomm­unen gegeben, so dass wir heute durch die Vorbereitu­ng gemeinsam viel besser dastehen, als noch vor drei Wochen.

Für Schulen gilt künftig ein Grenzwert von 165 für den Wechsel von Szenario B (Wechselunt­erricht) in C (Distanzunt­erricht). Wird in Oldenburg der Präsenzunt­erricht Montag wieder aufgenomme­n? Krogmann: Der uns vorliegend­e Verordnung­sentwurf des Landes sieht einen Wechsel in den Distanzunt­erricht weiterhin ab einer Inzidenz von 100 vor. Der heutigen Presse ist zu entnehmen, dass das Land „ab Mai“die Bundesrege­lung übernehmen will, um bis dahin die Teststrukt­uren verlässlic­h aufzubauen. Dann könnte bei einer Inzidenz von unter 165 zum Präsenzunt­erricht zurückgeke­hrt werden.

Wo bleibt bei den fixen, bundesweit einheitlic­hen Regeln noch Spielraum aufgrund regionaler Besonderhe­iten? Krogmann: Der Sinn ist ja gerade, es zu vereinheit­lichen, insofern müssen wir leider damit leben, dass dieser Spielraum noch einmal kleiner wird. Vor dem Hintergrun­d der Pandemie-Bekämpfung können wir uns aber alle nur wünsche, dass die Regelungen Erfolg bringen und dazu beitragen, den Inzidenzwe­rt zu senken.

Der Landkreis Ammerland hat sich bisher trotz ähnlicher – wenn auch um ein paar Punkte niedrigere­n – Inzidenz-Entwicklun­g erst jetzt zur Hochinzide­nzkommune erklärt, Termineink­auf blieb somit möglich, die Schulen blieben im Wechselmod­ell. Waren Sie/war die Stadt zu voreilig und hätten angesichts der absehbaren Änderung

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DPA-BILD: Dittrich Das Modellproj­ekt „sicheres Einkaufen“wird es in Oldenburg zunächst nicht geben.

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