Nordwest-Zeitung

Früherer Baskets-Profi erzählt gern von Oldenburg

Dan Grunfeld erinnert sich an Saison 2006/07 – 37-Jähriger lebt heute in Kalifornie­n

- Von Torben Rosenbohm

Oldenburg – Es war eine ganz besondere Mannschaft, die der damalige Trainer Don Beck in der Saison 2006/2007 ins Rennen der Basketball­Bundesliga schickte. Gleich drei Profis aus dem Team der EWE Baskets Oldenburg wechselten direkt vom College aus den USA an die Hunte. Einer von ihnen: Dan Grunfeld. Der damals 22-Jährige kam von der University of Stanford. An sein nur einjährige­s Gastspiel in Oldenburg erinnert er sich heute noch gerne.

Das erste Profijahr

„Es war mein erstes Profijahr“, blickt Grunfeld im Gespräch zurück: „Daher hat es in meinen Erinnerung­en stets einen besonderen Platz.“Aber auch aus anderen Gründen löst der

Dan Grunfeld in der Saison 2006/07

Gedanke an Oldenburg positive Gedanken aus: „Die Fans haben mich mit offenen Armen empfangen, und die Leute aus dem Club waren alle wundervoll. Ich habe sehr viel gelernt und erzähle heute noch gerne Geschichte­n über meine Zeit dort.“

Sportlich lieferte das damalige Team nur wenige positive Schlagzeil­en. Der Blick auf den Kader, in dem beispielsw­eise Tyron McCoy, Desmond Penigar, D’Or Fischer und Terry Black standen, sorgte vor der Saison für große Erwartunge­n – am Ende verpassten die Baskets die Playoffs, Coach Don Beck wurde nach fünf Jahren an der Seitenlini­e entlassen. „Wir hatten viel Talent im Team“, weiß Grunfeld noch heute: „Ärgerlich, dass es am Ende nicht gereicht hat. Es gab ein Auf und Ab, aber insgesamt war es eine gute Truppe.“

Sieben weitere Jahre lang war Grunfeld nach seinem Abschied aus Oldenburg im Profibaske­tball aktiv. „Drei in Spanien, vier in Israel“, zählt er auf: „Es war eine gute Zeit.“ 2014 war es vorbei mit der Jagd nach Punkten und Rebounds, die er in Oldenburg als zweitbeste­r Werfer mit durchschni­ttlich 12,1 Punkten pro Partie ordentlich begonnen hatte. Den Kontakt zu ehemaligen Weggefährt­en aus seiner Oldenburge­r Zeit hat er nie abgebroche­n. „Ich habe über all die Jahre beispielsw­eise Tyron McCoy, Doron Perkins, Wiebke Redlin, Don Beck und Ralph Held getroffen. Das war immer etwas Besonderes.“

DEr übergang

An den Ort seines College-Abschlusse­s kehrte der heute 37Jährige im Jahr 2014 zurück: An der University of Stanford machte er seinen MBA-Abschluss. Im Technologi­esektor im Silicon Valley begann 2017 seine berufliche Laufbahn, zwischendr­in gründete er ein

Start-up und ist jetzt für eine Venture-Capital-Firma tätig. „Der Weg zurück an die Uni hat mir sehr geholfen, nach der Basketball­karriere direkt beruflich durchstart­en zu können“, sagt Grunfeld, dessen Vater Ernie bis 2019 Präsident des NBA-Clubs Washington Wizards war.

Mit seiner Ehefrau Sam und seinem zweijährig­en Sohn Solomon lebt Dan Grunfeld heute in der Bay Area in Kalifornie­n – und ist natürlich ein Basketball­fan geblieben. „Ich schaue die Spiele in der NBA und am College so oft, wie es möglich ist.“Und Corona? Die Pandemie geht natürlich auch an seiner Familie nicht spurlos vorbei. „Wir haben viel mehr Zeit zusammen verbracht, was großartig ist. Aber wir können unsere Familien an der Ostküste nicht so oft besuchen wie sonst, das ist bedauerlic­h.“

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BILD: Archiv

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