Als der Anpfiff für eine moderne Fußballarena verhallte
Oldenburg – Es hätte ein Anpfiff sein können, als Oberbürgermeister Jürgen Krogmann vor vier Jahren eine vom Stadtrat in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zum Bau eines Fußballstadions vorstellte. Die Fans der nicht zuletzt durch die „Initiative NordWestStadion“entstandenen Idee stimmten die „Humba“an – die Gegner konterten und drängten die Debatte ins Abseits. Einen endgültigen Abpfiff gab’s aber nicht.
■ Das neue Stadion: 10 400 Steh- und Sitzplätze, 19 Millionen Euro Baukosten plus zwölf Millionen für die Herrichtung der Infrastruktur inklusive Bau eines 8,2 Millionen Euro teuren Parkhauses mit 880 Plätzen. So lauteten damals die Rahmendaten für ein neues Oldenburger Stadion auf einem Grundstück in Stadtbesitz an der Maastrichter Straße neben den Weser-Ems-Hallen. Hier könnten größere Besucherströme auch durch die vorhandenen Parkflächen sowie die gute Anbindung durch Bus und Bahn bewältigt werden. Es könnte Abendspiele geben, die am Marschweg durch rechtliche Anlieger-Einsprüche nicht möglich sind. Das Marschwegstadion würde im Fall eines Neubaus an der Weser-Ems-Halle weiter für Schulsport und LeichtathletikVeranstaltungen
zur Verfügung stehen, so Krogmann.
■ Das alte Stadion: Im 1951 eröffneten und 1960, 1996 und 2012 renovierten Marschwegstadion gibt es 15 200 Sitzund Stehplätze – mindestens 10000 werden für die 3. Liga gefordert. Es fehlen aber unter anderem eine Flutlichtanlage sowie eine Rasenheizung. Beides schreibt der DFB auch mit Blick auf TV-Spiele vor. „Das Marschwegstadion ist in seinem jetzigen Zustand absolut ungeeignet für höherklassigen Fußball“, sagte Krogmann vor vier Jahren. Müsse man kurzfristig investieren, um es drittligatauglich zu machen, benötige es „acht bis zehn Millionen
Euro“. Mit einem dritten (2013/14) und einem zweiten Platz (2015/16) hatte der VfB, der in der auch für Konzerte geeigneten Arena ein Zuhause finden sollte, in der Regionalliga die Debatte angeheizt, seitdem aber nicht viele sportliche Argumente für einen Bau geliefert. Die Situation hat sich jedoch sogar verschlechtert. Jetzt ist auch in der Regionalliga längst eine Flutlichtanlage vorgeschrieben. Da es keine Ausnahmegenehmigung mehr gibt, musste der VfB aktuell bei der Lizenzierung das VfL-Stadion an der Alexanderstraße als Ausweicharena angeben. Drittliga-Fußball wäre dort aus Kapazitätsgründen nicht möglich.