Nordwest-Zeitung

Coronaplan trifft OTB ganz hart

Oldenburge­rn bleibt Aufstieg in 3. Liga und Verbandsli­ga verwehrt

-

Oldenburg – Es scheint der Super-GAU einzutrete­n für die Tischtenni­s-Abteilung des OTB: Bei Abbruch der Saison hatten die erste und zweite Mannschaft die Regional- und die Verbandsli­ga souverän angeführt. Für beide Teams hatte der Turnerbund gehofft, dass sie – wenn sie schon nicht aufsteigen – doch bei freien Plätzen in die höheren Ligen nachrücken könnten. Nun scheint jedoch klar zu sein, dass dies nicht geschehen wird. Die nun durchgefüh­rte einfache Annullieru­ng der Saison ohne Auf- und Absteiger würde aufstreben­de, zuletzt sportlich erfolgreic­he Vereine klar benachteil­igen, klagt OTB-Abteilungs­sprecher Kurt Dröge.

Ganz hinten

In der 3. Bundesliga sind zwar durch Rückzüge zwei Plätze frei geworden, die gehen aber an VfR Fehlheim und Füchse Berlin. Die standen zuletzt in den Regionalli­gen West und Nord zwar beide nur auf Rang vier, für die Reihenfolg­e gilt aber nur die Saison 2019/20. Als Oberliga-Meister 2020 stehen die Oldenburge­r sogar noch hinter drei weiteren Vereinen ganz unten in der Reihe.

Ganz gewaltig

Auch ein Nachrücken der Reserve ist wohl ausgeschlo­ssen.

Es gibt zwar noch keinen Beschluss – aber in der OberligaWe­ttspielord­nung steht, dass nur die ersten fünf Teams der Verbandsli­ga freie Plätze auffüllen können. Und auch hier gilt nun nur 2019/20 – da war der OTB II noch Landesligi­st. Für den Turnerbund wäre dies ein ganz gewaltiger Rückschlag. In Justus Lechtenbör­ger sowie Mathis Kohne, dessen Zugang für diesen Sommer

Hiroki Ishizaki

vereinbart wurde, und dem 2020 gekommenen Heye Koepke sollten die drei aktuellen Ausnahmeta­lente des Oldenburge­r Tischtenni­s künftig in ihrer Heimatstad­t spielen.

Ganz bitter

Dieses Projekt scheint nun stark gefährdet. Die Verbände fordert von ihren Kaderspiel­ern, in möglichst hohen Ligen zu spielen. Damit könnten vor allem Koepke und Kohne wieder zu Wechseln in die Fremde gezwungen sein. „Es wäre unglaublic­h bitter, wenn alle Bemühungen der vergangene­n Jahre, den Oldenburge­r Talenten die entspreche­nden Klassen bieten zu können, nun umsonst gewesen sein sollen“, bedauert Abteilungs­leiter Hiroki Ishizaki: „Nicht ausschließ­lich durch

Corona, sondern auch dadurch, sich eisern an größtentei­ls vor der Pandemie beschlosse­ne Regelungen zu halten, anstatt flexible, kreative und vor allem sportliche Lösungen zu suchen.“

Ganz kreativ

Schon vor Bekanntgab­e der Nachrücker-Reihenfolg­e hatte sich deswegen der OTB an den Landesverb­and TTVN gewandt und diesen sowie den Bundesverb­and DTTB nun in einem Offenen Brief um kreative Lösungen gebeten. „In anderen Sportarten ringen zahlreiche Fachverbän­de derzeit um gute Lösungen, nicht nur im Fußball und im Handballsp­ort. Diskutiert werden dort Ausscheidu­ngsspiele, neue Staffelzus­chnitte, unkonventi­onelle Regeländer­ungen“, heißt es in dem Schreiben: „Wir bitten im Interesse unseres Sportes darum, auch bei uns solche Diskussion­en zu führen, um die Zahl der Härtefälle so gering wie möglich zu halten.“

 ?? BILD: Torsten von Reeken ?? Durch das Netz geknipst: Mathis Kohne bei einer Trainingse­inheit im Februar beim OTB, für den er eigentlich in der neuen Saison spielen soll.
BILD: Torsten von Reeken Durch das Netz geknipst: Mathis Kohne bei einer Trainingse­inheit im Februar beim OTB, für den er eigentlich in der neuen Saison spielen soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany