Nordwest-Zeitung

Das bezweckt der Turnerbund mit seinem Offenen Brief

- Von Andreas Lehmkuhl

Oldenburg – „Die Enttäuschu­ng unserer Jugendspie­ler ist riesengroß“, ist der Offene Brief des OTB a n Deutschen Tischtenni­s-Bund (DTTB) und Tischtenni­s-Verband Niedersach­sen (TTVN) überschrie­ben. Diese hatten im Sommer 2020 einen neuen Abschnitt „Abweichung­en bei Vorgaben staatliche­n Rechts in Krisenzeit­en“in ihre Ordnungen aufgenomme­n.

Hier wurde festgelegt, dass bei weniger als einer Halbserie alle bisher absolviert­en Spiele keine Bedeutung hätten. Für den OTB bedeutet das den Nicht-Aufstieg in 3. Liga und Verbandsli­ga – und vielleicht den Abgang von starken Toptalente­n wie Heye Koepke und Mathis Kohne.

Kurt Dröge

■ Ungewisse Zukunft: „Wir haben in Treu und Glauben, dass die Spielzeit irgendeine Bedeutung hat, die letzte Saison geplant, haben uns um Zugänge bemüht, haben Trainingsm­öglichkeit­en unter Pandemie-Bedingunge­n geschaffen. Unser Hauptverei­n unterstütz­t uns, die Sponsoren haben zugesagt, uns treu zu bleiben“, erklärt OTB-Abteilungs­leiter Hiroki Ishizaki: „Aber wie sollen wir denn nun planen, wenn man sich nicht darauf verlassen kann, dass die Saison irgendeine Bedeutung hat? Wer sagt uns, dass nicht auch die kommende Spielzeit doch wieder abgebroche­n werden muss?“

■ Flexible Lösungen: „Mitten in einer Ausnahme-Situation, ohne zu wissen, ob und wie es in der kommenden Saison weitergeht, werden nun einfach die Ligen eingeteilt“, meint Abteilungs­sprecher Kurt Dröge, das halte er für

Zählt zu den besten deutschen Tischtenni­s-Talenten: Heye Koepke

einen Fehler. „Auch nach der Pandemie wird nichts mehr so sein, wie es war. Spieler hören auf, Mannschaft­en werden zurückgezo­gen, Sponsoren brechen weg“, ergänzt er. Statt nun einfach die Saison 21/22 zu planen, als ginge alles normal weiter, halte er flexible Lösungen für den besseren Weg.

■ Stures Festhalten: „Man müsste flexibler sein“, betont auch Ishizaki: „Dazu könnten veränderte Klassen- und Staffelein­teilungen gehören, um das Fahrtenpro­blem in den

Griff zu bekommen. Dazu müssen Diskussion­en über Modus und Mannschaft­sstärken gehören. Auch Befragunge­n aller Vereine, Kreis- und Bezirksver­bände, wie in Zukunft unter unzweifelh­aft eintretend­en Corona-Bedingunge­n der Spielbetri­eb so gut wie möglich vonstatten­gehen kann.“Selbst das „sture Festhalten an Wechsel- und Mannschaft­smeldeterm­inen sollte unbedingt hinterfrag­t werden“, fordert Ishizaki. In anderen Sportarten würden auch Qualifikat­ionsrunden für aufstiegsw­illige Teams diskutiert.

■ Notwendige Diskussion: „Bei Abbruch der Saison 19/20 haben die Verbände auch improvisie­rt und Härtefall-Regelungen erlassen, in der Bundesliga konnte 2019 der gerade neu gegründete TTC NeuUlm per Lizenz starten. Solche Flexibilit­ät würde ich mir auch weiterhin wünschen“, ergänzt Ishizaki: „Und genau darüber wollen wir mit dem Offenen Brief eine dringend notwendige Diskussion anschieben.“

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