Das bezweckt der Turnerbund mit seinem Offenen Brief
Oldenburg – „Die Enttäuschung unserer Jugendspieler ist riesengroß“, ist der Offene Brief des OTB a n Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) und Tischtennis-Verband Niedersachsen (TTVN) überschrieben. Diese hatten im Sommer 2020 einen neuen Abschnitt „Abweichungen bei Vorgaben staatlichen Rechts in Krisenzeiten“in ihre Ordnungen aufgenommen.
Hier wurde festgelegt, dass bei weniger als einer Halbserie alle bisher absolvierten Spiele keine Bedeutung hätten. Für den OTB bedeutet das den Nicht-Aufstieg in 3. Liga und Verbandsliga – und vielleicht den Abgang von starken Toptalenten wie Heye Koepke und Mathis Kohne.
Kurt Dröge
■ Ungewisse Zukunft: „Wir haben in Treu und Glauben, dass die Spielzeit irgendeine Bedeutung hat, die letzte Saison geplant, haben uns um Zugänge bemüht, haben Trainingsmöglichkeiten unter Pandemie-Bedingungen geschaffen. Unser Hauptverein unterstützt uns, die Sponsoren haben zugesagt, uns treu zu bleiben“, erklärt OTB-Abteilungsleiter Hiroki Ishizaki: „Aber wie sollen wir denn nun planen, wenn man sich nicht darauf verlassen kann, dass die Saison irgendeine Bedeutung hat? Wer sagt uns, dass nicht auch die kommende Spielzeit doch wieder abgebrochen werden muss?“
■ Flexible Lösungen: „Mitten in einer Ausnahme-Situation, ohne zu wissen, ob und wie es in der kommenden Saison weitergeht, werden nun einfach die Ligen eingeteilt“, meint Abteilungssprecher Kurt Dröge, das halte er für
Zählt zu den besten deutschen Tischtennis-Talenten: Heye Koepke
einen Fehler. „Auch nach der Pandemie wird nichts mehr so sein, wie es war. Spieler hören auf, Mannschaften werden zurückgezogen, Sponsoren brechen weg“, ergänzt er. Statt nun einfach die Saison 21/22 zu planen, als ginge alles normal weiter, halte er flexible Lösungen für den besseren Weg.
■ Stures Festhalten: „Man müsste flexibler sein“, betont auch Ishizaki: „Dazu könnten veränderte Klassen- und Staffeleinteilungen gehören, um das Fahrtenproblem in den
Griff zu bekommen. Dazu müssen Diskussionen über Modus und Mannschaftsstärken gehören. Auch Befragungen aller Vereine, Kreis- und Bezirksverbände, wie in Zukunft unter unzweifelhaft eintretenden Corona-Bedingungen der Spielbetrieb so gut wie möglich vonstattengehen kann.“Selbst das „sture Festhalten an Wechsel- und Mannschaftsmeldeterminen sollte unbedingt hinterfragt werden“, fordert Ishizaki. In anderen Sportarten würden auch Qualifikationsrunden für aufstiegswillige Teams diskutiert.
■ Notwendige Diskussion: „Bei Abbruch der Saison 19/20 haben die Verbände auch improvisiert und Härtefall-Regelungen erlassen, in der Bundesliga konnte 2019 der gerade neu gegründete TTC NeuUlm per Lizenz starten. Solche Flexibilität würde ich mir auch weiterhin wünschen“, ergänzt Ishizaki: „Und genau darüber wollen wir mit dem Offenen Brief eine dringend notwendige Diskussion anschieben.“