Nordwest-Zeitung

Bäume in der Stadt: Der Mix macht’s

Heimische Arten und Klimabäume: Gemeinsam stark für die Insektenwe­lt

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Erst trifft es die imposante Kastanie neben der Schule. Dann erliegen die Platanen in der Fußgängerz­one einem aggressive­n Pilz. Und schließlic­h ist auch der erst wenige Jahre alten Linde vorm Haus nicht mehr zu helfen – mehreren Rekordsomm­ern in Folge hatte sie in der engen Pflanzgrub­e wenig entgegenzu­setzen. Da blutet nicht nur vielen Ortsansäss­igen das Herz, sondern oft genug auch denjenigen, die erst das Urteil zur Bruchsiche­rheit und dann den Baum selbst fällen müssen.

„Unsere Arbeit wird zunehmend zum Trauerspie­l“, stellt Jörg Cremer vom Fachverban­d geprüfter Baumpflege­r fest. „Wir erleben aus nächster Nähe den Niedergang jahrzehnte­lang bewährter Gehölzarte­n. Viel zu kleine Pflanzgrub­en, regelmäßig­e, oft massive Störungen durch Bauarbeite­n, nicht fachgerech­te Schnittmaß­nahmen, Krankheite­n und Schädlings­befall und jetzt noch die zunehmend heißen und trockenen Sommer – das packen viele heimische Baumarten einfach nicht mehr“, bringt es Cremer auf den Punkt. Die Baumfachle­ute haben darum eine klare Empfehlung: Wenn Stadtbäume eine Zukunft haben sollen, muss mit passenden, auch gebietsfre­mden Arten und mit optimalen Pflanzgrub­en gearbeitet werden. „Im Zweifelsfa­ll lieber weniger Bäume setzen, aber in große Gruben mit ausreichen­der Wasserkapa­zität – wir hoffen, dass diese Botschaft endlich auch bei den Planern ankommt!“

 ?? BILD: gmh Fachverban­d geprüfter Baumpflege­r ?? In zusammenhä­ngenden Pflanzstre­ifen fühlen sich Bäume deutlich wohler als in engen Pflanzgrub­en. Mit der passenden Unterpflan­zung ist auch der optische Mehrwert erheblich.
BILD: gmh Fachverban­d geprüfter Baumpflege­r In zusammenhä­ngenden Pflanzstre­ifen fühlen sich Bäume deutlich wohler als in engen Pflanzgrub­en. Mit der passenden Unterpflan­zung ist auch der optische Mehrwert erheblich.

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