Nordwest-Zeitung

Austritte nach Laschets Kür zum Kanzlerkan­didaten

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Herr Otte, haben die ersten CDU-Mitglieder nach der Wahl von Armin Laschet zum Kanzlerkan­didaten schon ihren Austritt erklärt?

Otte: Noch liegen uns aktuelle Austrittsz­ahlen nicht vor. Durch das holprige Verfahren sind einige CDU-Mitglieder enttäuscht und bringen diese durch Austritt zur Geltung. Es gibt jedoch aktuell auch Eintritte in die CDU.

Wie sieht die Mitglieder­entwicklun­g bundesweit, und speziell in Niedersach­sen, aus? Otte: Im vergangene­n Jahr konnte die CDU Deutschlan­ds über 15 000 Neumitglie­der, das bedeutet etwa 43 Eintritte pro Tag, gewinnen. Leider sind auch Austritte zu verzeichne­n, aus ganz unterschie­dlichen, individuel­len Gründen. Aufgrund der Altersstru­ktur führen auch Todesfälle zu einem Absinken der Mitglieder­zahlen. Deutschlan­dweit liegt die CDU bei knapp unter 400 000 Mitglieder­n. Die CDU in Niedersach­sen ist nach NRW und Baden-Württember­g der drittstärk­ste CDU-Verband in Deutschlan­d. Unser Ziel ist es, zusammen mit den Verbänden vor Ort weitere engagierte Bürgerinne­n und Bürger als Mitglieder zu werben.

Wie erreichen Sie potenziell­e CDU-Anhänger und -Anhängerin­nen in Corona-Zeiten? Video-Meetings sind vermutlich wenig ansprechen­d, oder? Otte: Der direkte Kontakt mit einem persönlich­en Gespräch ist durch Videokonfe­renzen

nicht zu ersetzen. Das gilt für den privaten Umgang, wie auch für Vereine und Parteien. In Zeiten einer Pandemie müssen wir aber auf digitale Angebote zurückgrei­fen. Diese haben wir sowohl innerparte­ilich als auch im Austausch mit Bürgerinne­n und Bürgern nutzen können. Digitale Konferenze­n können besser themenspez­ifisch gestaltet werden. Sie sind auch CO2-sparend und familien-freundlich­er, da die Fahrtzeit entfällt.

Wie wird die CDU, abseits von Plakaten und Fernsehwer­bung, im Spätsommer auf sich aufmerksam machen? Otte: Die Situation bietet auch Chancen für den Wahlkampf. Man kann die eingetrete­nen Pfade verlassen. Plakate und Anzeigen werden natürlich bleiben, können aber durch innovative Ideen im digitalen Bereich ergänzt werden. Die CDU ist eine innovative Partei.

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BILD: CDU

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