Ministerin an Bord: AKK in Wilhelmshaven
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer erstmals zu Gast in Wilhelmshaven
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat die Bedeutung der Marine für den weltweiten freien Schiffsverkehr betont. Sie sei der festen Überzeugung, dass in den nächsten Jahren neben dem Weltraum vor allem die Seegebiete eine besondere Beachtung fänden, sagte sie am Montag bei ihrem ersten Besuch des Marinestützpunktes Wilhelmshaven. „Bundesverteidigungsministerin
an Bord“, hieß es am Vormittag auf der neuen Fregatte „Sachsen-Anhalt“, die am 17. Mai in Dienst gestellt wird.
Wilhelmshaven – Freie Seewege sind für eine sichere Schifffahrt und den Welthandel unerlässlich. Vor diesem Hintergrund ist die Wilhelmshavener Einsatzflottille 2 von nationaler Bedeutung. Das sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Montag bei ihrem ersten Besuch am größten Bundeswehrstandort.
„Aktuell ist die Flottille mit dem Einsatzgruppenversorger Berlin im Mittelmeer an der EU-Operation Irini beteiligt – und im August entsenden wir die Fregatte Bayern in den indo-pazifischen Raum.“Diese Region werde für die internationale Stabilität immer wichtiger – und auch Deutschland habe dort vitale Interessen, hat die Ministerin erst kürzlich gegenüber ihrem US-amerikanischen Amtskollegen betont.
Marine „runtergespart“
Die Entsendung der „Bayern“wird von der US-Regierung wohlwollend wahrgenommen. Die Besatzungen seien „sehr, sehr motiviert“, versicherte Kramp-Karrenbauer, weshalb Investitionen
in modernes Material und Ausbildungseinrichtungen an Land unerlässlich wären. In den vergangenen Jahrzehnten jedoch sei die Marine „runtergespart“worden. „Deshalb ist die angelaufene Aufbauarbeit von großer Bedeutung.“
Den Bündnisverpflichtungen nachzukommen, müsse aber ausfinanziert sein. Für größere Rüstungsvorhaben sollte man deshalb über ein mögliches anderes Verfahren der Finanzierung nachdenken,
etwa ein Planungsgesetz, wie es beispielsweise Frankreich bereits macht. Flottillenadmiral Ralf Kuchler, Kommandeur der Einsatzflottille 2 (EF 2), hatte Annegret Kramp-Karrenbauer im Stützpunkt begrüßt. In der EF 2 sind die Fregatten, Einsatzgruppenversorger und Tanker der Marine zusammengefasst. Kuchler informierte die Verteidigungsministerin unter anderem über die unbefriedigende Lage bei Instandsetzungen der Schiffe
und über die aktuellen Infrastrukturmaßnahmen im Stützpunkt.
„Wichtige Erweiterung“
An Bord der Fregatte „Sachsen-Anhalt“, die am 17. Mai in Dienst gestellt werden soll, verschaffte sich die Ministerin einen Überblick über die Fähigkeiten der Klasse F 125. „Diese Schiffe stellen eine wichtige Erweiterung der Fähigkeiten unserer Marine dar,
aber es wird noch eine Weile dauern, bis wir die erste Fregatte dieser Klasse in einen Einsatz schicken können.“
Anschließend stand an Bord auf Wunsch von KrampKarrenbauer eine Gesprächsrunde mit Soldaten und zivilen Mitarbeitern der EF 2 auf dem Programm. Teilnehmer lobten die Offenheit und das ernsthafte Interesse der Ministerin. Am Nachmittag besuchte sie noch das Logistikzentrum der Bundeswehr.