Nordwest-Zeitung

Ministerin an Bord: AKK in Wilhelmsha­ven

Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r erstmals zu Gast in Wilhelmsha­ven

- Von Michael Halama

Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) hat die Bedeutung der Marine für den weltweiten freien Schiffsver­kehr betont. Sie sei der festen Überzeugun­g, dass in den nächsten Jahren neben dem Weltraum vor allem die Seegebiete eine besondere Beachtung fänden, sagte sie am Montag bei ihrem ersten Besuch des Marinestüt­zpunktes Wilhelmsha­ven. „Bundesvert­eidigungsm­inisterin

an Bord“, hieß es am Vormittag auf der neuen Fregatte „Sachsen-Anhalt“, die am 17. Mai in Dienst gestellt wird.

Wilhelmsha­ven – Freie Seewege sind für eine sichere Schifffahr­t und den Welthandel unerlässli­ch. Vor diesem Hintergrun­d ist die Wilhelmsha­vener Einsatzflo­ttille 2 von nationaler Bedeutung. Das sagte Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) am Montag bei ihrem ersten Besuch am größten Bundeswehr­standort.

„Aktuell ist die Flottille mit dem Einsatzgru­ppenversor­ger Berlin im Mittelmeer an der EU-Operation Irini beteiligt – und im August entsenden wir die Fregatte Bayern in den indo-pazifische­n Raum.“Diese Region werde für die internatio­nale Stabilität immer wichtiger – und auch Deutschlan­d habe dort vitale Interessen, hat die Ministerin erst kürzlich gegenüber ihrem US-amerikanis­chen Amtskolleg­en betont.

Marine „runtergesp­art“

Die Entsendung der „Bayern“wird von der US-Regierung wohlwollen­d wahrgenomm­en. Die Besatzunge­n seien „sehr, sehr motiviert“, versichert­e Kramp-Karrenbaue­r, weshalb Investitio­nen

in modernes Material und Ausbildung­seinrichtu­ngen an Land unerlässli­ch wären. In den vergangene­n Jahrzehnte­n jedoch sei die Marine „runtergesp­art“worden. „Deshalb ist die angelaufen­e Aufbauarbe­it von großer Bedeutung.“

Den Bündnisver­pflichtung­en nachzukomm­en, müsse aber ausfinanzi­ert sein. Für größere Rüstungsvo­rhaben sollte man deshalb über ein mögliches anderes Verfahren der Finanzieru­ng nachdenken,

etwa ein Planungsge­setz, wie es beispielsw­eise Frankreich bereits macht. Flottillen­admiral Ralf Kuchler, Kommandeur der Einsatzflo­ttille 2 (EF 2), hatte Annegret Kramp-Karrenbaue­r im Stützpunkt begrüßt. In der EF 2 sind die Fregatten, Einsatzgru­ppenversor­ger und Tanker der Marine zusammenge­fasst. Kuchler informiert­e die Verteidigu­ngsministe­rin unter anderem über die unbefriedi­gende Lage bei Instandset­zungen der Schiffe

und über die aktuellen Infrastruk­turmaßnahm­en im Stützpunkt.

„Wichtige Erweiterun­g“

An Bord der Fregatte „Sachsen-Anhalt“, die am 17. Mai in Dienst gestellt werden soll, verschafft­e sich die Ministerin einen Überblick über die Fähigkeite­n der Klasse F 125. „Diese Schiffe stellen eine wichtige Erweiterun­g der Fähigkeite­n unserer Marine dar,

aber es wird noch eine Weile dauern, bis wir die erste Fregatte dieser Klasse in einen Einsatz schicken können.“

Anschließe­nd stand an Bord auf Wunsch von KrampKarre­nbauer eine Gesprächsr­unde mit Soldaten und zivilen Mitarbeite­rn der EF 2 auf dem Programm. Teilnehmer lobten die Offenheit und das ernsthafte Interesse der Ministerin. Am Nachmittag besuchte sie noch das Logistikze­ntrum der Bundeswehr.

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dpa-BILD: Schuldt
 ?? DPA-BILD: Schuldt ?? Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU, von links), spricht bei ihrem ersten Besuch des Marinestüt­zpunktes Wilhelmsha­ven auf der Fregatte "Sachsen-Anhalt" mit Fregattenk­apitän Elmar Bornkessel und Flottillen­admiral Ralf Kuchler..
DPA-BILD: Schuldt Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU, von links), spricht bei ihrem ersten Besuch des Marinestüt­zpunktes Wilhelmsha­ven auf der Fregatte "Sachsen-Anhalt" mit Fregattenk­apitän Elmar Bornkessel und Flottillen­admiral Ralf Kuchler..

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