Nordwest-Zeitung

Sturmgeweh­r: Patentvorw­ürfe von US-Firma Magpul gegen Heckler & Koch

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Berlin/dpa – Die Bundeswehr stößt bei der Auswahl eines neuen Sturmgeweh­rs für die Truppe auf weitere juristisch­e Schwierigk­eiten. In die wegen Auseinande­rsetzungen um mögliche Patentverl­etzungen verzögerte Vergabe hat sich nun auch der US-Hersteller Magpul eingeschal­tet. Der Magazinher­steller habe sich mit einem Rechtsanwa­ltsschreib­en an das Bundeswehr-Beschaffun­gsamt BAAINBw gewandt, bestätigte eine Sprecherin des Verteidigu­ngsministe­riums am Montag.

Das Fachmagazi­n „Soldat & Technik“berichtete, das USUnterneh­men vertrete die Auffassung, dass ein Polymermag­azin von Heckler & Koch (HK) Patentrech­te von Magpul verletze, und verlange Klärung, ob dieses Teil des Angebots für das neue Sturmgeweh­r sei.

Ein HK-Sprecher sagte, Heckler & Koch habe bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben, das zu dem Schluss komme, Patente der Firma Magpul seien nicht berührt. Diese Frage habe Heckler & Koch schon einmal bei der Entwicklun­g des Bauteils prüfen lassen.

Im März hatte das Verteidigu­ngsministe­rium bereits den Waffenhers­teller C. G. Haenel aus dem thüringisc­hen Suhl wegen Hinweisen auf Patentrech­tsverstöße vom Vergabever­fahren ausgeschlo­ssen. Stattdesse­n soll – so der letzte Stand – Konkurrent HK aus Oberndorf in Baden-Württember­g als letzter verblieben­er Bieter zum Zuge kommen.

Es geht um 120 000 Sturmgeweh­re, die das von HK gefertigte „G36“ablösen sollen. Dieses soll nach einem Streit um die Treffgenau­igkeit nach langen Schussfolg­en oder auch unter Hitzeeinwi­rkung ausgemuste­rt werden.

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