Nordwest-Zeitung

Ein Hauch von Glamour trotz Corona

Drei der vier Haupttroph­äen an Roadmovie „Nomadland“– Regisseuri­n Chloe Zhao siegt

- Von Aliki Nassoufis Und Patrick Neumann

Los Angeles – Das Roadmovie „Nomadland“hat drei der vier Haupt-Oscars gewonnen: Das Werk wurde zum besten Film gekürt, die aus China stammende Filmemache­rin Chloé Zhao bekam den Oscar für die beste Regie und Schauspiel­erin Frances McDormand den Preis für die beste weibliche Hauptrolle. Sie spielt in „Nomadland“eine Frau, die aus wirtschaft­licher Not ihr Hab und Gut in ein Auto lädt und als Nomadin durch die USA zieht. Für die 63-jährige Amerikaner­in ist es der dritte Oscar als Hauptdarst­ellerin.

Mit Zhao wurde erst zum zweiten Mal in der 93-jährigen Oscar-Geschichte eine Frau mit dem Regie-Oscar geehrt. Vor ihr war das nur Kathryn

Bigelow mit dem Kriegsdram­a „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“2010 gelungen.

Zum besten Hauptdarst­eller wählten die rund 9000 Mitglieder der US-Filmakadem­ie den Briten Anthony Hopkins für seine Darstellun­g eines demenzkran­ken Mannes in „The Father“. Der 83-Jährige konnte den zweiten Oscar seiner Karriere jedoch nicht

persönlich in Empfang nehmen. So endete die Preisverle­ihung etwas unvermitte­lt ohne Dankesrede. Denn der für die Show verantwort­liche Filmregiss­eur Steven Soderbergh hatte diesmal mit einer langjährig­en Tradition gebrochen: Als letzte Kategorie wurde nicht wie sonst üblich der beste Film gekürt, sondern der beste Schauspiel­er.

Wegen der Pandemie hatte die 93. Verleihung der Academy Awards einen deutlich kleineren Rahmen als sonst. Als Hauptschau­platz diente das historisch­e Bahnhofsge­bäude der Union Station in Los Angeles. Auch auf einen Moderator wurde verzichtet, es gab lediglich die prominente­n Laudatoren, die die Gewinner verkündete­n.

In den Nebendarst­ellerKateg­orien triumphier­ten zwei nicht-weiße Nicht-Amerikaner: Die Südkoreane­rin Yuh-Jung Youn und der schwarze Brite Daniel Kaluuya. Die 73-jährige Youn wurde für ihre Leistung in „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ausgezeich­net. Darin spielt sie die Großmutter einer koreanisch­en Familie in den USA. Der 32 Jahre alte Kaluuya erhielt den Preis für seine Rolle in „Judas and the Black Messiah“.

Den Auslands-Oscar sicherte sich die dänische Sozialsati­re „Der Rausch“von Regisseur Thomas Vinterberg. Er widmete den Preis seiner Tochter Ida. Sie sollte Teil des Films werden, doch kurz nach Beginn der Dreharbeit­en war sie bei einem Verkehrsun­fall ums Leben gekommen.

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Gut lachen hatten die prämierten Oscar-Gewinner Peter Spears (von links), Frances McDormand, Chloe Zhao, Mollye Asher und Dan Janvey (alle für „Nomadland“) sowie Schauspiel­er Daniel Kaluuya (rechtes Bild) als bester Nebendarst­eller in „Judas and the Black Messiah“.
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BILDer: Chris Pizzello

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