Den richtigen Takt herstellen
Hoher Leidensdruck bis hin zur Lebensgefahr möglich
Oldenburg – Für ein vorübergehend aus dem Takt geratenes Herz kann es völlig harmlose Gründe geben. So ist ein stark ansteigender Herzschlag oft die Folge einer großen Anstrengung oder Stresssituation. Wenn Körper und Psyche wieder zur Ruhe kommen, stellt sich zumeist wieder eine im Normbereich liegende Pulsfrequenz ein. Der normale Sinusrhythmus liegt bei herzgesunden Erwachsenen je nach Trainingszustand in Ruhe bei konstant 60 bis 90 Pulsschlägen pro Minute.
Bei Menschen mit einer Herzrhythmusstörung ist das anders. Bei ihnen weicht die Pulsfrequenz immer wieder oder sogar dauerhaft ohne erklärbaren Anlass erheblich von den Durchschnittswerten ab. Bei einer Tachykardie schlägt das Herz deutlich zu schnell. Bei einer Bradykardie liegt die Herzfrequenz unter den Normalwerten. Die Ursachen solcher Herzrhythmusstörungen sind vielfältig.
Manche Herzrhythmusstörungen können unbehandelt oder bei einer längeren Dauer zu schweren Folgeproblemen führen, erklärt Priv.-Doz. Dr. Philipp Halbfaß, Leiter der Elektrophysiologie der Universitätsklinik für Innere Medizin - Kardiologie im Klinikum Oldenburg: „Je nach Art und Ausmaß der Herzrhythmusstörung kann es zu einem erheblichen Verlust der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität kommen. In bestimmten Fällen nimmt die Erkrankung einen lebensbedrohlichen Verlauf.“
Zu schnell oder langsam
Eine häufig auftretende Herzrhythmusstörung ist das Vorhofflimmern, von dem in Deutschland rund zwei bis vier Prozent der Erwachsenen betroffen ist. Das Vorhofflimmern ist eine Rhythmusstörung, bei der die Vorhöfe vollkommen unkoordiniert erregt werden. Diese elektrischen Aktivierungen werden unkontrolliert auf die Herzkammern übertragen. Als Folge kommt es zu einem unregelmäßigen