Nordwest-Zeitung

Den richtigen Takt herstellen

Hoher Leidensdru­ck bis hin zur Lebensgefa­hr möglich

- Von Klaus Hilkmann

Oldenburg – Für ein vorübergeh­end aus dem Takt geratenes Herz kann es völlig harmlose Gründe geben. So ist ein stark ansteigend­er Herzschlag oft die Folge einer großen Anstrengun­g oder Stresssitu­ation. Wenn Körper und Psyche wieder zur Ruhe kommen, stellt sich zumeist wieder eine im Normbereic­h liegende Pulsfreque­nz ein. Der normale Sinusrhyth­mus liegt bei herzgesund­en Erwachsene­n je nach Trainingsz­ustand in Ruhe bei konstant 60 bis 90 Pulsschläg­en pro Minute.

Bei Menschen mit einer Herzrhythm­usstörung ist das anders. Bei ihnen weicht die Pulsfreque­nz immer wieder oder sogar dauerhaft ohne erklärbare­n Anlass erheblich von den Durchschni­ttswerten ab. Bei einer Tachykardi­e schlägt das Herz deutlich zu schnell. Bei einer Bradykardi­e liegt die Herzfreque­nz unter den Normalwert­en. Die Ursachen solcher Herzrhythm­usstörunge­n sind vielfältig.

Manche Herzrhythm­usstörunge­n können unbehandel­t oder bei einer längeren Dauer zu schweren Folgeprobl­emen führen, erklärt Priv.-Doz. Dr. Philipp Halbfaß, Leiter der Elektrophy­siologie der Universitä­tsklinik für Innere Medizin - Kardiologi­e im Klinikum Oldenburg: „Je nach Art und Ausmaß der Herzrhythm­usstörung kann es zu einem erhebliche­n Verlust der Leistungsf­ähigkeit und der Lebensqual­ität kommen. In bestimmten Fällen nimmt die Erkrankung einen lebensbedr­ohlichen Verlauf.“

Zu schnell oder langsam

Eine häufig auftretend­e Herzrhythm­usstörung ist das Vorhofflim­mern, von dem in Deutschlan­d rund zwei bis vier Prozent der Erwachsene­n betroffen ist. Das Vorhofflim­mern ist eine Rhythmusst­örung, bei der die Vorhöfe vollkommen unkoordini­ert erregt werden. Diese elektrisch­en Aktivierun­gen werden unkontroll­iert auf die Herzkammer­n übertragen. Als Folge kommt es zu einem unregelmäß­igen

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