Detailgenaue Darstellung der Herzhöhlen-Anatomie möglich
Priv.-Doz. Dr. Philipp Halbfaß behandelt mit seinem Team in der Elektrophysiologie regelmäßig Patienten mit gefährlichen Herzrhythmusstörungen.
In der Elektrophysiologie
des Klinikums Oldenburg werden Patienten behandelt, bei denen die Herzrhythmusstörung im Zuge eines kardiologischen Notfalls entstanden ist. Zudem erfolgt die stationäre Aufnahme nach einer Überweisung durch den Hausarzt, Internisten oder einen niedergelassenen Kardiologen, wenn eine ambulante medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreichend ist.
sowie teilweise zu schnellen oder zu langsamen Herzschlag.
Die Auswurfleistung des Herzens verringert sich um den Anteil der Vorhöfe an der Gesamtauswurfleistung. Dies kann lange Zeit symptomfrei bleiben, aber auch unangenehme Begleiterscheinungen mit sich bringen. Ein relevantes Gesundheitsrisiko des Vorhofflimmerns ist die Bildung von Thromben in einem Teilbereich der linken Vorhofhöhle. Das kann zu einer Embolisierung und damit zu einem Schlaganfall führen.
Kammertachykardien und Kammerflimmern sind von
Zur Abklärung
einer Herzrhythmusstörung können unterschiedliche Diagnoseverfahren eingesetzt werden. Gestützt auf eine sorgfältige Anamnese können Rhythmus-Unregelmäßigkeiten mit einem Elektrokardiogramms aufgezeichnet werden. Bei einem phasenweise auftretenden Vorhofflimmern kann zudem ein Langzeit-EKG sinnvoll sein. Im Katheterlabor sind elektrophysiologische Untersuchungen
den Herzkammern ausgehende Herzrhythmusstörungen. Bei Kammertachykardien beträgt die Herzfrequenz meistens mehr als 150 Schläge pro Minute. Beim Kammerflimmern besteht eine derart hohe Herzaktion, dass kein Blutauswurf aus dem Herzen mehr erreicht wird, betont Dr. Halbfaß: „Als Folge werden die Organe akut nicht mehr versorgt. Es besteht dann unmittelbare Lebensgefahr.“
Ungesunder Lebensstil
Diese Arrhythmien können durch einen ungesunden Lebensstil und dessen Folgeerkrankungen
und Katheterablationen mit neuesten Verfahren durchführbar. Dabei ist mithilfe eines über die Leiste zum Herzen geführten Katheters eine Ableitung der Elektrogramme direkt aus dem Herzen möglich. Besonders hilfreich ist der Einsatz eines elektroanatomischen Mappingsystems, mit dem die Anatomie der Herzhöhlen detailgenau als virtuelle dreidimensionale Landkarte abgebildet wird.
wie Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes begünstigt werden. Kammerrhythmusstörungen können auch die Folge eines akuten Herzinfarktes und einer koronaren Herzerkrankung sein.
In einer mit allen relevanten Fachgebieten ausgestatten Herzklinik lässt sich das Risiko für schwere Komplikationen bei der akuten und langfristigen Versorgung dieser Patienten minimieren. Ein wichtiger Teil ist die Abteilung für interventionelle Elektrophysiologie, die über ein spezialisiertes Herzkatheterlabor und ein modernes elektroanatomischen Mappingystem verfügt.
Wie wichtig ist die Elektrophysiologie bei der Akut-Behandlung von Herzpatienten? Elsässer: Durch die Weiterentwicklung der technischen Methoden und die Expertise der Elektrophysiologen gewinnt die Akut-Behandlung von Herzrhythmusstörungen eine immer größere Bedeutung. Bei Patienten mit neu aufgetretenem Vorhofflimmern, die deshalb über Atemnot und Leistungsverlust klagen, stellt die unmittelbare Katheterablation heute die präferierte Therapieform dar. Damit werden die Patienten schnell beschwerdefrei. Im Vergleich zu einer medikamentösen Therapie mit Antiarrythmika ist der Behandlungserfolg größer.
Was bringt die Behandlung? Elsässer: Viele von uns behandelte Patienten leben seit längerer Zeit mit erheblichen Beschwerden durch Herzrhythmusstörungen. Die Möglichkeiten der modernen Elektrophysiologie bewirken durch die Beseitigung der verschiedenen Formen einen Gewinn an Lebensqualität. Jedoch darf auch nicht der positive Effekt der Ablationstherapie bei spezifischen Befundkonstellationen für die Lebensprognose unterschätzt werden.
Haben sich die Behandlungsmöglichkeiten verbessert? Elsässer: Eine kompetente Elektrophysiologie ist heute fester und wichtiger Bestandteil einer modernen kardiologischen Klinik. Die Synergien mit der interventionellen Kardiologie sind ein entscheidender Faktor für unsere optimale und umfassende Versorgung.