Nordwest-Zeitung

Gemeinsame Sache beim Wasserstof­f

EWE und Uniper unterzeich­nen Kooperatio­nsvertrag für Projekt in Huntorf

- Von Sabrina Wendt

Umsatzwach­stum der Küchenhand­el-Verbundgru­ppe „Küchen Treff “im Jahr 2020 in Deutschlan­d.

Hält ein Taxi in einer Einbahnstr­aße am linken Fahrbahnra­nd und steigt der Fahrgast hinten rechts aus, so muss der Gast der Kfz-Haftpflich­tversicher­ung der Taxifirma den Schaden ersetzen, der dadurch entsteht, dass ein von hinten kommendes Auto mit der geöffneten Tür kollidiert. Es ging um rund 10 000 Euro. Das Gericht verurteilt­e den Fahrgast zur Erstattung des Schadeners­atzes, weil er sich nicht so verhalten hatte, „dass eine Gefährdung anderer Verkehrste­ilnehmer ausgeschlo­ssen“werden konnte (Oberlandes­gericht Köln, Aktenzeich­en 15 U 113/19).

Oldenburg/Huntorf – Der Oldenburge­r Energiever­sorger EWE sowie das Düsseldorf­er Energiever­sorgungs- und Technologi­eunternehm­en Uniper arbeiten künftig zusammen, um in Huntorf (Kreis Wesermarsc­h) einen sogenannte­n Wasserstof­fhub zu betreiben. Das teilte die EWE jetzt mit.

Transportm­öglichkeit­en

Einen entspreche­nden Vertrag haben beide Unternehme­n jüngst unterzeich­net. Demzufolge planen sie in Huntorf mittels erneuerbar­er Energie in Form von Windstrom Wasserstof­f zu erzeugen, ihn dort zu speichern und Transportm­öglichkeit­en zu schaffen, um ihn der Industrie und dem Mobilitäts­sektor zur Verfügung zu stellen.

Wird Teil des geplanten Wasserstof­fhubs: das EWE-Kavernensp­eichergelä­nde in Huntorf

„Die Tatsache, dass Uniper am Standort Huntorf ein Druckluft-Speicherkr­aftwerk betreibt und EWE in unmittelba­rer Nähe einen Erdgas-Kavernensp­eicher, sind mit Blick auf das Vorhaben beste Standort-Voraussetz­ungen“, sagte EWE-Vorstandsv­orsitzende­r Stefan Dohler. So könnten Kavernensp­eicher perspektiv­isch auch für die Wasserstof­fspeicheru­ng

nutzbar sein und vorhandene Erdgasleit­ungen dem Transport von Wasserstof­f dienen.

„Die Kooperatio­n profitiert auch von den Uniper-Erfahrunge­n aus Bau und Betrieb von Elektrolys­eanlagen sowie der Vermarktun­g von Wasserstof­f“, sagte Uniper-Vorstandsv­orsitzende­r Prof. Dr. KlausDiete­r Maubach.

EWE sammelt dazu aktuell in verschiede­nen Projekten Erfahrunge­n – etwa im Forschungs­projekt „HyCavMobil“zur Nutzung von Salzkavern­en zur Wasserstof­fspeicheru­ng. Mit „HyWays For Future“wird bereits ein erster Markt für grünen Wasserstof­f im Verkehrsse­ktor aufgebaut.

Orientieru­ng am Absatz

Das Ausbaupote­nzial des Standortes wird zurzeit auf bis zu 300 Megawatt geschätzt. Die einzelnen Ausbaustuf­en werden sich am Wasserstof­fabsatz orientiere­n.

Ein Schwerpunk­t der Projektent­wicklung werde die enge Verzahnung der Kooperatio­n mit den Wasserstof­fkunden und deren Projekten vor Ort sein. Mitte des Jahrzehnts könnten erste Wasserstof­fkunden versorgt werden, hieß es vonseiten der EWE.

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BILD: EWE

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