Nordwest-Zeitung

Mittlerwei­le 38 Prozent Langzeitar­beitslose

Im April weitere 630 Menschen seit über einem Jahr ohne Job – Arbeitslos­enquote liegt im April bei 7,0 Prozent

- Von Karsten Röhr Angaben in Prozent

Oldenburg – Trotz Corona: Der Oldenburge­r Chef der Arbeitsage­ntur sieht für die Stadt „erste Lichtblick­e“am lokalen Arbeitsmar­kt. Mit Blick auf die aktuelle Lage und den fast beendeten April sagte Dr. Thorsten Müller am Donnerstag: „Der Markt ist stabil.“

Das liege aber auch weiterhin wesentlich am Instrument der Kurzarbeit. 18 weitere Betriebe waren in diesem Monat mit Kurzarbeit­s-Meldungen für insgesamt 180 Mitarbeite­r hinzugekom­men. Besonders stark betroffen sind die Bereiche Hotel und Gastronomi­e sowie Einzelhand­el.

Gewisser Optimismus

Die Arbeitslos­enquote liegt zurzeit bei 7,0 Prozent (Vormonat 7,1; bundesweit zurzeit 6,0). Insgesamt 512 Arbeitsuch­ende 58,0

Geschlecht

Männer

Apr20 Mai

Jun 7,6

Jul

haben im April wieder einen Job gefunden, vor allem im Gesundheit­s- und Pflegebere­ich sowie im Bereich Logistik und Versand (Internet). Das sind 320 mehr als noch im Vorjahresa­pril, die durch den 7,8

Aug 7,3

Sep 7,0

Okt 6,8

Nov 6,8

Dez

Wechsel auf eine Arbeitsste­lle aus der Statistik fielen. „Ich würde sagen, in dieser Entwicklun­g steckt schon ein gewisser Optimismus“, sagte Müller, auch mit Blick auf ein sich langsam verbessern­des 7,2

Jan 7,2

Feb 7,1

Mär 7,0

Apr

Impfgesche­hen. Große Sorgen machen aber nach wie vor die Langzeitar­beitslosen: In diesem April kamen 630 Langzeitar­beitslose mehr dazu als noch im April vergangene­n Jahres. Das bedeutet einen Anstieg

um 30 Prozent, ihr Anteil an den Arbeitslos­en liegt aktuell bei 38 Prozent. 2600 Menschen sind inzwischen davon betroffen. Das zeige auch, wieviel weniger im Laufe des vergangene­n Jahres eingestell­t worden sei im Vergleich zu den Vorjahren. Denn die neuen Langzeitar­beitslosen – das heißt mehr als ein Jahr ohne Arbeit – stammen wesentlich aus dem Anfang von Corona.

Frühzeitig­e BEratung

Thorsten Müller rät allen, aber ganz besonders jenen, denen die Langzeitar­beitslosig­keit drohen könnte und denen, die jetzt schon über ein Jahr ohne Arbeit sind: „Frühzeitig beraten lassen und qualifizie­ren, qualifizie­ren, qualifizie­ren.“Unter den Gesamt-Langzeitar­beitslosen seien natürlich auch viele schon zwei, drei oder fünf Jahre arbeitslos.

Etwa 30 Prozent der Arbeitslos­en sind 50 Jahre alt und älter – über 2000 Menschen in der Stadt. 1256 Arbeitslos­e sind 55 Jahre und älter. Die Zahl der Ausländer ohne Arbeit liegt Ende April bei 1805 Menschen. Das entspricht mehr als einem Viertel aller Arbeitslos­en. Hinzugerec­hnet werden müssen zu diesen Zahlen all jene Menschen, die noch in Maßnahmen stecken, um überhaupt vermittelb­ar zu sein und zur Gruppe der Arbeitslos­en, die sich direkt bewerben können, hinzuzusto­ßen. Mit ihnen zusammen liegt die Zahl der Arbeitslos­en in Oldenburg bei 9406 Menschen – das entspricht einer „echten“Arbeitslos­en-Quote von 9,4 Prozent (Vormonat 9,5 Prozent).

Im Angebot hat die Arbeitsage­ntur für den Bereich Stadt Oldenburg zurzeit 2027 freie Stellen.

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