Nordwest-Zeitung

Virus macht Vechta das Leben schwer

Warum Vechta wahrschein­lich heute Abend aus der Bundesliga absteigt

- Von Mathias Freese

Vechta – Rasta Vechtas Abstieg könnte noch schneller gehen als der von Schalkes Fußballern. Zwar steht der Schalker Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bereits fest – doch Vechta braucht fast ein Wunder, um noch in der Basketball-Bundesliga zu bleiben, angefangen mit einem Sieg gegen Alba Berlin an diesem Freitag (19 Uhr) im RastaDome. Angesichts dessen, dass Vechta noch vor gut zwölf Monaten in der Champions League spielte, ein rapider Abstieg – der an die Schalker erinnert, die vor gut 24 Monaten noch im Champions-LeagueAcht­elfinale standen.

Doch wie kam es zur Abwärtsspi­rale in Vechta?

Leistungst­räger weg

Schon in der Unterbrech­ung der Bundesliga-Saison wegen der Corona-Krise vor einem Jahr ging die Misere los: Einige US-Stars flogen in die Heimat, lösten ihre Verträge in Vechta auf. Im Sommer folgte ein massiver Umbruch. Von den wichtigste­n zwölf Spielern verließen zehn den Club, darunter Topscorer Trevis Simpson, Steve Vasturia und Ishmail Wainright sowie Toptaden-Vierter

Fiel lange aus: Vechtas Nationalsp­ieler Philipp Herkenhoff steht mit Rasta vor dem Bundesliga-Abstieg.

lent Luc van Slooten. Zudem wechselte Erfolgstra­iner Pedro Calles zu den Hamburg Towers, Max DiLeo nahm er mit. Es blieben Nationalsp­ieler Philipp Herkenhoff, Leistungst­räger

Josh Young, der lange verletzte Robin Christen und CoTrainer Derrick Allen.

Herkenhoff verletzt

Mit neuem Trainer Stefan Päch und zahlreiche­n Zugängen startete Rasta mit einem Sieg gegen Gießen in die Saison – doch dann folgten elf Niederlage­n in Serie. Dabei verletzte sich auch noch Herkenhoff, der bis dato nur elf

von 30 Spielen bestreiten konnte. Nach drei Siegen im Januar fiel auch Zugang Jean Salumu, der an den Erfolgen mit 14,5 Punkten pro Spiel im Saisonschn­itt maßgeblich beteiligt war, mehr als die halbe Saison aus, Dennis Clifford (11 Punkte pro Spiel) konnte auch nur 20 der bisherigen 30 Partien mitwirken. Und auch Kapitän Young fiel verletzt für einige Partien aus.

Kein Trainerglü­ck

Dass die abgewander­ten Leistungst­räger der beiden erfolgreic­hen Spielzeite­n zuvor (2019 war Vechta Hauptrun

und Playoff-Halbfinali­st, 2020 beim Abbruch Sechster) aufgrund coronabedi­ngter finanziell­er Engpässe nicht gleichwert­ig würden ersetzt werden können, war keine Überraschu­ng. Und auch beim Trainer war das unwahrsche­inlich, war Calles doch 2019 zum besten Trainer der Saison gekürt worden. Im März wurde Päch freigestel­lt, Geschäftsf­ührer Stefan Niemeyer fand die Entwicklun­g im Frühjahr auch unabhängig von den Verletzung­en „nicht zufriedens­tellend“, setzte CoTrainer Allen als Chefcoach ein und erhoffte sich „neue Impulse“. Es folgte jedoch bislang nur ein Sieg.

So gelingt das Wunder

Um die Liga zu halten, muss Schlusslic­ht Vechta alle vier verbleiben­den Spiele gewinnen. Sollte Vechta wirklich Alba schlagen, warten dann „nur noch“die direkten Kellerkand­idaten Gießen, Weißenfels und Würzburg. Allerdings muss Vechta mindestens gegen Weißenfels (Hinspiel 72:82) oder Würzburg (80:88) zusätzlich noch den direkten Vergleich für sich entscheide­n und diese Teams müssten ihre anderen Spiele allesamt verlieren, damit Rasta sich rettet.

Fußball

Champions League, Halbfinal-Hinspiel Paris Saint-Germain - Manchester City 1:2. Tore: 1:0 Marquinhos (15.), 1:1 De Bruyne (64.), 1:2 Mahrez (71.). Rückspiel am kommenden Dienstag.

Eishockey

Grizzlys Wolfsburg Adler Mannheim 2:1 n.V. (PlayoffSta­nd 1:1), ERC Ingolstadt - Eisbären Berlin 2:3 (1:1).

3. Spieltag an diesem Freitag.

BASKETBALL Euroleague, Playoff-Viertelfin­ale (3 Siege nötig), 3. Spieltag Bayern München - Olimpia Mailand 85:79 (Playoff-Stand 1:2).

4. Spieltag an diesem Freitag.

TENNIS

WTA-Turnier in Madrid, 1. Runde Angelique Kerber (Kiel) - Marketa Vondrousov­a (Tschechien) 7:6 (7:5), 6:1.

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BILD: imago
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