Virus macht Vechta das Leben schwer
Warum Vechta wahrscheinlich heute Abend aus der Bundesliga absteigt
Vechta – Rasta Vechtas Abstieg könnte noch schneller gehen als der von Schalkes Fußballern. Zwar steht der Schalker Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bereits fest – doch Vechta braucht fast ein Wunder, um noch in der Basketball-Bundesliga zu bleiben, angefangen mit einem Sieg gegen Alba Berlin an diesem Freitag (19 Uhr) im RastaDome. Angesichts dessen, dass Vechta noch vor gut zwölf Monaten in der Champions League spielte, ein rapider Abstieg – der an die Schalker erinnert, die vor gut 24 Monaten noch im Champions-LeagueAchtelfinale standen.
Doch wie kam es zur Abwärtsspirale in Vechta?
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Leistungsträger weg
Schon in der Unterbrechung der Bundesliga-Saison wegen der Corona-Krise vor einem Jahr ging die Misere los: Einige US-Stars flogen in die Heimat, lösten ihre Verträge in Vechta auf. Im Sommer folgte ein massiver Umbruch. Von den wichtigsten zwölf Spielern verließen zehn den Club, darunter Topscorer Trevis Simpson, Steve Vasturia und Ishmail Wainright sowie Toptaden-Vierter
Fiel lange aus: Vechtas Nationalspieler Philipp Herkenhoff steht mit Rasta vor dem Bundesliga-Abstieg.
lent Luc van Slooten. Zudem wechselte Erfolgstrainer Pedro Calles zu den Hamburg Towers, Max DiLeo nahm er mit. Es blieben Nationalspieler Philipp Herkenhoff, Leistungsträger
Josh Young, der lange verletzte Robin Christen und CoTrainer Derrick Allen.
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Herkenhoff verletzt
Mit neuem Trainer Stefan Päch und zahlreichen Zugängen startete Rasta mit einem Sieg gegen Gießen in die Saison – doch dann folgten elf Niederlagen in Serie. Dabei verletzte sich auch noch Herkenhoff, der bis dato nur elf
von 30 Spielen bestreiten konnte. Nach drei Siegen im Januar fiel auch Zugang Jean Salumu, der an den Erfolgen mit 14,5 Punkten pro Spiel im Saisonschnitt maßgeblich beteiligt war, mehr als die halbe Saison aus, Dennis Clifford (11 Punkte pro Spiel) konnte auch nur 20 der bisherigen 30 Partien mitwirken. Und auch Kapitän Young fiel verletzt für einige Partien aus.
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Kein Trainerglück
Dass die abgewanderten Leistungsträger der beiden erfolgreichen Spielzeiten zuvor (2019 war Vechta Hauptrun
und Playoff-Halbfinalist, 2020 beim Abbruch Sechster) aufgrund coronabedingter finanzieller Engpässe nicht gleichwertig würden ersetzt werden können, war keine Überraschung. Und auch beim Trainer war das unwahrscheinlich, war Calles doch 2019 zum besten Trainer der Saison gekürt worden. Im März wurde Päch freigestellt, Geschäftsführer Stefan Niemeyer fand die Entwicklung im Frühjahr auch unabhängig von den Verletzungen „nicht zufriedenstellend“, setzte CoTrainer Allen als Chefcoach ein und erhoffte sich „neue Impulse“. Es folgte jedoch bislang nur ein Sieg.
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So gelingt das Wunder
Um die Liga zu halten, muss Schlusslicht Vechta alle vier verbleibenden Spiele gewinnen. Sollte Vechta wirklich Alba schlagen, warten dann „nur noch“die direkten Kellerkandidaten Gießen, Weißenfels und Würzburg. Allerdings muss Vechta mindestens gegen Weißenfels (Hinspiel 72:82) oder Würzburg (80:88) zusätzlich noch den direkten Vergleich für sich entscheiden und diese Teams müssten ihre anderen Spiele allesamt verlieren, damit Rasta sich rettet.
Fußball
Champions League, Halbfinal-Hinspiel Paris Saint-Germain - Manchester City 1:2. Tore: 1:0 Marquinhos (15.), 1:1 De Bruyne (64.), 1:2 Mahrez (71.). Rückspiel am kommenden Dienstag.
Eishockey
Grizzlys Wolfsburg Adler Mannheim 2:1 n.V. (PlayoffStand 1:1), ERC Ingolstadt - Eisbären Berlin 2:3 (1:1).
3. Spieltag an diesem Freitag.
BASKETBALL Euroleague, Playoff-Viertelfinale (3 Siege nötig), 3. Spieltag Bayern München - Olimpia Mailand 85:79 (Playoff-Stand 1:2).
4. Spieltag an diesem Freitag.
TENNIS
WTA-Turnier in Madrid, 1. Runde Angelique Kerber (Kiel) - Marketa Vondrousova (Tschechien) 7:6 (7:5), 6:1.