Blaue Blütenträume verdecken Wände und Fassaden
Veredelte Pflanzen sind wesentlich blühfreudiger
Als eine der schönsten Kletterpflanzen entwickelt die Glyzinie im Mai ihre Blütenpracht.
Nach ihren langen blauvioletten Blütentrauben auch Blauregen genannt, gehört sie zu den imposantesten unter den Vertretern, die der Fassadenbegrünung dienen.
Die Glyzinie, Wisteria sinensis, stammt aus Ostasien und Nordamerika und kann hundert Jahre alt werden. Bis zu zehn Meter wächst sie an Fassaden und Wänden empor, vorausgesetzt man bietet ihr ein stabiles Rankgerüst aus Spanndraht als Kletterhilfe. Junge Pflanzen haben jedes Jahr einen Längenzuwachs von einem Meter.
Beim Kauf von Blauregen, ballierte Ware lässt sich jetzt auch noch gut pflanzen, sollte man sich gut informieren, da es verschiedene Qualitäten in Bezug auf den Blütezeitpunkt gibt und normalerweise die Blüten erst bei fünf- bis zehnjährigen Pflanzen erscheinen.
Glyzinien lassen sich zwar aus Samen ziehen, meistens jedoch werden junge Triebe durch Absenker vermehrt. Diese Triebe werden einzeln in Töpfe gesteckt und mit Erde bedeckt und erst nach dem Anwurzeln von der Mutterpflanze getrennt. Meist dauert es aber Jahre, bis diese Ableger zum Blühen kommen, da es unter den Glyzinien viele „blühfaule“Vertreter gibt. In Baumschulen werden deshalb Triebe von blühfreudigen Exemplaren auf Sämlinge veredelt. Will man einen schnellen Erfolg, kauft man sich ballierte Glyzinien, die bereits blühen; für diese Pflanzen zahlt man dann aber auch einen stattlichen Preis.
Preiswerter ist es natürlich,
Wie Perlen auf der Schnur wirken die lockeren Blütentrauben des Blauregens.
von reichlich blühendem Blauregen in der Nachbarschaft jetzt noch im Frühjahr über Absenker Jungpflanzen
zu gewinnen, von denen zu erwarten ist, dass sie wiederum früh und zahlreich blühen.
Am besten steht Blauregen an einer warmen, sonnigen Süd- oder Westseite in nährstoffreichem und humosem Boden; Staunässe wird nicht gut vertragen. Während der Wachstumszeit gibt man zweimal eine Düngergabe mit verdünnter Pflanzenjauche oder organischem Volldünger und im Herbst und Frühjahr eine Gabe reifen Kompost. Der Wasserbedarf der Glyzinie ist besonders während Trockenphasen sehr groß und muss fast täglich erfolgen. Da die Pflanzen zu den Kalkfliehern gehören, kann es mitunter zu Störungen kommen, wenn kalkhaltiges Leitungswasser verwendet wird.
Verändern sich die Blätter hellgrün und sind teilweise zwischen den Adern aufgehellt, was besonders leicht bei einer Haltung in Kübeln vorkommt, deutet dies auf eine Chlorose hin. Es ist in diesem Fall sinnvoll, den pH - Wert des Bodens zu messen. Mit Teststäbchen, die im Fachhandel erhältlich sind, kann man diese Untersuchung selbst vornehmen. Zeigt sich nur ein schwach saurer oder gar alkalischer Wert, sollte in Zukunft nach Möglichkeit mit Regenwasser gegossen werden.
Neben der Begrünung von Wänden und Fassaden eignet sich Blauregen besonders gut zum Begrünen von Pergolen oder Trägern und Säulen, da hier die hängenden Blüten, die angenehm duften, hervorragend zur Geltung kommen.
Nach der Blüte ist auch ein guter Zeitpunkt, die Triebe zurückzuschneiden, zumal es den Blütenansatz für das nächste Jahr steigert.
Wichtig zu wissen für alle Haushalte mit Kindern ist, dass Blauregen, wie so manche Kletterpflanze, giftig ist, besonders die Rinde enthält ein giftiges Glykosid.
Wie heißt die mitgeschickte Pflanze, die in meinem Garten plötzlich auftauchte?
Bei der Pflanze handelt es sich um die kreuzblättrige Wolfsmilch, Euphorbia lathyris, die aus dem Mittelmeergebiet stammt und bei uns in Gärten anzutreffen ist.
Obwohl sie in unseren Breiten wenig bekannt sind, gehören die Wolfsmilchgewächse weltweit zu der viertgrößten Pflanzenfamilie. Als krautige Vertreter, Sträucher und Bäume gibt es etwa 290 Gattungen mit über 7500 Arten. Ihr Name Wolfsmilch geht auf die Tatsache zurück, dass bei fast allen Arten ein bitter schmeckender, giftiger Milchsaft austritt, der bei Verletzungen erscheint. Den botanischen Name gab ihnen der Römer Plinius, der diese Pflanzen nach Euphorbos, einem berühmten Leibarzt von König Juba von Mauretanien, benannte. In Mitteleuropa kommen wild wachsend lediglich ca. 40 Arten vor, die vom Mittelmeerraum aus verbreitet wurden.
Vermutlich ist Ihr Wolfsmilchgewächs durch Vögel in den Garten gelangt. Dieses Wolfsmilchgewächs bildet im ersten Jahr aufrechte Stängel mit bläulich bereiften Blättern; im zweiten Jahr erscheinen dann weit verzweigt die Blüten.
Im naturgemäßen Anbau wird diese Pflanze auch vorbeugend gegen Wühlmäuse angepflanzt und die giftigen Samen in die Gänge gelegt.