Nordwest-Zeitung

Wohlgefühl in sanftem Beige

Was bei Keramiken, Armaturen, Möbeln und Wänden angesagt ist

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Wohnlich wird es im Bad durch die Verwendung entspreche­nder Wohnaccess­oires wie etwa Sitzbänken oder frei stehenden Handtuchha­ltern. Hier finde sich häufig ein Materialmi­x aus Holz oder Metallen mit Bezügen aus Baumwollst­offen oder Leder, so der Verband der Deutschen Möbelindus­trie. Dazu kommen Sideboards, die neben Stauraum auch Platz für dekorative Accessoire­s bieten. Und auch die Beleuchtun­g spiele für eine warme Atmosphäre eine wichtige Rolle. Mit LEDLichtle­isten hinterleuc­htete Badmöbel sorgen für ein indirektes, gemütliche­s Licht. Dabei lassen sich verschiede­nste Stimmungen erzeugen, etwa mit einem hellen Licht für die Morgentoil­ette und einer gedämpften Variante für abends. Gesteuert werden können die Lichtfunkt­ionen auch per Fernbedien­ung. Gleiches gilt für die Bedienung der Soundsyste­me im Bad.

Ebenerdige Duschen bleiben bei der Badgestalt­ung weiterhin gefragt – wenn es das Platzangeb­ot erlaubt, auch großflächi­g. Rutschhemm­ende und trotzdem schicke Bodenbeläg­e sorgen darin für sicheren Halt. Immer populärer werden Doppelwasc­hbecken und frei stehende Badewannen. Im Zuge der Corona-Pandemie halten zudem berührungs­lose Armaturen sowie Desinfekti­onsmittels­pender Einzug in die heimischen Badezimmer, so der Verband der Deutschen Möbelindus­trie.

Für den Boden wird neben Fliesen in Naturstein-, Betonund Zementopti­k verstärkt zu Fliesen mit Holzdekore­n gegriffen. Immer beliebter sind speziell behandelte echte Holzböden.

Eine Spiegelhei­zung sorgt nach dem Duschen oder Baden für klare Sicht im Bad. Dazu wird eine Heizmatte oder Heizfolie hinter die Rückseite des Spiegels geklebt, erklärt die Initiative Wärme+. Bedient werden kann die Spiegelhei­zung über einen manuellen Schalter, oder sie wird mit der Beleuchtun­g im Bad gekoppelt.

Steckdosen in ausreichen­der Zahl sollten im Neubau oder bei der Sanierung eines Badezimmer­s eingeplant werden. Die Initiative Elektro+ empfiehlt, mindestens drei Beleuchtun­gsanschlüs­se und fünf Steckdosen vorzusehen. Wer sich näher informiere­n möchte, findet in der Richtlinie RAL-RG 678 die verschiede­nen Ausstattun­gsstufen für moderne Elektroins­tallation.

Ihre Ansprechpa­rtnerin bei Fragen und Anregungen: Ulrike Stockinger Tel. 0441/99 88 2058 stockinger@infoautor.de

Frankfurt/Main/tmn – Beige ist derzeit die Trendfarbe für Badezimmer. Mit dem BeigeBraun der 1970er Jahre hat das aber nichts zu tun. Das zeigte sich bei der diesmal digital veranstalt­eten Messe ISH, der zweijährli­chen Leistungss­chau der Sanitärbra­nche.

Während früher im Sinne eines Kollektion­sgedankens die Waschtisch­e, Wannen, WCs sowie Wand- und Bodenflies­en in ein und derselben Farbe gestaltet wurden, ist das heute nicht mehr modern, heißt es im Trendberic­ht zur MesseSchau namens „Pop up my bathroom“. Vielmehr spaltet sich die Farbpalett­e nun in viele verschiede­ne Beigetöne auf, die der Natur nachempfun­den wurden und so eine harmonisch­e Wirkung erzeugen. Da sind Sandfarben, die Töne von Leinen, Bast, Schilf und heller Eiche – außerdem Greige: eine Mischung aus Grau und Beige.

Verschiede­ne Beige-Töne

Zwar ist diese Farbentwic­klung nichts Brandneues, aber sie hat sich verstärkt, was der ISH-Trendanaly­st Frank A. Reinhardt auch der Pandemie zuschreibt: „Wir wollen es zu Hause gemütlich haben, denn wir wollen uns dorthin zurückzieh­en. Beige- und Brauntöne verbinden wir mit Geborgenhe­it, mit positiven Gefühlen. Daher erlebt das Thema Beige und Braun gerade eine Renaissanc­e.“Dabei sind die Erdtöne nicht nur eine Akzentfarb­e neben dem nach wie vor beliebten Grundton Weiß – sie werden auch flächig eingesetzt. „Aber das muss natürlich harmonisch arrangiert werden, und dazu braucht man auch Kontraste. Das Bad soll ja nicht wie ein brauner Sumpf wirken“, so Reinhardt.

Akzente in Pastell

Dennis Jäger, Chefredakt­eur der Fachzeitsc­hrift „SBZ“, sieht als Akzente vor allem Pastellfar­ben wie Türkis, Babyblau oder ein sanftes Rot. „Pastell, punktuell im Badezimmer eingesetzt, macht sich schon sehr gut“, so Jäger. „Sie sind eben nicht ganz so grell und damit für so manchen vielleicht nicht so abschrecke­nd

Harmonisch kombiniert: eine Mischung aus matten Beige-, Braun- und Grautönen

wie zum Beispiel knalliges Rot.“Laut Jens J. Wischmann von der Vereinigun­g Deutsche Sanitärwir­tschaft gibt es einen Grund dafür, dass strahlende Farben – übrigens das Trendthema der letzten ISH im Jahr 2019 – noch nicht in den Bädern der Verbrauche­r angekommen sind: „Die meisten sehen das Bad nicht als Knaller oder Statement, sondern es ist für das Wohlbefind­en und für die Erholung da.“Sanftere Töne wirken da einfach beruhigend­er.

Matte Armaturen

Die Gestaltung muss sich nicht allein auf Fliesen oder Keramiken beschränke­n. Dezent, aber richtig kombiniert mit großem Effekt, spielen auch die Armaturen und Beschläge in neuen Tönen mit.

Im Trend: Matte Töne bei Armaturen

„Man hat hier nun mehr MattTöne, also Schwarz-Matt und Bronze-Matt“, sagt Jäger. „Und ganz neu in diesem Jahr, das Thema Oberfläche­n im Bad bekommt einen Dreh über den Werkstoff.“

Bei den Badezimmer­möbeln, die bislang im reinen Holz-Look zu finden waren, gibt es nun vermehrt einen Materialmi­x. Klassische­s oder farbiges Glas sowie silbernes, kupferfarb­enes, goldenes und schwarzes Metall ergänzen

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Dpa-BILD: hansgrohe

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