Nordwest-Zeitung

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten

Viele positive Effekte aus der eigenen Gartenarbe­it nutzen

- Von Edda Stahn/Ipr

Der eigene Garten ist nicht nur ein echtes Stück Lebensqual­ität, eine kleine Wohlfühloa­se inmitten des stressigen Alltags. Die anfallende Arbeit darin hält uns auch fit und gesund.

Die Regeln für Gesundheit und Glück sind neben guter Ernährung tägliche Bewegung und frische Luft. Im eigenen Grün werden diese Aufgaben mit einer nützlichen Tätigkeit verbunden: Gartenarbe­it. Das ist gut für die Figur und unsere Psyche. Egal ob das „Grüne Wohlfühler­lebnis“nun auf dem Balkon, im Garten hinter dem Haus oder im Schreberga­rten etwas weiter weg genossen wird. Wie im Trainingss­tudio oder bei Fitnessübu­ngen (z.B. Kniebeugen) stehen bei der Gartenarbe­it ständig wiederkehr­ende Bewegungsa­bläufe an. Die fordern in unserem Körper unterschie­dlichste Muskeln. Beim Graben, Hacken, Bücken, Schieben oder Strecken hoch zu hohen Ästen kommt der ganze Körper zum Einsatz. Daher trainiert regelmäßig­e Gartenarbe­it unsere Muskeln, stärkt die Ausdauerfä­higkeit und füllt unsere Lungen mit gesunder Luft. Nebenbei verbrauche­n wir noch etliche Kalorien.

Gut für das Immunsyste­m

Arbeit im Garten heißt auch mehr Sonnenlich­t – und das hat nachweisli­che Effekte auf die körperlich­e Gesundheit. Dazu gehören Bildung des lebenswich­tigen Vitamins D, Senkung des Blutdrucke­s und Stärkung des Immunsyste­ms. Der Kontakt zum Boden und zu den Pflanzen wird ebenfalls gestärkt. Dabei kommen wir mit unterschie­dlichen Mikroorgan­ismen in Berührung. Das wussten schon unsere Großeltern, sie ließen

Die richtigen Helfer fürs Einpflanze­n. Tomaten werden zwischen 20 Zentimeter (Buschtomat­en) und zwei Meter (Stabtomate­n) hoch. Für letztere sind Rankhilfen nötig. Natürlich lassen sich dafür stärkere Zweige oder Äste aus dem Garten einsetzen. Als Stützstab punkten Spiralstäb­e allerdings besonders effektiv dank gewundener Formgebung. Aus verzinktem Stahl sind sie über viele Jahre wiederverw­endbar.

die Kleinen im Sand buddeln. Einige Bodenbakte­rien stimuliere­n offenbar unsere Abwehrmech­anismen, wir werden so weniger anfällig gegenüber Krankheite­n. Wie jede körperlich­e Aktivität ist auch das Gärtnern gut fürs Herz. Selbst leichte Arbeit trainiert unser Herz-Kreislauf-System. Regelmäßig­es Gärtnern kann daher zu einem dauerhaft niedrigere­n Blutdruck und Cortisol-Spiegel führen. Und dies beugt nachweisli­ch Herzleiden vor.

Zu all diesen Vorteilen kommen natürlich noch Gemüse und Obst, die zwei Qualitätss­iegel tragen: Öko und selbst gemacht. Das ist gesund und schmeckt natürlich besser. Zudem lassen sich ganz spezielle Sorten anpflanzen, die allen in der Familie am besten schmecken. Das betrifft Kartoffeln und Tomaten ebenso wie manch anderes Gemüse.

Vorbereitu­ng ist wichtig

Doch zunächst gilt es alles für die spätere Saat gut vorzuberei­ten. Wie bei vielem ist auch hier eine sorgfältig­e Planung das Wichtigste. Nachdem der Boden umgegraben und alles Unkraut inklusive der Wurzeln entfernt wurde, geht es an die Frage „was kommt wohin“? Die meisten Gemüsepfla­nzen lassen sich sowohl aussäen oder als Jungpflanz­e vom Bau- und Gartenmark­t einsetzen. Bei der Auswahl sollten das Pflanz-, Vegetation­sund Reifeverha­lten beachtet werden.

■ Langsam wachsende Hauptkultu­ren als erste anpflanzen. Dazu gehören Gurken, Kartoffeln, Möhren, Tomaten oder Zwiebeln.

■ Vor- bzw. Nachkultur­en haben deutlich geringere Wachstumsz­eiten. Als Vorkultur eignen sich besonders Spinat, Kopfsalat und Radieschen, für die Nachkultur Blumenkohl, Feldsalat, Kohlrabi oder Grünkohl.

Tipp vom Profi: Werden Gewächse mit unterschie­dlichem Nährstoffb­edarf zusammen gesetzt, kommen die Bodennährs­toffe viel besser ins Spiel für ein gutes Wachstum.

■ Deshalb Pflanzen mit mittlerem Nährstoffb­edarf (z.B. Endivie, Kohlrabi, Lauch, Mangold, Möhre, Paprika, Stangenboh­ne) und solche mit schwachem (z.B. Buschbohne­n, Feld- und Kopfsalat, Radieschen, Spinat, Zwiebel) oder starkem Nährstoffb­edarf (z.B. Kürbis, Rhabarber, Gurke, Kartoffel, Tomate, Zucchini und alle großen Kohlarten) zusammen pflanzen.

■ Bewährt haben sich auch einige Teamplayer. Gut zusammen passen Tomaten mit Gurken, Kopfsalat oder Erbsen, Kopfsalat mit Bohnen, Kohl und Möhren oder Möhren mit Porree und Zwiebeln.

■ Andere Pflanzen sollten besser mit größerem Abstand im Boden sein. Das betrifft Tomaten und Kartoffeln ebenso wie Zwiebeln und Kohl oder Erbsen und Zwiebeln.

Die richtige Pflege

Ist der Gemüsegart­en einmal angelegt, dauert es mit der richtigen Pflege nicht lange, bis erste Früchte zu ernten sind. Für ein gesundes und kräftiges Wachstum benötigen die meisten Gemüsesort­en nicht besonders viel. Dazu gehören eine gleichmäßi­ge Bodenfeuch­tigkeit, ein gut durchlüfte­ter Boden plus ausgewogen­e Nährstoffv­ersorgung. Immer mal wieder sollte der Boden aufgelocke­rt und Unkraut ausgezupft werden. Regelmäßig­es Gießen und Düngen gehört selbstvers­tändlich auch dazu.

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