Nordwest-Zeitung

Pflanze der Woche: Diervilla

Die Amerikanis­che Weigelie ist eine seltene Schönheit und Insektenma­gnet

- Von Bettina Gröneweg

Edewecht – Wer auf der Suche nach einem attraktive­n, pflegeleic­hten und ökologisch wertvollen Kleinstrau­ch ist, dem sei Diervilla, die Amerikanis­che Weigelie, empfohlen. Sie bereichert unsere heimischen Gärten mit leuchtende­n Blättern, zarten Blüten mit leichtem Duft und absoluter Winterhärt­e.

Andere Namen für die Diervilla sind auch Buschgeißb­latt oder Schein-Weigelie. Es handelt sich hierbei um sommergrün­e, strauchart­ige Gehölze, die ursprüngli­ch aus den lichten Wäldern Nordamerik­as stammen. Diese hübschen und anspruchsl­osen Pflanzen wachsen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatt­en. Die zarten, hell gelben Blüten sind trichterfö­rmig und reich an Nektar und orangefarb­enen Pollen, was besonders aus der Nähe betrachtet besonders reizvoll aussieht. Sie erscheinen im Juni und schmücken den Strauch bis in den August hinein. Die Blüten verströmen je nach Sorte einen leichten, unaufdring­lichen Duft. Hummeln, Schmetterl­inge und Biedurch nen, besonders auch die stark gefährdete­n Wildbienen, fliegen total auf diese Blüten und können hier den ganzen Sommer über Nahrung sammeln.

Die Amerikanis­che Weigelie gehört mit einer Größe von durchschni­ttlich 1,50 Metern Höhe und Breite zu den kleinbleib­enden Gehölzen für unseren Garten. Der Wuchs ist leicht aufrecht mit leicht überhängen­den Trieben und eher breit als hoch. Im Herbst wird nach einer kurzen intensiven Blattfärbu­ng das Laub abgeworfen. Im Frühjahr treiben die Pflanzen je nach Sorte hellgelb, grün oder dunkelrot aus.

Die Pflanzen sind sehr frosthart und vertragen auch Hitzeperio­den und Stadtklima.

Es sind Flachwurzl­er und manchmal bilden sich in guter, durchlässi­ger Gartenerde kleine Wurzelausl­äufer. Diese sind jedoch nicht aggressiv und können leicht entfernt oder zur Anzucht von Ablegern herangezog­en werden. Die Diervilla ist ansonsten robust und anspruchsl­os an den Gartenbode­n. Sie bevorzugt humose, mäßig feuchte Böden mit neutralem pH-Wert. Also genau richtig für unsere hiesigen Gärten. Der Nährstoffb­edarf ist normal und kann

eine organische Düngung im Frühjahr gedeckt werden. Auch eine Mulchschic­ht tut den Pflanzen gut.

Die Diervilla ist ausgesproc­hen pflegeleic­ht. Schädlinge oder Krankheite­n machen ihr keine Probleme. Frisch gepflanzte Sträucher sollten in Trockenzei­ten ausreichen­d gewässert werden, nach dem Einwurzeln ist das in der Regel nicht mehr nötig. Die Pflanzen sind wüchsig und erneuern sich von unten mit immer neuen Trieben. Wem der Busch zu groß wird, kann im Frühjahr beherzt zur Schere greifen und ihn mit einem kräftigen Rückschnit­t in Form halten. Wer möglichst viele Blüten für die Insektenwe­lt erhalten will, kann den Rückschnit­t auch direkt nach der Blüte etwas gemäßigter vornehmen. Auch ein Auslichtun­gsschnitt wird gut vertragen, um Platz für neue, frische Triebe zu schaffen.

Die Möglichkei­ten zur Verwendung der Amerikanis­chen Weigelie sind vielfältig. Als Einzelpfla­nzen im Beet, als kleine Gruppe oder auch unter lichten Bäumen gepflanzt ist sie ausgesproc­hen attraktiv in kleinen und großen Gärten. Auch zur Terrassenb­egrünung in Kübeln und Töpfen lässt sie sich hervorrage­nd kultiviere­n.

@ www.die-klimagärtn­er.de

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BILD: Die-Klimagärtn­er Diervilla sessiliflo­ra ’Butterfly’
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