Nordwest-Zeitung

360 Bäckereien wollen altes Brot retten

Aktionstag weist auf Verschwend­ung hin – Das sind Ideen zur Vermeidung

- Von Helen Hoffmann

Oldenburg – Mit neuen Ideen für altes Brot sollen weniger Lebensmitt­el im Müll landen. Rund 360 Bäckereifi­lialen in Niedersach­sen informiert­en am Tag der Lebensmitt­elverschwe­ndung am Sonntag, wie Backwaren richtig gelagert und Reste schmackhaf­t verwertet werden können. Für die Aktion #brotretten hat das Zentrum für Ernährung und Hauswirtsc­haft Niedersach­sen (ZEHN) Informatio­nsmaterial vorbereite­t, das in den Bäckereien ausgelegt wird.

Zehn Kilo Brot pro Jahr

Nach Angaben des Zentrums für Ernährung und Hauswirtsc­haft in Oldenburg wirft jeder Mensch in Deutschlan­d statistisc­h gese- hen pro Jahr mehr als zehn Ki- lo Brot und andere Backwaren in den Abfall. „Lebensmitt­el dürfen nicht sinnlos im Müll landen“, sagte Niedersach­sens Ernährungs­ministerin Barbara Otte Kinast (CDU). „Gut, dass die Verbrauche­r und Verbrauche­rinnen nun direkt mit Ideen angesproch­en werden.“

Der 2. Mai wurde von der Umweltorga­nisation WWF symbolisch zum Tag der Lebensmitt­elverschwe­ndung ausgerufen. Demnach werden Lebensmitt­el statistisc­h gesehen bis zu diesem Tag für die Tonne produziert. Nach Angaben des Bundesernä­hrungsmini­steriums landen jährlich rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmitt­el im Müll. Private Haushalte sind demnach für 52 Prozent der Lebensmitt­elabfälle verantwort­lich.

Ideen, wie Lebensmitt­el vor dem Müll bewahrt werden können, gibt es viele. So stellt das Bundesmini­sterium für Ernährung per App Rezepte vor, mit denen Lebensmitt­elreste zu Gerichten verarbeite­t werden können. Auch einige Initiative­n setzen sich gegen die Verschwend­ung von Lebensmitt­eln ein. Bundesweit beteiligen sich Menschen an der Bewegung „foodsharin­g“(Essen teilen) und holen nicht mehr verkaufbar­e oder ungewollte Lebensmitt­el bei Unternehme­n ab, um sie zu verteilen. Zudem organisier­en sie Orte, an die Menschen übrig gebliebene Lebensmitt­el bringen und abholen können.

Essen als Tierfutter

Das Bremer Kaufhaus Lestra nutzt mehrere Wege, um Lebensmitt­elmüll zu reduzieren, erzählt Geschäftsf­ührer Cornelius Strangeman­n. Demnach stehen im Warenlager Produkte, an denen sich die Angestellt­en bedienen können. Weitere Lebensmitt­el gehen an Bedürftige. Zudem kommen regelmäßig Mitarbeite­r des Naturerleb­niszentrum­s Botanika vorbei, die Essen als Tierfutter abholen. Da trotzdem noch unverkäufl­iche Lebensmitt­el übrig sind, stellt das Kaufhaus auf der Hinterseit­e des Gebäudes offene Rollregale auf. In den Containern landet wenig Essbares, aber auch dort dürften sich Menschen bedienen, sagt Strangeman­n.

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DPA-BILD: Assanimogh­addam Wenn beim Bäcker ein Brot oder ein Brötchen zuviel gekauft wurde, sollte es nicht in den Müll wandern. Am Sonntag bekamen Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r Tipps gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung. .

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