Nordwest-Zeitung

Hier schafft der Nabu ein Naturparad­ies

Grundstück in Jeddeloh I soll Tiere und Menschen anlocken

- Von Erhard Drobinski

Jeddeloh I/Edewecht – Die Wege sind mit gehäckselt­en Ästen und Zweigen ausgelegt, eine Naturhecke wird gerade hochgezoge­n. Das hohe Gras ist zum Teil entfernt worden und die ersten Nisthilfen und Insektenho­tels hängen beziehungs­weise stehen bereits. Langsam ist zu sehen, wie sich ein Grundstück an der Straße „Hinterm alten Kamp“in Jeddeloh I (Landkreis Ammerland) in einen kleinen Naturund Lehrgarten verwandelt.

Umweltgere­cht

Anfang des Jahres wurde der Ortsgruppe Edewecht des Naturschut­zbundes (Nabu) Deutschlan­d das gut 3000 Quadratmet­er große Grundstück von Meike Enggling aus Ofen für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt. Einzige Vorgabe, die die aus Jeddeloh stammende Frau der Gruppe machte, war, das Grundstück nachhaltig und umweltgere­cht zu nutzen. Die Mitglieder der Edewechter Nabu-Gruppe entwarfen mit ihrem Organisati­onsteam, bestehend aus Franka Friedrich, Cora Strohschni­eder und Olaf Kruse, einen Plan, wie das Grundstück zukünftig genutzt werden könnte und gleichzeit­ig nicht nur Tiere anwasserge­bundene

Bereiten das Grundstück vor: (v.li.) Olaf Kruse, Cora Strohschni­eder und Franka Friedrich

lockt, sondern auch interessan­t für Menschen aller Altersgrup­pen werden könnte.

Themenbere­iche

So werden hier in den nächsten Wochen und Monaten Themenbere­iche entstehen. In einer Ecke wird eine Insektenwi­ese eingericht­et, wobei sicherlich ein Schwerpunk­t auf Wildbienen gelegt wird. „Der sandig-lehmige Boden eignet sich sehr gut für Wildbienen, weil gut 80 Prozent der etwa 560 Arten in Deutschlan­d ihre Nester im Boden errichten“, erzählt Olaf Kruse. Eine Schmetterl­ingsspiral­e wird hier zukünftig ebenso zu sehen sein wie unterschie­dliche

Nährpflanz­en für verschiede­ne Insekten. Ein zweiter Schwerpunk­t wird ein Kräutergar­ten sein, in dem auch alte Gemüsearte­n zu finden sein werden. „Das, was früher in dieser Gegend angebaut wurde, möchten wir wieder einpflanze­n. Dazu gehören unter anderem auch Bohnen, Erbsen und natürlich Grünkohl“, so Cora Strohschni­eder. Sie freut sich darauf, wuchs sie doch auf einem Bauernhof auf.

Zusätzlich ist in einem Bereich des Grundstück­s ein „Lichtteich“geplant. „Es wird ein flacher Teich sein, der ohne Weiteres im Sommer auch austrockne­n kann“, erklärt Kruse. „Er soll eine Heimat für verschiede­ne Amphibien und Insekten werden.“Auf einem Teil des Geländes soll veranschau­licht werden, wie sich Moor entwickelt, ein weiterer bleibt in seinem „Wildwachst­um“. Dazu wird für Kinder und Erwachsene rund um das Grundstück ein Abenteuer- und Erlebnispf­ad angelegt. Schließlic­h wird in einem Teil eine Sitzecke eingericht­et. „Wir wollen hier zukünftig Workshops für Kinder und Erwachsene anbieten, Familienta­ge durchführe­n und auch Kindergrup­pen zu bestimmten Themen einladen“, beschreibt Franka Friedrich die Planungen für die Zukunft.

Mithelfer gesucht

Da die Nabu-Gruppe Edewecht gut zehn aktive Mitglieder hat, sind Interessie­rte, die bei der Gestaltung des Gartengelä­ndes mithelfen möchten, gern eingeladen. Sie können sich auf der Webseite einklicken und dann unter „Nabu-Gruppen, Landkreis Ammerland“die Edewechter finden. Übrigens ist die Neugestalt­ung des Geländes „Hinterm alten Kamp“in Jeddeloh I nicht das einzige Projekt, das die Edewechter angegangen haben. Vor wenigen Wochen wurden „An der Vehne“in Edewecht einige Obstbäume gepflanzt.

@ www.nabu-oldenburg.org

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BILD: Erhard Drobinski

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