Absteiger Vechta hofft noch auf Klassenerhalt
Clubchef Niemeyer spricht von Chance auf Wildcard – Terminprobleme in der 2. Liga
Vechta – Drei Jahre lang verzückten die Profis von Rasta Vechta ihre Anhänger mit mutigem Tempo-Basketball, mischten damit die Bundesliga (BBL) auf und brachten auch gestandene Mannschaften gehörig ins Wanken. Doch dieses Kapitel im deutschen Oberhaus hat sich am Freitag zunächst einmal geschlossen. Das Team von der Pariser Straße ist sportlich abgestiegen.
Prinzip Hoffnung
„Jetzt ist es endgültig und man muss mal sehen, wie sich die nächsten Wochen in Sachen Abstieg aus der BBL und Aufstieg aus der 2. Bundesliga ProA entwickeln“, blickte Rastas Clubchef Stefan Niemeyer der bitteren und ebenso engen 81:82-Heimniederlage gegen den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger Alba Berlin schon Richtung Zukunft. Denn Niemeyer hegt eine leise Hoffnung: „Vielleicht gibt es ja für die Saison 2021/22 sogar noch die Chance auf eine Wildcard – das muss man abwarten. Es kommen jedenfalls spannende Tage auf uns zu.“
Wildcard für Vechta?
Durch die Niederlage gegen den Hauptstadtclub am Freitag steht der dritte Abstieg nach 2013 und 2017 stand jetzt aber erstmal fest. Am Sonntagabend setzte es direkt die nächste Niederlage – gegen den Vorletzten Gießen verlor Vechta 82:100. Somit steigt Rasta sogar als Tabellenletzter am Saisonende aus der ersten Liga ab. Ganz abwegig ist Niemeyers Hoffnung dennoch nicht. Falls nämlich die 18er-Sollgröße der Bundesliga nicht durch sportlich und wirtschaftlich qualifizierte Bewerber – im Normalfall sind das die Aufsteiger aus der 2. Liga – erreicht wird, könnte Vechta eine Wildcard bekommen. Dafür dürften die Bewerber aus der ProA die wirtschaftlichen Lizenzkriterien des Ligaverbandes BBL nicht erfüllen. Die Artland Dragons Quakenbrück sowie die Eisbären Bremerhaven zum Beispiel spienach len in den Playoffs der ProA und werden aus sportlichen und/oder finanziellen Gründen aber nicht aufsteigen.
Probleme in der 2. Liga
Beim Zweitligisten Panthers Schwenningen wurden acht Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Das für diesen Donnerstag terminierte Playoff-Heimspiel gegen die Academics Heidelberg wurde abgesagt, auch Bremerhaven muss in Quarantäne, da die Eisbären vergangene Woche gegen die Panthers gespielt hatten. Auch ihr Duell gegen Heidelberg fiel deshalb am Sonntag aus. Ob und wie es in den Playoffs sportlich weitergeht, wird an diesem Montag in einer Videokonferenz mit Vereinsvertretern und der
Zweitliga-Spielleitung entschieden.
Abstieg in Etappen
Der Abstieg von Vechta deutete sich in Etappen an. Nach der sensationellen Saison 2018/19 mit Platz vier in der Hauptrunde, dem Einzug ins PlayoffHalbfinale und der anschließenden Teilnahme an der Champions League, zeichnete sich die Abwärtsspirale mit der Unterbrechung der Saison wegen der Corona-Krise an. Viele Leistungsträger verließen aufgrund der Pandemie den Club. Als es dann im Sommer auch noch Erfolgscoach Pedro Calles nach Hamburg zog und weitere Stammkräfte Vechta verließen, stand Rasta vor einer schweren Saison, die nun im Abstieg endete.