Nordwest-Zeitung

Absteiger Vechta hofft noch auf Klassenerh­alt

Clubchef Niemeyer spricht von Chance auf Wildcard – Terminprob­leme in der 2. Liga

- Von Niklas Benter

Vechta – Drei Jahre lang verzückten die Profis von Rasta Vechta ihre Anhänger mit mutigem Tempo-Basketball, mischten damit die Bundesliga (BBL) auf und brachten auch gestandene Mannschaft­en gehörig ins Wanken. Doch dieses Kapitel im deutschen Oberhaus hat sich am Freitag zunächst einmal geschlosse­n. Das Team von der Pariser Straße ist sportlich abgestiege­n.

Prinzip Hoffnung

„Jetzt ist es endgültig und man muss mal sehen, wie sich die nächsten Wochen in Sachen Abstieg aus der BBL und Aufstieg aus der 2. Bundesliga ProA entwickeln“, blickte Rastas Clubchef Stefan Niemeyer der bitteren und ebenso engen 81:82-Heimnieder­lage gegen den amtierende­n deutschen Meister und Pokalsiege­r Alba Berlin schon Richtung Zukunft. Denn Niemeyer hegt eine leise Hoffnung: „Vielleicht gibt es ja für die Saison 2021/22 sogar noch die Chance auf eine Wildcard – das muss man abwarten. Es kommen jedenfalls spannende Tage auf uns zu.“

Wildcard für Vechta?

Durch die Niederlage gegen den Hauptstadt­club am Freitag steht der dritte Abstieg nach 2013 und 2017 stand jetzt aber erstmal fest. Am Sonntagabe­nd setzte es direkt die nächste Niederlage – gegen den Vorletzten Gießen verlor Vechta 82:100. Somit steigt Rasta sogar als Tabellenle­tzter am Saisonende aus der ersten Liga ab. Ganz abwegig ist Niemeyers Hoffnung dennoch nicht. Falls nämlich die 18er-Sollgröße der Bundesliga nicht durch sportlich und wirtschaft­lich qualifizie­rte Bewerber – im Normalfall sind das die Aufsteiger aus der 2. Liga – erreicht wird, könnte Vechta eine Wildcard bekommen. Dafür dürften die Bewerber aus der ProA die wirtschaft­lichen Lizenzkrit­erien des Ligaverban­des BBL nicht erfüllen. Die Artland Dragons Quakenbrüc­k sowie die Eisbären Bremerhave­n zum Beispiel spienach len in den Playoffs der ProA und werden aus sportliche­n und/oder finanziell­en Gründen aber nicht aufsteigen.

Probleme in der 2. Liga

Beim Zweitligis­ten Panthers Schwenning­en wurden acht Personen positiv auf das Coronaviru­s getestet. Das für diesen Donnerstag terminiert­e Playoff-Heimspiel gegen die Academics Heidelberg wurde abgesagt, auch Bremerhave­n muss in Quarantäne, da die Eisbären vergangene Woche gegen die Panthers gespielt hatten. Auch ihr Duell gegen Heidelberg fiel deshalb am Sonntag aus. Ob und wie es in den Playoffs sportlich weitergeht, wird an diesem Montag in einer Videokonfe­renz mit Vereinsver­tretern und der

Zweitliga-Spielleitu­ng entschiede­n.

Abstieg in Etappen

Der Abstieg von Vechta deutete sich in Etappen an. Nach der sensatione­llen Saison 2018/19 mit Platz vier in der Hauptrunde, dem Einzug ins PlayoffHal­bfinale und der anschließe­nden Teilnahme an der Champions League, zeichnete sich die Abwärtsspi­rale mit der Unterbrech­ung der Saison wegen der Corona-Krise an. Viele Leistungst­räger verließen aufgrund der Pandemie den Club. Als es dann im Sommer auch noch Erfolgscoa­ch Pedro Calles nach Hamburg zog und weitere Stammkräft­e Vechta verließen, stand Rasta vor einer schweren Saison, die nun im Abstieg endete.

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