Heim am Tag zuvor noch geprüft
Gewalttat in Potsdam mit vier Toten – Ermittlungen gehen weiter
Prinzessin Charlotte ist am Sonntag sechs Jahre alt geworden. Die Royal Family veröffentlichte in den sozialen Medien ein Foto der Prinzessin, das deren Mutter Kate am Wohnsitz der Familie in Anmer Hall (Grafschaft Norfolk) aufgenommen hat. Charlotte ist darauf lächelnd in einem blauen Blümchenkleid zu sehen. Anders als üblich veröffentlichten Prinz William und Herzogin Kate das Bild nicht auf ihren eigenen Kanälen. William hatte angekündigt, sich am Wochenende einem Social-Media-Boykott im Netz gegen Rassismus und Sexismus anzuschließen.
Potsdam – Nach dem gewaltsamen Tod von vier Bewohnern eines Potsdamer Heims für Menschen mit Behinderungen sind viele Fragen ungeklärt. Welches Motiv hatte die 51-Jährige langjährige PflegeMitarbeiterin, die als Tatverdächtige festgenommen wurde, für die brutale Tat? Warum tötete sie ausgerechnet diese vier Bewohner und verletzte eine weitere schwer?
Nach Angaben des Lagezentrums der Brandenburger Polizei am Sonntag laufen die Ermittlungen zu dem Vorfall weiter. Der leitende Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann sagte, es werde wohl einige Wochen dauern, bis es Ergebnisse gebe. „Das ist nun kriminalistische Feinarbeit.“Etliche Zeugen müssten vernommen werden. „Die Obduktionen laufen und wir warten auf Ergebnisse“, so Lehmann.
Nur einen Tag vor der Gewalttat sei das Heim nach Angaben der Landesregierung geprüft worden. „Die Aufsicht für unterstützende Wohnformen prüft regelmäßig auch im Thusnelda-von-SaldernHaus die Pflegesituation“, teilte
Die Brandenburger Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) legte vor dem Eingang zur Einrichtung des diakonischen Anbieters Blumen nieder.
der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, mit. Dabei sei das Thema „Umgang mit besonderen Belastungen während der Corona-Pandemie, Gewalt in der Pflege“angesprochen worden.
Fachgerecht aufgestellt?
Der Aufsicht seien keine Vorfälle berichtet worden, sagte der Sprecher. Nach ihrer Einschätzung sei der Träger auch in Bezug auf die Begleitung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesbezüglich „fachgerecht und angemessen aufgestellt“.
Die langjährige Mitarbeiterin der Wohnstätte für Körperund Mehrfachbehinderungen steht nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft im Verdacht, die vier Bewohner zwischen 31 und 56 Jahren gewaltsam getötet zu haben. Eine weitere Bewohnerin des Hauses wurde schwer verletzt.
Die 51-jährige Tatverdächtige wurde vorläufig in eine psychiatrische Klinik in Brandenburg/Havel eingewiesen. Sie soll auf ihre Schuldfähigkeit hin begutachtet werden. Nach Angaben der diakonischen Einrichtung Oberlinhaus, zu der das Wohnheim gehört,
war die Frau bisher nicht psychisch auffällig geworden. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor Haftbefehl wegen Totschlags beantragt.
Schnittverletzungen
Die Verletzungen der Opfer gehen nach Angaben der Ermittler auf schwere äußere Gewalteinwirkung zurück. Die Todesopfer sollen schwere Schnittverletzungen an der Kehle aufweisen. Zum Tathergang hat die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben gemacht.