Evangelische Kirche sucht neue Gesichter
Synode tagt vom 6. bis 8. Mai – Geistliches Leben und digitale Formate – Spannende Personalfragen im Herbst
Hannover – Es wird ein digitales Kennenlernen für die neuen Kirchenparlamentarier. Vom 6. bis 8. Mai konstituiert sich die 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die 128 Synodalen können nur per Videokonferenz tagen. Zum Auftakt muss die Synode das siebenköpfige Präsidium neu wählen. Die derzeitige Präses Irmgard Schwaetzer, die frühere FDP-Bundesministerin, scheidet aus.
In der aktuellen Synode haben erneut die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Götagsabgeordnete
ring-Eckardt, die schon einmal Präses war, und der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Hermann Gröhe (CDU) einen Platz. Neu in der Synode sind der frühere FDP-Bundes
Stefan Ruppert und der Linken-Bundestagsabgeordnete Friedrich Straetmanns.
Wer folgt an der Spitze?
Die nächste spannende Personalie steht für die Synode im Herbst an. Dann muss ein neuer Rat der EKD gewählt werden. Der aktuelle Ratsvorsitzende Heinrich BedfordStrohm hat angekündigt, nicht wieder zu kandidieren.
Eine Favoritenrolle wird derzeit keinem Bischof oder einer Bischöfin zugeschrieben. Vize-Ratsvorsitzende ist die westfälische Präses Annette Kurschus. Mit ihren Bemühungen um Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt hat sich die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs profiliert.
Seit der Ratswahl 2015 sind neue Gesichter in Bischofsämter gekommen, die in den Rat und damit auch für den Vorsitz gewählt werden könnten, etwa der Bischof der mitteldeutschen Kirche, Friedrich Kramer, Nordkirchen-Bischöfin Kristina KühnbaumSchmidt, der Berliner Bischof Christian Stäblein und der rheinische Präses Thorsten Latzel. Auch die Landeskirchen
der Pfalz, in Bremen, Oldenburg, Sachsen und Kurhessen-Waldeck sowie die reformierte Kirche haben seitdem leitende Geistliche gewählt.
Wo wird gespart?
Inhaltlich wird es für die neue Synode in der sechsjährigen Wahlperiode darum gehen, Beschlüsse zur Zukunft umzusetzen, die die Kirchenparlamentarier der Vorgängersynode verabschiedet haben. Angesichts des Mitgliederverlusts will sich die evangelische Kirche inhaltlich fokussieren. Vor allem muss sie sparen. Die
Synode beschloss im November, dass der Haushalt der EKD im Jahr 2030 17 Millionen Euro weniger Ausgaben umfassen soll gegenüber dem von 2019.
Die Synode hat großen Einfluss darauf, wo gespart wird. Sie beschließt den Haushalt in der Regel auf der Novembertagung. Bei der Mai-Sitzung dürfte es noch nicht ans Eingemachte gehen. Dort steht nach Angaben der EKD das auf der Tagesordnung, was die Form des Treffens prägen wird: Es soll einen Austausch über digitale geistliche Formate und die Erfahrungen damit in der Pandemie geben.