Parlament der Wirtschaft wird neu besetzt
Gremium steckt Rahmen für Präsidium und Geschäftsführung ab – Künftig 76 Vertreter in Vollversammlung
Oldenburg – Sie ist so etwas wie das „Parlament“der heimischen Wirtschaft – die Vollversammlung der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer. Das Gremium, das derzeit aus 71 und künftig aus 76 Vertretern aus Handel, Dienstleister und Industrie besteht, legt die Schwerpunkte der IHK-Arbeit, ihre Positionen, ihr Budget und die Mitgliedsbeiträge fest.
Gefragt sind allein aus der Oldenburg 10 264 Unternehmen. Sie können im Mai die neue Vollversammlung wählen. Wahlberechtigt sind im gesamten Oldenburger Land rund 676 000 Mitgliedsfirmen der IHK (2015 waren es noch 66 000). Gewählt wird vom 6. bis 27. Mai – wie in den vergangenen Jahren auch per Brief oder erstmals online. „Hierfür haben wir ein spezielles Internet-Wahlportal eingerichtet, das eine Stimmabgabe am PC und anderen Endgeräten – auch per Handy – ermöglicht“, so IHK-Geschäftsführer Bernd Seifert.
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Wahlbeteiligung
Und durch diese Neuerung hofft Seifert auch die Wahlbeteiligung steigern zu können. Die lag 2015 bei gerade einmal 10,6 Prozent. Gerade auch für die vielen engagierten Kandidatinnen und Kandidaten sei eine möglichst hohe Beteiligung wichtig, betont Prof. Dr. Heinz.-W. Appelhoff. Diese würden ehrenamtlich viel Zeit und Engagement aufbringen, betont das Ehrenmitglied der Vollversammlung, von 2002 bis 2015 auch IHK-Vizepräsident, und ruft alle Unternehmer auf, „dieses eine Kreuzchen zu machen“.
„Die lokale Wirtschaft kann Einfluss nehmen und Impulse für die Politik nehmen“, sagt Appelhoff über die Kernaufgabe der Vollversammlung: die wirtschaftspolitischen Grundsatzpositionen der regionalen
Wirtschaft festzulegen. „Eine starke Vollversammlung ist absolut nötig, um eine starke Interessenvertretung zu haben.“Unter den 34 Kandidatinnen und Kandidaten, die in der Stadt Oldenburg in allen
Wahlgruppen antreten, befinden sich sieben Unternehmerinnen, so dass der prozentuale Anteil hier bei über 20 Prozent liegt (IHK-weit sind rund 17 Prozent Kandidatinnen). Die meisten Kandidaten finden sich in der Wahlgruppe „Dienstleistungen“(14 Personen).
Auf Grund der Sitzverteilung können aus der Stadt Oldenburg bis zu 17 Personen Mitglied der neuen Vollversammlung werden.
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Sitzung im Juli
Zehn Mitglieder der Vollversammlung aus der Stadt kandidieren wieder, darunter auch zwei Mitglieder des aktuellen Präsidiums: Vizepräsidentin Maike KornemannKuhnt (Friedrich Kuhnt, Wahlgruppe „Einzelhandel“) und Vizepräsident Felix Thalmann (Büfa, Wahlgruppe „Produzierendes Gewerbe“).
Die konstituierende Sitzung der Vollversammlung findet am 13. Juli statt. Geplant sei eine Sitzung in Präsenz, so Seifert, der allerdings einschränkt: „Sofern die Pandemie-Lage dies zulässt.“Die Mitglieder der weiteren IHKGremien (Ausschüsse, Beiräte) würden dann im Herbst 2021 von der Vollversammlung ebenfalls neu bestellt.