Fischer zum Neubesatz gesetzlich verpflichtet
Ursachenforschung nach Fischsterben im Bornhorster Geestrandgraben – Vereinsmitglieder kontrollieren Restbestand
Oldenburg – Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, die Wasserproben werden untersucht, der Bornhorster Fischereiverein ist noch über einen längeren Zeitraum hinweg mit der Schadensaufnahme beschäftigt: Der Schock über das Fischsterben im Bornhorster Geestrandgraben am Wochenende steckt allen Beteiligten noch in den Knochen.
Abertausende Fische sind am Samstag und Sonntag in dem entlang der Elsflether Straße verlaufenden Grabens aufgrund von Sauerstoffmangel im Wasser qualvoll erstickt (unsere Redaktion berichtete). Eine mögliche Ursache könnte die Überdüngung des Gewässers sein, die aus der Landwirtschaft aber auch aus Privatgärten stammen könnte. Möglicherweise haben starke Regenfälle den Dünger aus den Gär
Ungewöhnlicher Anblick: An der Elsflether Straße pumpte die Feuerwehr sauerstoffreiches Wasser in den Geestrandgraben, um die erstickenden Fische zu retten.
und von den Feldern aus dem Stadtnorden in die Entwässerungszüge Richtung Hunte gespült.
Hoher Schaden
Der ideelle Schaden für die Sportfischer ist immens, der finanzielle wiegt ebenfalls schwer. „Er liegt in einem unteren fünfstelligen Bereich“,
sagte Fischereivereins-Vorsitzender Andreas Kauß am Montag auf Nachfrage unserer Redaktion.
Der Verein, der die Gewässer vom Land gepachtet hat und darin die Fische „hegt und pflegt“sei unabhängig von der Schuldfrage laut Fischereigesetz dazu verpflichtet, den Bestand wieder aufzubauen. Das sei in diesem Bereich eine groten
Wasser marsch: Mit Pumpen arbeiteten die Einsatzkräfte der Ohmsteder Feuerwehr, damit sauerstoffreiches Wasser in den Graben geleitet wurde.
Herausforderung – die Gewässer gehörten in großen Teilen zu einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet von europäischem Rang.
Bestand wird überprüft
Zunächst wird, so Kauß, nun mittels Elektrofischen geprüft, ob sich überhaupt noch Leben im Wasser befindet. Die
Fische werden, so weit noch vorhanden, durch Stromstöße betäubt, schwimmen auf, werden gezählt, erholen sich wieder und tauchen ab. Der Wiederbesatz erfolge dann in enger Absprache mit dem Landesfischereiverband WeserEms. Dabei seien die natürlichen Begebenheiten zu beachten. Die Arbeiten werden die 150 Mitglieder des Fischereiße vereins in den nächsten Wochen sehr beschäftigen, blickt der Vereinsvorsitzende in die Zukunft. Die finanzielle Belastung für den Verein ist hoch. Unabhängig davon, ob der Fischbestand komplett verloren gegangen ist.
Robert Sprenger vom städtischen Umweltamt schätzt das Fischsterben als sehr bedauerlich ein, der Bornhorster Fischereiverein habe bei der Schadensbegrenzung vorbildlich gehandelt . Sprenger: „Nach unserem Verständnis sind durch eine unsachgemäße Handhabung von Dünger und Gülle zu viele Nährstoffe in die Gewässer eingetragen worden, die dann zu einer Sauerstoffzehrung geführt habe. Bei Temperaturen von 5 bis 10 Grad C ist normalerweise der Sauerstoffgehalt im Wasser sehr gut.“
Mehr Infos und die Adresse für Hilfsangebote: www.bornhorster-fischereiverein.de