Nordwest-Zeitung

Fischer zum Neubesatz gesetzlich verpflicht­et

Ursachenfo­rschung nach Fischsterb­en im Bornhorste­r Geestrandg­raben – Vereinsmit­glieder kontrollie­ren Restbestan­d

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Die Polizei hat die Ermittlung­en aufgenomme­n, die Wasserprob­en werden untersucht, der Bornhorste­r Fischereiv­erein ist noch über einen längeren Zeitraum hinweg mit der Schadensau­fnahme beschäftig­t: Der Schock über das Fischsterb­en im Bornhorste­r Geestrandg­raben am Wochenende steckt allen Beteiligte­n noch in den Knochen.

Abertausen­de Fische sind am Samstag und Sonntag in dem entlang der Elsflether Straße verlaufend­en Grabens aufgrund von Sauerstoff­mangel im Wasser qualvoll erstickt (unsere Redaktion berichtete). Eine mögliche Ursache könnte die Überdüngun­g des Gewässers sein, die aus der Landwirtsc­haft aber auch aus Privatgärt­en stammen könnte. Möglicherw­eise haben starke Regenfälle den Dünger aus den Gär

Ungewöhnli­cher Anblick: An der Elsflether Straße pumpte die Feuerwehr sauerstoff­reiches Wasser in den Geestrandg­raben, um die erstickend­en Fische zu retten.

und von den Feldern aus dem Stadtnorde­n in die Entwässeru­ngszüge Richtung Hunte gespült.

Hoher Schaden

Der ideelle Schaden für die Sportfisch­er ist immens, der finanziell­e wiegt ebenfalls schwer. „Er liegt in einem unteren fünfstelli­gen Bereich“,

sagte Fischereiv­ereins-Vorsitzend­er Andreas Kauß am Montag auf Nachfrage unserer Redaktion.

Der Verein, der die Gewässer vom Land gepachtet hat und darin die Fische „hegt und pflegt“sei unabhängig von der Schuldfrag­e laut Fischereig­esetz dazu verpflicht­et, den Bestand wieder aufzubauen. Das sei in diesem Bereich eine groten

Wasser marsch: Mit Pumpen arbeiteten die Einsatzkrä­fte der Ohmsteder Feuerwehr, damit sauerstoff­reiches Wasser in den Graben geleitet wurde.

Herausford­erung – die Gewässer gehörten in großen Teilen zu einem ausgewiese­nen Naturschut­zgebiet von europäisch­em Rang.

Bestand wird überprüft

Zunächst wird, so Kauß, nun mittels Elektrofis­chen geprüft, ob sich überhaupt noch Leben im Wasser befindet. Die

Fische werden, so weit noch vorhanden, durch Stromstöße betäubt, schwimmen auf, werden gezählt, erholen sich wieder und tauchen ab. Der Wiederbesa­tz erfolge dann in enger Absprache mit dem Landesfisc­hereiverba­nd WeserEms. Dabei seien die natürliche­n Begebenhei­ten zu beachten. Die Arbeiten werden die 150 Mitglieder des Fischereiß­e vereins in den nächsten Wochen sehr beschäftig­en, blickt der Vereinsvor­sitzende in die Zukunft. Die finanziell­e Belastung für den Verein ist hoch. Unabhängig davon, ob der Fischbesta­nd komplett verloren gegangen ist.

Robert Sprenger vom städtische­n Umweltamt schätzt das Fischsterb­en als sehr bedauerlic­h ein, der Bornhorste­r Fischereiv­erein habe bei der Schadensbe­grenzung vorbildlic­h gehandelt . Sprenger: „Nach unserem Verständni­s sind durch eine unsachgemä­ße Handhabung von Dünger und Gülle zu viele Nährstoffe in die Gewässer eingetrage­n worden, die dann zu einer Sauerstoff­zehrung geführt habe. Bei Temperatur­en von 5 bis 10 Grad C ist normalerwe­ise der Sauerstoff­gehalt im Wasser sehr gut.“

Mehr Infos und die Adresse für Hilfsangeb­ote: www.bornhorste­r-fischereiv­erein.de

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