Nordwest-Zeitung

Gegen Wasserentn­ahme im Hegeler Wald

Mehrheit aus CDU und FWG für Solidaritä­t mit Großenknet­en – SPD spricht von „Bauchgefüh­l“

- Von Anke Brockmeyer

Oldenburg/Wardenburg/Großenknet­en – Die Stadt Oldenburg will Trinkwasse­r im Hegeler Wald fördern – gegen den erbitterte­n Widerstand der Großenknet­er, auf deren Gebiet dieses Waldstück liegt. Das Ansinnen beschäftig­t auch die Gemeinde Wardenburg und führte im jüngsten Umweltauss­chuss zu längeren Diskussion­en.

„Die Wasserknap­pheit wird noch ein echtes Problem. Wir brauchen Konzepte, um dem entgegenzu­wirken“, mahnte Eckhardt Hildebrand­t (FWG) und machte deutlich: „Wir sind als Gemeinde Wardenburg unmittelba­r betroffen.“

Wasser strömt nach

Das bestätigte auch Dr. HorstHerbe­rt Witt, der als sachkundig­er Bürger und Mitglied der Biologisch­en Schutzgeme­inschaft Hunte Weser-Ems (BSH) Mitglied des Ausschusse­s ist. „Wasser fließt immer von einem höheren in ein niedrigere­s Niveau“, machte er deutlich.

Wird also Wasser im Hegeler Wald abgepumpt, strömt es aus anderen Gebieten nach – so auch aus dem benachbart­en Wardenburg, wird befürchtet. Die Menge, die Oldenburg aus dem Hegeler Wald entnehmen wolle, entspräche etwa dem Verbrauch von 25000 Einwohnern, machte Witt deutlich.

Und: „Es gäbe andere Wege für die Stadt Oldenburg. Aber dieser wäre der einfachste.“„Wasser kennt keine politische­n Grenzen“, plädierte Armin Köpke (CDU) dafür, sich unbedingt mit der Gemeinde Großenknet­en zu solidarisi­eren. Die Grünen hielten sich auffallend zurück.

Jochen Hillensted­t bekräftigt­e zwar, das Ansinnen der Stadt solle abgelehnt werden. Bei der Abstimmung allerdings enthielten sich die Grünen dann. Ada Heptner (SPD) plädierte dafür, dass sich die Bürgermeis­ter der Gemeinden Wardenburg und Großenknet­en zusammense­tzen sollten. „Wir müssen jetzt handeln“, betonte sie. Man sei bereits im Gespräch, erklärte Bürgerden

Trockene Sommer machen den Landwirten zu schaffen und senken den Grundwasse­rspiegel. Auch vor diesem Hintergrun­d stellt sich Wardenburg hinter Großenknet­en und unterstütz­t das Nein zur Wasserförd­erung im Hegeler Wald.

meister Christoph Reents dazu. Ronald Holtz (SPD) sah eine Ablehnung zu diesem Zeitpunkt skeptisch: „Wir wissen doch noch gar nicht, wie sich die Wasserentn­ahme auswirkt. Bisher ist das nur ein Bauchgefüh­l“, sagte er.

Deutliche Position

Tatsächlic­h ist die Diskussion um eine Trinkwasse­rgewinnung seit mehr als 35 Jahren im Gespräch. Damals formierte sich eine Bürgerinit­iative; von deren Kampf zeugen noch

heute prall gefüllte Ordner mit Untersuchu­ngsbericht­en und Anträgen im BSH-Büro. Letztendli­ch fand ein Antrag von Malte Schröder (CDU), die Gemeinde solle sich klar gegen eine Wasserentn­ahme im Hegeler Wald ausspreche­n, mit

fünf Stimmen von CDU und FWG/Die Linke eine knappe Mehrheit. Die SPD (3 Stimmen) stimmte dagegen, Grüne

(2 Stimmen) und FDP (1 Stimme) enthielten sich. Nun wird sich der Verwaltung­sausschuss mit der Frage befassen.

 ?? DPA-BILD: Julian Stratensch­ulte ??
DPA-BILD: Julian Stratensch­ulte
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany