Lecker auch ganz ohne Fleisch
Neun von 18 Alternativen sind zu empfehlen – Verzicht schmeckt dem Klima
Berlin/TD – Wer einen leckeren Burger zubereiten möchte, braucht nicht unbedingt Fleisch. Es gibt etliche gute vegetarische und vegane Patties (engl. Patty = Bratling) im Handel – für den Grill und die Pfanne. Die Stiftung Warentest hat 18 Produkte auf Basis von Soja, Weizen, Jackfrucht und Co getestet.
Die besten Produkte
Zu den besten Produkten gehören Hamburger-Patties, die an Fleisch erinnern, Testsieger ist der tiefgekühlte Vegane Burger von Beyond Meat (1,70 Euro pro 100 Gramm). Ebenfalls ganz vorne: Edeka No Meat Just Burger (0,87 Euro pro 100 Gramm). Auch Bioprodukte, die Richtung Gemüsebratling gehen, sind unter den Testsiegern.
Schadstoffe gefunden
In einigen Produkte wiesen die Prüfer der Stiftung Warentest gesundheitskritische Schadstoffe wie Glycidyl-Ester, 3-MCPD-Ester und Mineralölkohlenwasserstoffe nach. Diese Substanzen können auf verschiedenen Verarbeitungsstufen in die Produkte gelangt sein. In den Patties von Iglo wiesen die Tester gleich vier Schadstoffe in kritischen Mengen nach, das Qualitätsurteil lautet deshalb für diese Burger nur mangelhaft.
Kalorien und Fettsäuren
Die Tester haben die Produkte auch danach bewertet, ob sie einen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten können. Bei der Fettqualität – positiv zu bewerten sind beispielsweise Omega-3-Fettsäuren oder ein hoher Anteil ungesättigter Fettsäuren – und beim Energiegehalt sind sie auf große Unterschiede gestoßen: Die Noten für die ernährungsphysiologische Qualität
reichen von Gut bis Ausreichend.
Hightech-Produktion
Nicht wenige Patties im Test sehen aus, als bestünden sie aus gewolftem Fleisch. Teils schmecken sie auch fleischartig. Der Eindruck kommt durch Hightech-Produktion und Zusatzstoffe zustande. Eine besondere Rolle spielt dabei das Verdickungsmittel Methylcellulose.
Es bindet Wasser und bildet beim Erhitzen Gele, so dass die Patties beim Zubereiten saftig bleiben und nicht auseinanderfallen. Der Zusatzstoff gilt gesundheitlich als unkritisch, für Bioprodukte ist er nicht erlaubt.
Tierisches reduzieren
Fleisch, Milch und Co zu reduzieren, hat auch positive Effekte aufs Klima. Folgende
Tipps gibt die Stiftung Warentest:
■ Veggieburger statt Rinderbuletten: Sie sparen nicht nur CO2 ein. Was von Tieren stammt, verursacht meist hohe Emissionen. Da sie Futter brauchen, wird viel Ackerfläche zum Anbau von Futterpflanzen verwendet. Würde darauf etwa Getreide wachsen, könnte es effizienter Menschen ernähren. Wer fleischarm isst und Butter, Milch, Joghurt zum Teil durch Margarine, Pflanzendrinks sowie Desserts etwa auf Sojabasis ersetzt, verkleinert seinen CO2 Fußabdruck deutlich.
■ Hauptsache Veggiebasis: Ersatzprodukte finden sich auf Basis etwa von Soja, Hülsenfrüchten oder Getreide. Ihre Klimawirkung unterscheidet sich wenn, dann meist wenig voneinander – in der Regel aber deutlich von Fleisch oder Milchprodukten. Wählen Sie, was Ihnen schmeckt.
■ Huhn und Schwein statt Rind: Wenn Wiederkäuer verdauen, entsteht Methan. Das ist rund 25-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid. Die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch verursacht im Schnitt mehr als doppelt so viel Emissionen wie Hühneroder Schweinefleisch.
■ Vegetarisch schlägt tierisch: Pflanzliches hat einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck als Fleisch, Milch & Co.