Nordwest-Zeitung

Heizkosten im April spürbar gestiegen

Viele frostige Tage schlagen sich in den Abrechnung­en nieder

- Von Claus Haffert

Bewohner von ambulanten Senioren- und Demenzwohn­gruppen haben gegenüber ihrer Krankenkas­se einen Anspruch auf Leistungen der medizinisc­hen Behandlung­spflege. Das schließt auch Maßnahmen der einfachste­n Pflege wie das Messen des Blutzucker­s oder das Anziehen von Kompressio­nsstrümpfe­n ein – Voraussetz­ung ist aber, dass eine ärztliche Verordnung vorliegt und diese Leistungen nicht zum Umfang des abgeschlos­senen Betreuungs­vertrages zählen. Auf Urteile des Bayerische­n Landessozi­algerichts in München (Az.: L 5 KR 402/19, L 5 KR 403/19, L 5 KR 404/19) weist die Arbeitsgem­einschaft Sozialrech­t des Anwaltvere­ins DAV hin.

München/Heidelberg – Der kälteste April seit 40 Jahren dürfte vielen Haushalten in Deutschlan­d die Heizkosten­abrechnung verhageln. Denn der Energiebed­arf für eine warme Wohnung ist um 50 Prozent höher ausgefalle­n als im April 2020, hat das Vergleichs­portal Check24 anhand von Daten des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) errechnet.

Ein Musterhaus­halt in einem Reihenhaus mit Gasheizung habe demnach 54 Euro mehr zahlen müssen als im April 2020. Werde in dem Haus eine Ölheizung betrieben, habe der Preisaufsc­hlag sogar 61 Euro betragen.

Der kalte April mit 13 Frosttagen schlägt sich auch in der Bilanz der gesamten Heizperiod­e nieder. Von September bis April sei der Wärmebedar­f um zehn Prozent höher gewesen als in der vorhergehe­nden Heizperiod­e, berichtete Check24 am Dienstag.

Für den Musterhaus­halt hätten sich bei einer Gasheizung Gesamtkost­en von 1154 Euro ergeben, 93 Euro mehr als in der Heizperiod­e 2019/2020. Heizen mit Gas sei damit etwa neun Prozent teurer geworden, sagten die Marktbeoba­chter.

Verbrauche­r mit Ölheizung hätten dagegen von dem Preistief im vergangene­n Spätjahr profitiert. Zwischen

Die Heizkosten im April sind gestiegen.

September 2020 und April 2021 hätten sie fürs Heizen 1003 Euro bezahlen müssen, 56 Euro weniger als in der vorherigen Heizperiod­e. Das entspreche einem Minus von fünf Prozent.

Das Vergleichs­portal Verivox kommt zu etwas anderen Zahlen. Nach seinen Berechnung­en fiel die Rechnung für eine Gasheizung um 5,6 Prozent höher aus als in der Heizperiod­e 2019/2020. Bei einer Ölheizung falle die Rechnung 0,9 Prozent niedriger aus. Etwa die Hälfte der Wohnungen in Deutschlan­d wird nach Angaben des Energiever­bandes BDEW mit Gas beheizt, in gut einem Viertel kommt Öl zum Einsatz. Der Rest entfällt auf Fernwärme, Wärmepumpe­n und andere Heizarten.

Haushalte müssen sich laut der Portale auf weiter steigende Heizkosten einstellen.

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DPA-BILD: Klose

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