Polizei hat kleinen Grenzverkehr fest im Blick
Reisende aus und in die Niederlande werden verstärkt kontrolliert – 1. Mai-Feiertag nicht auffällig
Im Nordwesten – Der Kurztrip über die Grenze in das Hochrisikogebiet Niederlande wird von hiesigen Behörden und der Polizei nicht nur während der Feiertage kritisch beobachtet. Und auch umgekehrt werden Grenzgänger aufmerksamer kontrolliert.
„Die Bundespolizei hat die Kontrolldichte an der Binnengrenze erhöht“, teilte Ralf Löning, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Bad Bentheim mit. Eine Reisewarnung gilt für die ganzen Niederlande, weil sie als Corona-Hochrisikoland eingestuft ist. Inzwischen wurden auch die nach dem 11. Mai geplanten Lockerungen für Freiluftbereiche ausgesetzt.
Nur kurz geöffnet
Enschede und weitere grenznahe Städte hatten nach vier Monaten Lockdown das 1.Mai-Wochenende mit geöffneten Geschäften und ohne Ausgangssperre erlebt. Tausende Besucher machten sich auf den Weg in Enschedes Innenstadt, genossen auf den „Terrasjes“in den Cafés die Sonne. Manche Niederländer beobachten den Grenz-Tourismus mit gemischten Gefüh
Zwischen Lockerung und Lockdown: der Königstag am 27. April im Park Anne Frankplantsoen auf einer Wiese in Eindhoven in den Niederlanden. Das Foto entstand am zweiten „Koningsdag“im Lockdown.
len. Premierminister Mark Rutte nannte die Öffnungen ein „kalkuliertes Risiko“, Berater der Regierung „verfrüht“.
Der Appell niederländischer Bürgermeister an die Deutschen, zu Hause zu bleiben, fruchtete punktuell nicht überall – aber sporadisch. Ein erhöhter Grenzverkehr ist laut Bundespolizei seit Einstufung der Niederlande als Hochinzi
nicht zu beobachten. „Es wurde kein merklich erhöhtes Reiseaufkommen von Tagesausflüglern in die Niederlande festgestellt“, sagte Polizeisprecher Löning.
Eine zusätzliche Erhöhung der polizeilichen Präsenz zum 1. Mai-Feiertag habe es nicht gegeben. „Reisende aus den Niederlanden wurden überprüft. Ein- und Rückreisende
aus den Niederlanden seien mehrheitlich gut über die geltenden Regeln informiert, so Löning. „Sie könnten größtenteils eine digitale Einreiseanmeldung und eine negativen Corona-Test vorlegen“, stellte der Sprecher fest. Bezüglich der Beachtung der CoronaEinund Rückreiseregeln habe man keine bedeutenden Abweichungen zu anderen Wodenz-Gebiet festgestellt. „Die Reisenden verhielten sich allgemein sehr einsichtig und beachteten mehrheitlich die geltenden Regeln“, so Löning.
Frage nach Coronatest
Die Polizeistreifen im rheiderländischen Grenzland haben vor allem niederländische Fahrzeuge im Blick, sagte Polizeisprecherin Svenia Temmen, denn die niederländischen Kennzeichen fallen sofort ins Auge. „Das ist natürlich eher zu erkennen“, betonte sie. Kontrollen würden vor dem Corona-Hintergrund ebenfalls von der hiesigen Polizei durchgeführt. Geprüft werde dabei, ob die niederländischen Nachbarn beim Grenzübertritt einen negativen CoronaTest vorzeigen können. „Ist das nicht der Fall, erfolgt eine Benachrichtigung der niederländischen Kollegen“, sagte Temmen. Im Nachbarland würden solche Fälle dann im eigenen Land weiterverfolgt.
Im Blick habe man dabei auch stets das Schengener Abkommen, verwies Temmen auf den 1985 in Luxemburg unterzeichneten Vertrag zwischen Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden über den Abbau von Grenzkontrollen.