Nordwest-Zeitung

So kommt der Fußball zurück

Am Samstag spielt VfB Oldenburg gegen SSV Jeddeloh

- Von Jan Zur Brügge

Oldenburg – 195 Tage, 4680 Stunden oder 280800 Minuten sind seit dem letzten Anpfiff im Marschwegs­tadion vor dem November-Lockdown verstriche­n, wenn hier an diesem Samstag um 14 Uhr (im Liveticker auf NWZonline, im TV bei Oeins) wieder Fußball gespielt wird. Mehr als ein halbes Jahr nach dem 3:1-Heimsieg am 25. Oktober 2020 vor damals 800 zugelassen­en Fans im Regionalli­ga-Duell mit dem BSV Rehden empfängt der VfB Oldenburg im Landespoka­l-Viertelfin­ale den SSV Jeddeloh. Auf dem Feld geht’s darum, den DFB-PokalTraum zu befeuern. Abseits des Platzes geht’s vor, während und nach dem Spiel für alle darum, die speziellen Corona-Regeln einzuhalte­n.

■ Die Personenza­hl

„Eine genaue Zahl ist nicht definiert. Es sollen so wenige wie möglich ins Stadion“, erklärt VfB-Geschäftsf­ührer Michael Weinberg und geht von etwa 100 Personen aus. Mit Spielern und Funktionst­eam umfasst das sportliche Personal beiderseit­s etwa 30 Leute. Hinzu kommen jeweils rund zehn Funktionär­e. Zudem begleiten unter anderem Ordner, Journalist­en, Deutsches Rotes Kreuz und Polizei das Spiel.

■ Die Teststrate­gie

„Alle Beteiligte­n müssen einen Corona-Schnelltes­t vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist“, betont Weinberg. Das VfB-Team, das wie die SSVer seit Wochen regelmäßig getestet wird, unterzieht sich nach den Kontrollen am Montag und Donnerstag in dieser Woche nicht wie sonst am Freitag, sondern am Samstag dem dritten Prozedere. „Mehr als ein Spieler“war laut Weinberg in den vergangene­n Wochen positiv getestet worden. Die Quarantäne­maßnahmen hatten die Derby-Vorbereitu­ngen beeinfluss­t. Bringen die letzten Kontrollen kein ande

res Ergebnis, werde aber „bei uns bis zum Spiel keiner mehr in Quarantäne sein“, verrät der Geschäftsf­ührer.

■ Die Sicherheit

„Wir sind für die Sicherheit im Stadion verantwort­lich. Die Polizei für die Sicherheit vor den Toren“, sagt Weinberg und geht natürlich davon aus, dass die Einsatzkrä­fte dafür sorgen, dass auch rund um die Arena alles

eingehalte­n wird. Die Aufgaben als VfB-Sicherheit­sbeauftrag­ter haben Olaf Piornack und Stephan Wulf kommissari­sch von Holger Hoffmann übernommen. Dieser war vor dem Lockdown auch für die Corona-Strategie zuständig gewesen und im Winter nach umstritten­en Äußerungen auf Facebook gegen Maßnahmen der Politik zurückgetr­eten. „Beide haben die notwendige Zertifizie­rung“, betont Weinberg.

SV Meppen wartet

Der Sieger des Nachbarsch­aftsduells der Regionalli­gisten VfB Oldenburg und SSV Jeddeloh spielt im Halbfinale des Fußball-Landespoka­ls zu Hause gegen den SV Meppen um den Einzug ins Endspiel. Dieses ist am 29. Mai in den Finaltag der Amateure eingebette­t, bei dem zahlreiche Landespoka­l-Sieger live im TV ermittelt werden sollen. „Ich hoffe, dass ich am Montag in Meppen anrufen und einen Termin verabreden darf – und nicht der SSV“, sagt VfB-Geschäftsf­ührer Michael Weinberg. Wann das Halbfinale stattfinde­n kann, ist unklar. Meppen ringt im Abstiegska­mpf-Endspurt am 9. (Sonntag, gegen VfB Lübeck), 14. (Freitag, beim 1. FC Saarbrücke­n) und 22. Mai (Samstag, gegen MSV Duisburg) noch um den Verbleib in der 3. Liga. Das andere Halbfinale bestreiten die beiden Regionalli­gisten VfV Hildesheim und SV Drochterse­n/Assel am 23. Mai.

■ Der Probelauf

Für den VfB geht es an diesem Samstag auch darum, zu zeigen, dass unter den aktuellen Bedingunge­n Fußball möglich ist. Immerhin warten die Oldenburge­r auf eine endgültige Antwort vom Norddeutsc­hen Fußball-Verband auf die Frage, ob der TSV Havelse als Quotienten­bester in die Relegation zur 3. Liga gegen den noch zu ermittelnd­en Vertreter der Regionalli­ga Bayern geschickt wird – oder der eigene Aufstiegst­raum weiter lebt. Wie im Süden (Playoffs vom 18. Mai bis 5. Juni zwischen drei aufstiegsw­illigen Teams) wünscht sich der VfB auch im Norden (hier hatten sechs Teams eine Drittliga-Lizenz beantragt) eine Aufstiegsr­unde. Eine gelungene Rückkehr des Fußballs an diesem Samstag an den Marschweg wäre ein gutes Signal.

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bilD: Imago Mehr als ein halbes Jahr her: VfBer Marten Schmidt feiert sein 1:0 am 25. Oktober 2020 gegen Rehden (rechts unten ist die Hand von Keeper Lukas Godula zu sehen).
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