Nordwest-Zeitung

Unnötige Unruhe, aber richtiger Entschluss

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Hallo liebe Werder-Fans! Hektische Tage liegen hinter allen Bremer Anhängern und ich muss deutlich sagen: Die Frage, ob Florian Kohfeldt noch der richtige Coach ist, hätte der Verein doch besser intern beantworte­n müssen, um keine unnötige Unruhe in den Club, in das Umfeld und in die Mannschaft zu bringen. Dass die Debatte um ihn öffentlich geführt wurde, hat mich schon verwundert.

Ich habe es in der vergangene­n Saison schon mal an dieser Stelle gesagt, als es kritisch wurde, und ich sage es auch dieses Mal: Ich finde es gut, dass Werder zum Trainer hält. Ich halte viel von Florian und für mich ist er immer noch der richtige Mann. Das Pokalspiel gegen RB Leipzig hat gezeigt, dass er das Team weiter motivieren kann – allerdings war das Gegentor zum 1:2 in der 121. Minute aus meiner Sicht amateurhaf­t verteidigt.

Ohnehin frage ich mich, ob in der Mannschaft etwas nicht intakt ist. Sieben Ligaspiele hintereina­nder zu verlieren, ist wirklich schwach. Viele einfache Fehler wurden gemacht.

Wie kann das passieren, wenn der Trainer die Spieler noch erreicht? Sie loben Kohfeldt ja auch. Also liegt es an ihnen.

Ich hoffe natürlich, dass es auch ein zweites Mal in Folge knapp mit dem Klassenerh­alt klappt. Jetzt gegen Leverkusen ist vielleicht ein Punkt drin, dann muss in Augsburg unbedingt gewonnen werden. Wie schwer es gegen Gladbach am 34. Spieltag wird, hängt auch davon ab, ob es für die Borussia dann noch um etwas geht. Vier Punkte sollte Werder meiner Rechnung nach in den drei Spielen mindestens holen, um drin zu bleiben.

Zwar glaube ich an die Rettung, aber Werder Bremen muss seine Lehren aus den letzten beiden Jahren ziehen. Für mich heißt das, bei den Spielern künftig wieder mehr auf Qualität anstelle von Quantität zu setzen. Klar, das ist eine Frage des Geldes und der Verein hat große finanziell­e Sorgen. Aber wenn du in der Bundesliga bestehen willst, dann musst du auch mal etwas mehr ins Risiko gehen, um Erfolge zu haben – und das hat mir zuletzt gefehlt.

 ??  ?? Ivan Klasnic (41) kommentier­t für diese Zeitung die Spiele von Werder Bremen. Der frühere Torjäger spielte von 2001 bis 2008 insgesamt 151-mal in der Bundesliga für Werder und erzielte 49 Tore.
Ivan Klasnic (41) kommentier­t für diese Zeitung die Spiele von Werder Bremen. Der frühere Torjäger spielte von 2001 bis 2008 insgesamt 151-mal in der Bundesliga für Werder und erzielte 49 Tore.

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