Nordwest-Zeitung

Vermasselt­e Generalpro­be ärgert Drijencic

Erste Hälfte für Baskets-Coach „katastroph­al“– Heimrecht in Gefahr

- Von Niklas Benter

Oldenburg – Rickey Paulding zuckte ratlos mit den Schultern, Sebastian Herrera schaute mit leerem Blick auf die verwaiste Tribüne der großen EWE-Arena, als er nach einer Aktion in Richtung Seitenlini­e trabte. Bei der verpatzten Generalpro­be für ein mögliches Playoff-Viertelfin­ale gegen die Merlins Crailsheim lief bei den EWE Baskets Oldenburg am Mittwoch wenig zusammen.

Nun gerät das Heimrecht durch die 73:90-Niederlage zwei Spiele vor Ende der Hauptrunde in der Basketball­Bundesliga sogar in Gefahr. Wenn Crailsheim (5. Platz) das letzte Spiel gewinnt, muss Oldenburg (4.) beide Spiele beim MBC Weißenfels an diesem Sonntag (15 Uhr) und gegen die BG Göttingen (Dienstag, 11. Mai) gewinnen.

Defensiv kein Zugriff

„Auf diesem Level muss man versuchen, dem Gegner etwas wegzunehme­n. Die erste Halbzeit war katastroph­al“, sagte Baskets-Coach Mladen Drijencic schonungsl­os: „In jedie

dem Segment des Spiels hat Crailsheim ein Top-Level gebracht. In der zweiten Halbzeit war es dann sehr schwer, diesen Rhythmus noch zu stoppen.“Defensiv hatten die Baskets kaum Zugriff auf das

Spiel – ein Problem, das die Oldenburge­r schon häufig in dieser Saison gegen spielstark­e Teams offenbarte­n. Die Crailsheim­er um den Ex-Oldenburge­r Maurice Stuckey (Saison 2014/15) konnten teilweise unbehellig­t Richtung

Korb ziehen.

Dazu geriet die stärkste Offensive der Liga in der Crailsheim­er Hälfte ins Stocken. Der Tabellenvi­erte traf nur 41 Prozent aus der Nahund Mitteldist­anz (Crailsheim 60 Prozent). Dazu landeten auch nur 33 Prozent von jenseits der Dreierlini­e im Korb, beim Fünften der Bundesliga waren es immerhin 39 Prozent. Die Gäste verteidigt­en hart, ließen kaum Raum zur Entfaltung und doppelten Baskets-Spieler – Oldenburg gelang dies nicht.

„Der Test, wo wir vor den Playoffs stehen, ist gründlich misslungen. Wir können mehr. Ich hoffe, diese Niederlage war eine Ohrfeige, die keinen großen Schaden hinterläss­t“, sagte Drijencic.

Oldenburge­r Erfahrung

Doch in den Playoffs herrschen bekanntlic­h andere Gesetze. Mindestens drei Spiele sind zu gehen, das heißt auch dreimal volle Konzentrat­ion und mentale wie körperlich­e Aufopferun­g. In einem möglichen Viertelfin­ale werden sich die Oldenburge­r anders präsentier­en als am Mittwoch. Die Mannschaft ist routiniert und besitzt die nötige PlayoffErf­ahrung. Paulding (4 Punkte) erwischte zwar einen rabenschwa­rzen Tag, doch in der K.o.-Runde wird der BasketsKap­itän wieder vorangehen. Und: Für die Crailsheim­er sind es die ersten Playoffs der Clubgeschi­chte – so wie für viele Spieler im Kader. Stellt sich also die Frage: Können die „Zauberer“mit diesem Druck umgehen?

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BILD: Martin Remmers Ich bin dann mal weg: Der Ex-Oldenburge­r und jetzige Crailsheim-Profi Maurice Stuckey (links) geht an seinem Gegenspiel­er Keith Hornsby vorbei.
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