Neues Garten-Netzwerk aus Kleingärtnern
Gärtnern ohne Chemie – BUND: Die Welt im Garten verändern –
Gerade in dieser besonderen Pandemie-Zeit können sich wohl alle Menschen glücklich schätzen, denen ein grünes Refugium an der frischen Luft zur Verfügung steht. „Doch da wir immer auch an das große Ganze denken, haben wir uns gefragt, welche Rolle Kleingärten z.B. auch für die Artenvielfalt spielen können. Eine große sogar!“, weiß das Team vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. In seinem neuen Projekt „Insektenfreundliche Gärten“zeigt es auf, wie Hobby- und Kleingärtner*innen mit einfachen Maßnahmen dazu beitragen können, lebendige Orte für Tier und Mensch zu erschaffen. Denn mitnichten sei es so, dass es keine Alternativen gäbe zu den tonnenweise ausgebrachten Pestiziden – und schonender für das Portemonnaie seien sie zudem!
Auf Gifte verzichten
Rund 4.400 Tonnen Pestizid-Zubereitungen kaufen Hobbygärtner*innen jährlich, vorrangig Herbizide (2.500 Tonnen), gefolgt von Insektiziden (800 Tonnen). Doch die Alternativen sind bekannt und oft viel günstiger. Gegen Unkrautvernichtungsmittel hilft das altbekannte Jäten oder Umgraben. Und auch gegen Schadinsekten können die Kulturpflanzen giftfrei erfolgreich verteidigt werden. Lebensräume für Nützlinge, mechanische Entfernung und stärkende Pflanzenjauchen sind hier nur einige Beispiele.
Das große Potenzial von Kleingärten für die Artenvielfalt
17 Millionen Privat- und Kleingärten bilden in Deutschland eine Gesamtfläche von 930.000 Hektar. Das entspricht 2,6 Prozent der Gesamtfläche unseres Landes. Eine Million Kleingärten, die in Vereinen organisiert sind, nehmen eine Fläche von 40.000 Hektar ein. Würden diese giftfrei und naturnah bewirtschaftet, wäre das ein Riesenschritt für Insekten, Vögel und Co. Da Kleingärten flächendeckend verteilt sind, entstünde ein einmaliger Biotopverbund, der auch seltenen Arten ein Zuhause gäbe. Der BUND veranschaulicht mit einer Online-Karte, wie ein solches Garten-Netzwerk aus Hobbygärten aktuell entsteht und ruft zum Mitmachen auf. Das Projekt „Naturpark Garten“wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
@ https://www.bund.net/umweltgifte/pestizide/insektenfreundlicher-garten/
Informieren Sie sich auch unter www.nwzonline.de/insektenjahr