Nordwest-Zeitung

Wie ein kleiner Urlaub vor der Haustür

Ein Schreberga­rten gefällt der ganzen Familie – Vielfalt im Gemüsebeet

- Von Melanie Jülisch

Oldenburg – Dass schon die Kleinsten ihre helle Freude am naturnahen Gärtnern haben, stellt Greta mit ihrer kleinen Gießkanne sofort unter Beweis: Der Rhabarber bekommt erst einmal seine Extraporti­on Wasser. Ausgelasse­n herumtoben, Marienkäfe­r, Bienen und Schnecken entdecken, die Saat ins Beet bringen und erste Früchte naschen – der Eineinhalb­jährigen gefällt’s – genauso wie ihren Eltern Miriam und Jacob Schwartz.

Im März vergangene­n Jahres hatten sie das Glück, eine Parzelle des Oldenburge­r Bürgerund Gartenbauv­ereins Osternburg-Dammtor zu ergattern – und haben es seitdem keine Minute bereut. „Wir hatten uns vor der ersten Corona-Welle umgeschaut“, erinnert sich Jacob Schwartz, der als Kind oft mit den Eltern übers Wochenende ins Ferienhäus­chen nach Bad Zwischenah­n gefahren ist und sich nun eine solche Oase für die Familie ganz in der Nähe wünschte. Die Idee vom Schrebergä­rtchen war geboren – Urlaub direkt vor der Haustür. So suchten der Jurist und die Medizinstu­dentin zunächst auf ebay Kleinanzei­gen nach einem geeigneten Objekt, später folgten dann direkte Telefonate bei den jeweiligen Vereinen. „Hier waren zu dem Zeitpunkt noch einige Parzellen frei, jetzt ist das vermutlich anders.“

Genießen in diesem Jahr ihre zweite Saison im Schreberga­rten: Miriam und Jacob Schwartz mit Tochter Greta

Echter Einsatz ist gefragt

„Als wir hier ankamen, lag alles brach. Da gab es jede Menge zu tun“, erzählt Miriam Schwartz, die sich auf Anhieb in das kleine blaue Bahnwärter­häuschen auf dem Gelände verliebt hat – der ultimative Pluspunkt für das jetzige Stück Grün. Dass vieles erneuert werden muss, war von Anfang an klar. „Durch die Coronabesc­hränkungen waren allerdings keine größeren Aktionen mit Freunden möglich, so dass einiges von dem, was wir geplant hatten, noch nicht umgesetzt werden konnte“, so Jacob Schwartz.

Und natürlich musste das Grundstück erst einmal auf Vordermann gebracht werden. Wo sollen die Beete hin? Wie kann man es sich gemütlich machen? Und welche Spielmögli­chkeiten soll es für Greta geben? Ein Plan war schnell gefertigt, ebenso die Einzäunung des Gepflanzte­n mit einem ländlich rustikalen Staketenza­un. „Wir mussten die Beete vor unserem noch jungen und manchmal recht ungestümen Labrador Linus schützen“, berichtet das Paar schmunzeln­d.

Geblieben sind dennoch viele schöne Erinnerung­en an die erste Saison des vergange

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BILD: Jüliscsh

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