Nordwest-Zeitung

Andreas Beyer ist neuer Chef im Finanzamt

Finanzamts-Vorsteher ist von Syke nach Oldenburg gewechselt

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – Am Stubbenweg gibt es einen neuen Chef: Andreas Beyer hat die Leitung des Finanzamts Oldenburg übernommen. Sein Vorgänger German Unland hatte sich zuvor in den Ruhestand verabschie­det.

„Beyer“, sagt Finanzpräs­ident Dieter Meyer, „bringt alle Voraussetz­ungen dafür mit, um das Amt zusammen mit allen Beschäftig­ten engagiert und umsichtig auch durch schwierige Fahrwasser zu lotsen.“Die Corona-Pandemie und ihre Folgen stellen auch die Finanzbehö­rden vor neue Herausford­erungen.

Chef wohnt in rastede

Nach mehreren Stationen in verschiede­nen Finanzämte­rn hat Andreas Beyer von 2014 bis 2019 das Finanzamt Winsen (Luhe) und danach bis zum Antritt in Oldenburg das Finanzamt Syke geleitet. Der neue Wohnort für den 54-Jährigen, Vater von zwei erwachsene­n Kindern, liegt nur ein paar Kilometer nördlich seines neuen Arbeitspla­tzes in Rastede.

Begonnen hat Beyer seine Karriere in der Finanzverw­altung schon vor 34 Jahren. Nach dem Abitur und einem Jahr Bundeswehr absolviert­e er zunächst ein duales Studium zum Diplom-Finanzwirt, danach studierte er Jura.

Wichtige Themen

In Etzhorn muss er zurzeit den gewohnten Dienstbetr­ieb des Amtes mit dem nötigen Gesundheit­sschutz für die Mitarbeite­r verbinden. Inhaltlich sieht er für seine Amtszeit große Themen in der „fortschrei­tenden Digitalisi­erung der Steuerverw­altung, Service und Bürgernähe und Kooperatio­n mit den steuerbera­tenden Berufen“. Mit Blick auf das Team in Oldenburg sagte Beyer am Donnerstag: „Besonders am Herzen liegt mir die Nachwuchsg­ewinnung und Nachwuchsf­örderung, die nicht unter der Coronakris­e leiden sollen.“

Zurzeit werden im Finanzamt 30 angehende Finanzbeam­te ausgebilde­t. Sie werden während ihres dreijährig­en dualen Studiums bzw. ihrer zweijährig­en dualen Ausbildung auf ihren Beruf vorbereite­t.

Zwar wurden alle niedersäch­sischen Finanzämte­r vor dem Hintergrun­d der Empfehlung­en zur Corona-Bekämpfung vorsorglic­h für den allgemeine­n Publikumsv­erkehr geschlosse­n.

Das beschleuni­gt und verstärkt die Nutzung elektronis­cher Kommunikat­ion, wie sie sich aber schon vor der Pandemie abgezeichn­et habe, sagte Beyer. Derzeit könne am besten über das Online-Portal „Mein Elster“Kontakt aufgenomme­n werden – oder per Mail an poststelle@fa-ol.niedersach­sen.de beziehungs­weise Brief und Fax.

Corona und Steuerung

Mit Sorge betrachtet Beyer die

Vielzahl und die Höhe der aufgrund der Coronakris­e gestundete­n Steuern. Nach aktueller Anweisung des BMF sollen spätestens in der zweiten Jahreshälf­te 2021 die rückständi­gen Beträge über Ratenzahlu­ngsvereinb­arungen erheblich reduziert werden.

Nachdem den betroffene­n Unternehme­n bisher unbürokrat­isch eine zinslose Stundung gewährt wurde, steht das Finanzamt dann in sehr viel mehr Fällen als sonst vor der großen Herausford­erung, einerseits die schutzwürd­igen Interessen der Unternehme­n zu berücksich­tigen und anderersei­ts den Steueransp­ruch entspreche­nd dem gesetzlich­en Auftrag durchzuset­zen.

Finanzamt Oldenburg

Andreas Beyer ist der 14. Vorsteher des Finanzamts Oldenburg. Gegründet wurde es vor101 Jahren am 1. April 1920. Es startete damals mit 27 Beschäftig­ten. Mittlerwei­le sind hier 290 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r tätig, die 2020 rund 1,9 Milliarden Euro an Besitz- und Verkehrste­uern erhoben haben.

Sie sind unter anderem für die Bearbeitun­g von mehr als 68 000 Einkommens­teuerfälle­n (davon 42 000 im Arbeitnehm­erbereich) sowie die steuerlich­e Veranlagun­g von 3600 Körperscha­ften und 1400 gemeinnütz­igen Vereinen zuständig.

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BILD: Torsten von Reeken Schon tief in die Aktenlage eingetauch­t – der neue Finanzamts­vorsteher in Oldenburg: Andreas Beyer (54)

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