Nordwest-Zeitung

Krankenkas­sen: „Klinikplan ein Schildbürg­erstreich“

Rettungshu­bschrauber soll in Wilhelmsha­ven nicht auf dem Klinikdach landen dürfen

- Von Jürgen Westerhoff

Wilhelmsha­ven/Hannover – Mit scharfer Kritik reagiert der Verband der Ersatzkass­en (vdek) in Niedersach­sen auf den Plan, das neue Klinikum Wilhelmsha­ven ohne einen Hubschraub­erlandepla­tz auf dem Dach des Gebäudes zu errichten.

Die Streichung aus der ursprüngli­chen Planung ist Teil eines umfangreic­hen Sparprogra­mms

anlässlich gestiegene­r Baukosten des 195-Millionen-Euro-Projektes.

Der Leiter der vdek-Landesvert­retung, Jörg Niemann, sprach von einem Schildbürg­erstreich: „Wenn ein Krankenhau­s mit Millionenb­eträgen neu gebaut wird, muss man erwarten dürfen, dass es den Anforderun­gen an eine moderne, hochwertig­e medizinisc­he Versorgung genügt. Stattdesse­n landet der Hubschraub­er

dann wie auf einem Behelfsgel­ände 350 Meter vom Gebäude entfernt, und schwerst verletzte Patienten müssen erst in ein Fahrzeug umgeladen und zum Krankenhau­s transporti­ert werden. Wenn gespart werden muss, dann doch nicht bei der Notfallver­sorgung als Herzstück eines Krankenhau­ses“, sagte er.

Ein solcher Vorgang nicht vereinbar mit sei den

Grundsätze­n einer bestmöglic­hen Versorgung. „Leidtragen­de sind die Patienten, die in einer oftmals lebensbedr­ohlichen Situation ohne medizinisc­he Notwendigk­eit in ein weiteres Transportm­ittel umgelagert werden. Dieser Umweg birgt Risiken und kostet Zeit, die man in Notfällen oft nicht hat“, betonte Niemann.

Davon abgesehen müsse künftig auch immer ein Rettungswa­gen für den Transport der Patienten vom Landeplatz zum Krankenhau­s zur Verfügung stehen und finanziert werden.

Niemann forderte die Stadt Wilhelmsha­ven als Träger und das Land Niedersach­sen als Planungsbe­hörde auf, den Krankenhau­sneubau den ursprüngli­chen Planungen entspreche­nd mit einem Hubschraub­erlandepla­tz auf dem Gebäudedac­h zu verwirklic­hen.

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