Nordwest-Zeitung

VfB erleichter­t nach packendem Pokalsieg

Oldenburge­r gewinnen ein in der Schlusspha­se dramatisch­es Viertelfin­ale gegen SSV Jeddeloh

- Von Manfred Mietzon

Oldenburg – Bei den Fußballern des Regionalli­gisten VfB Oldenburg herrschte nach dem glückliche­n 4:3 im Landespoka­l-Viertelfin­alderby gegen den SSV Jeddeloh pure Freude. Sie wussten aber auch, dass sie den Erfolg am Samstag nicht nur ihrer klaren Leistungss­teigerung nach der Pause zu verdanken hatten, sondern dass die Ammerlände­r ihnen mit katastroph­alen Abwehrfehl­ern geholfen hatten.

SSV zunächst besser

„Der Sieg ist mehr als glücklich. In Halbzeit eins sind wir in den ersten 15 Minuten gar nicht richtig ins Spiel gekommen“, beschrieb VfB-Innenverte­idiger Kevin Kalinowski den Beginn des Spiels. Jeddeloh hatte die ersten 45 Minuten klar dominiert. Vor dem Tor der Oldenburge­r fehlte den Gästen aber die letzte Entschloss­enheit, um die Überlegenh­eit in Tore umzumünzen.

VfB extrem effektiv

Die Oldenburge­r dagegen nutzten ihre erste Chance sofort auch zu ihrem ersten Tor (32.). VfB-Kapitän Max Wegner spielte im Jeddeloher Strafraum Marten Schmidt an, der eiskalt zum 1:0 abschloss. „Wir waren in der Defensive zu schwach und haben zu einfache Tore weggeben“, bilanziert­e dann auch Jeddelohs Trainer Oliver Reck enttäuscht. Das 2:0 des VfB bestätigte diese Einschätzu­ng. Nach einem langen Ball in den Jeddeloher Strafraum hatte Nick Otto den VfB-Angereifer Ayedole Adetula geradezu zum Torschuss eingeladen (49.). Mit dem 3:0 von Rafael Brand (68.) schien die Partie gelaufen zu sein.

SSV kämpft zurück

Der Treffer war aber der Weckruf für die Ammerlände­r, die ihre letzten Reserven mobilisier­ten und einen packenden Pokalfight lieferten. „Wir mussten uns erst ans Fußballspi­el

gewöhnen, haben uns langsam in die Partie reingekämp­ft. Nach dem 3:0 dachte ich, das Spiel ist durch. Wir haben es spannend gemacht“, meinte Oldenburgs Trainer Dario Fossi nach der langen Corona-Zwangspaus­e. Michel Leon Hahn (72.) und Miguel Fernandes (75.) brachten Jeddeloh heran, die Oldenburge­r wackelten bedenklich. „Die Niederlage fühlt sich doppelt komisch an, weil wir aus zweieinhal­b

Chancen des VfB vier Gegentore bekommen haben“, bilanziert­e Jeddelohs Kapitän Kevin Samide. In der hektischen Endphase bekamen beide Teams je einen Foulelfmet­er zugesproch­en. Wegner (82.) und Jeddelohs Almir Ziga (88.) verwandelt­en diese zum 4:3Endstand. In der Nachspielz­eit hatte der SSV mehrmals die Chance zum Ausgleich, doch VfB-Torwart Pelle Boevink und seine Kollegen kratzten den

Ball immer wieder von der Torlinie. „Der Ausgleich wäre verdient gewesen, weil wir immer weiter mutig nach vorn gespielt haben“, trauerte Ziga den Chancen nach. Auch VfBKapitän Wegner meinte: „Das 1:3 haben wir gut weggesteck­t, aber nach dem 2:3 kamen die Nerven wieder in Spiel – und es wurde noch einmal sehr brenzlig. Aber letztlich haben wir das Ding über die Zeit gebracht.“

■ VfB nun gegen Meppen Im Halbfinale geht es für den VfB Oldenburg nun gegen den Drittligis­ten SV Meppen, die Partie ist noch nicht terminiert. Das zweite Semifinale (23. Mai) bestreiten der VfV Hildesheim und die Spielverei­nigung Drochterse­n/Assel, das Endspiel findet am 29. Mai in Hannover (Eilenriede­stadion) statt. Der Sieger des Wettbewerb­s löst das lukrative Ticket für den DFB-Pokal.

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BILD: Volkhard Patten Jubel in Blau, Frust in Weiß: Die Oldenburge­r feiern den ersten Treffer von Marten Schmidt (Dritter von links), während Jeddelohs Ex-VfB-Er Shaun Minns (rechts) frustriert zuschaut.

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