VfB erleichtert nach packendem Pokalsieg
Oldenburger gewinnen ein in der Schlussphase dramatisches Viertelfinale gegen SSV Jeddeloh
Oldenburg – Bei den Fußballern des Regionalligisten VfB Oldenburg herrschte nach dem glücklichen 4:3 im Landespokal-Viertelfinalderby gegen den SSV Jeddeloh pure Freude. Sie wussten aber auch, dass sie den Erfolg am Samstag nicht nur ihrer klaren Leistungssteigerung nach der Pause zu verdanken hatten, sondern dass die Ammerländer ihnen mit katastrophalen Abwehrfehlern geholfen hatten.
SSV zunächst besser
„Der Sieg ist mehr als glücklich. In Halbzeit eins sind wir in den ersten 15 Minuten gar nicht richtig ins Spiel gekommen“, beschrieb VfB-Innenverteidiger Kevin Kalinowski den Beginn des Spiels. Jeddeloh hatte die ersten 45 Minuten klar dominiert. Vor dem Tor der Oldenburger fehlte den Gästen aber die letzte Entschlossenheit, um die Überlegenheit in Tore umzumünzen.
VfB extrem effektiv
Die Oldenburger dagegen nutzten ihre erste Chance sofort auch zu ihrem ersten Tor (32.). VfB-Kapitän Max Wegner spielte im Jeddeloher Strafraum Marten Schmidt an, der eiskalt zum 1:0 abschloss. „Wir waren in der Defensive zu schwach und haben zu einfache Tore weggeben“, bilanzierte dann auch Jeddelohs Trainer Oliver Reck enttäuscht. Das 2:0 des VfB bestätigte diese Einschätzung. Nach einem langen Ball in den Jeddeloher Strafraum hatte Nick Otto den VfB-Angereifer Ayedole Adetula geradezu zum Torschuss eingeladen (49.). Mit dem 3:0 von Rafael Brand (68.) schien die Partie gelaufen zu sein.
SSV kämpft zurück
Der Treffer war aber der Weckruf für die Ammerländer, die ihre letzten Reserven mobilisierten und einen packenden Pokalfight lieferten. „Wir mussten uns erst ans Fußballspiel
gewöhnen, haben uns langsam in die Partie reingekämpft. Nach dem 3:0 dachte ich, das Spiel ist durch. Wir haben es spannend gemacht“, meinte Oldenburgs Trainer Dario Fossi nach der langen Corona-Zwangspause. Michel Leon Hahn (72.) und Miguel Fernandes (75.) brachten Jeddeloh heran, die Oldenburger wackelten bedenklich. „Die Niederlage fühlt sich doppelt komisch an, weil wir aus zweieinhalb
Chancen des VfB vier Gegentore bekommen haben“, bilanzierte Jeddelohs Kapitän Kevin Samide. In der hektischen Endphase bekamen beide Teams je einen Foulelfmeter zugesprochen. Wegner (82.) und Jeddelohs Almir Ziga (88.) verwandelten diese zum 4:3Endstand. In der Nachspielzeit hatte der SSV mehrmals die Chance zum Ausgleich, doch VfB-Torwart Pelle Boevink und seine Kollegen kratzten den
Ball immer wieder von der Torlinie. „Der Ausgleich wäre verdient gewesen, weil wir immer weiter mutig nach vorn gespielt haben“, trauerte Ziga den Chancen nach. Auch VfBKapitän Wegner meinte: „Das 1:3 haben wir gut weggesteckt, aber nach dem 2:3 kamen die Nerven wieder in Spiel – und es wurde noch einmal sehr brenzlig. Aber letztlich haben wir das Ding über die Zeit gebracht.“
■ VfB nun gegen Meppen Im Halbfinale geht es für den VfB Oldenburg nun gegen den Drittligisten SV Meppen, die Partie ist noch nicht terminiert. Das zweite Semifinale (23. Mai) bestreiten der VfV Hildesheim und die Spielvereinigung Drochtersen/Assel, das Endspiel findet am 29. Mai in Hannover (Eilenriedestadion) statt. Der Sieger des Wettbewerbs löst das lukrative Ticket für den DFB-Pokal.