Nordwest-Zeitung

Oldenburg teuerster Standort im Land

Eigentumsw­ohnung kostet hier im Schnitt 2250 Euro pro Quadratmet­er

- Von Hermann Gröblingho­ff Und Helmut Reuter

Oldenburg/Hannover – Die Nachfrage nach Eigentumsw­ohnungen und Häusern ist in Niedersach­sen und Bremen nach wie vor sehr hoch. Das gilt auch für die Stadt Oldenburg. Hier kosten Eigentumsw­ohnungen landesweit mit am meisten. Ebenso tief in die Tasche greifen müssen potenziell­e Käufer nur noch in Göttingen. In beiden Städten liegt der Durchschni­ttspreis pro Quadratmet­er bei je 2250 Euro. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentl­ichten Wohn-Preisspieg­el des Immobilien­verbandes Deutschlan­d (IVD) auf Basis von Daten aus 400 Städten aus dem ersten Halbjahr hervor.

Zum Vergleich: Für Hannosen

ver gab der IVD 2145 Euro pro Quadratmet­er an. In Bremen kostet eine Eigentumsw­ohnung mit durchschni­ttlicher Qualität den Angaben zufolge im Schnitt 2500 Euro pro Quadratmet­er. Mit Abstand am teuersten ist München mit 6800 Euro pro Quadratmet­er.

■ Einfamilie­nhäuser

Mit Blick auf Einfamilie­nhäuser muss ein Käufer in Oldenburg laut der Studie bei einem Haus mit durchschni­ttlicher Qualität (Wohnwert) im Bestand durchschni­ttlich 326 333 Euro bezahlen, in Bremen 350000 Euro. In Niedersach

ist die Stadt Hannover am teuersten. Dort liegt der Kaufpreis bei etwa 363 000 Euro. Der Bundesdurc­hschnitt liegt bei 450 000 Euro.

■ Mieten

Die Mieten in Niedersach­sen und Bremen bewegen sich auf vergleichs­weise moderatem Niveau. Müssen Mieter im Bundesschn­itt bei einer durchschni­ttlichen Wohnung im Bestand pro Quadratmet­er bei Neuverträg­en 8,55 Euro zahlen, sind es in Niedersach­sen 7,85 Euro und in Bremen durchschni­ttlich 7,90 Euro Kaltmiete pro Quadratmet­er. Landesweit stiegen die Mieten in Niedersach­sen im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent, in Bremen betrug der Anstieg demnach 3,9 Prozent.

Oldenburg – Im gesamten Stadtgebie­t sind Hunde anzutreffe­n. Hinterlass­en sie Tretminen, wird das immer wieder zum Ärgernis für andere. Sucht der Hundebesit­zer aber im Stadtgebie­t nach Kotbeutels­pendern, wird er nicht fündig: Die Stadt Oldenburg stellt keine zur Verfügung, auch nicht in städtische­n Grünanlage­n. Und das, obwohl durch die Hundesteue­r pro Jahr 770 000 Euro in der Stadtkasse landen.

Nur im Schlosspar­k und im Eversten Holz können Kottüten gezogen werden, aber nicht auf Kosten der Stadt Oldenburg: „Ein städtische­s Angebot mit Tüten gibt es nicht und das ist auch nicht geplant“, sagt dazu Stadtsprec­her Reinhard Schenke.

Und weiter: „Grundsätzl­ich wäre es sehr zu begrüßen, wenn Hundehalte­r sich um die Hinterlass­enschaften kümmern würden. Die meisten tun das erfreulich­erweise auch. Auf den Grünfläche­n gibt es immerhin etwa 700 Abfallbehä­lter, also genug Möglichkei­ten, den Hundekot ordentlich loszuwerde­n.“

Toben ohne Leine

Ansonsten hat die Stadt Oldenburg genau geregelt, auf welchen Flächen der Stadt die Vierbeiner ganzjährig an die Leine gehören oder wo sie außerhalb der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis zum 15. Juli eines jeden Jahres abgeleint werden dürfen. Auf so genannten Hundefreil­aufflächen – insgesamt sieben im Stadtgebie­t – dürfen die Fellnasen ganzjährig spielen.

Gestaltet sind diese Flächen nicht. Weder gibt es Spiel- oder Beschäftig­ungsangebo­te für die Hunde wie Hinderniss­e, Tunnel oder Buddelmögl­ichkeiten, noch sind die Flächen eingezäunt, damit kein Vierbeiner ausbüxen kann. An der Freilauffl­äche neben dem Schulzentr­um Kreyenbrüc­k besteht die Ausstattun­g lediglich aus einer seit mindestens zwei Jahren kaputten Bank, erzählt ein Hundebesit­zer, der dort gerne mal Platz nehmen würde, während seine Hündin Bonnie ihrem Ball nachjagt.

An der Großmarkts­traße in Ofenerdiek steht das Gras meist hoch, tiefe Kaninchenl­öcher sind auf der Wiese kaum auszumache­n, eine Abgrenzung zur vorbeiführ­enden Großmarkts­traße mit LkwVerkehr gibt es nicht. Am Harreweg ist der Rasen gepflegt und eben. Aber auch dort berichtet ein Hundehalte­r, dass er zwar seine Hundesteue­r zahlt, es aber keine Gegenleist­ung der Stadt gibt. Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten für die Tiere fände er toll.

Es geht auch anders

Auf die Frage an die Stadtverwa­ltung, warum die angebotene­n Freilauffl­ächen zumindest teilweise nicht gut gepflegt aussehen, nicht eingezäunt sind und wo und wofür die Stadt für Hundehalte­r Geld ausgibt, folgte diese Antwort des Stadtsprec­hers: „Unser Anliegen ist es ja, möglichst viele Interessen zu berücksich­tigen bei der Planung unserer Freifläche­n. Also Angebote für Freizeit, Sport, Eltern und Kinder, Jugendlich­e und auch Hundehalte­r. Insofern berücksich­tigen wir möglichst viele dieser Interessen bei unserer Freiraumpl­anung im Sinne einer Stadt für alle.“

Ein positives Beispiel, wie eine Freilauffl­äche gelungen gestaltet sein kann und wo sich sicherlich auch Zweibeiner wohlfühlen, findet sich in Burhave: Dort gibt es neben der Spielscheu­ne für Kinder einen eingezäunt­en AgilityPla­tz für Hunde mit Tunnel zum Durchflitz­en, Baumstämme­n zum Balanciere­n und Hinderniss­en zum Überspring­en.

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BILD: Torsten von Reeken In Oldenburg sind Eigentumsw­ohnungen sehr teuer. Das Bild zeigt die Gegend um den Stadthafen.
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BILD: Sascha Stüber Die kaputte Bank ist das einzige Gestaltung­selement auf der Freilauffl­äche beim Schulzentr­um Kreyenbrüc­k. Für Hündin Bonnie gibt es dort nur Platz zum Rennen.

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