Lehrkräfte und digitale Medien
Forschung Studie untersucht das Verhältnis von Lehrern zu moderner Technik
Oldenburg/LR – Die Arbeit mit digitalen Medien ist in vielen Berufen nicht mehr wegzudenken. Besonders in der Pandemie wurde viel auf Homeoffice gesetzt und damit die Voraussetzungen einer digitalen Ausstattung. Doch wie vertraut sind Lehrkräfte mittlerweile mit digitalen Medien, insbesondere Deutschlehrer und -lehrerinnen? Und wie hat sich die Corona-Pandemie auf ihre fachspezifische Nutzung dieser Medien ausgewirkt?
Diese Frage untersucht ein Forschungsteam um den Literaturdidaktiker Prof. Dr. Jörn Brüggemann von der Universität Oldenburg in einem Projekt namens GETDIME (Effects of the Covid Pandemic on German Langage and Literature Teachers and their Familiarity with, Use of and Views on Digital Media).
Daten sammeln
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für insgesamt ein Jahr mit rund 50 000 Euro gefördert. Neben Brüggemann sind der Literaturdidaktiker Prof. Dr. Volker Frederking von der Universität Erlangen-Nürnberg sowie die Bildungsforscher Prof. Dr. Benjamin Nagengast und Prof. Dr. Ulrich Trautwein von der Universität Tübingen beteiligt.
Ziel des Projekts ist es, erstmals konkrete Daten dazu zu sammeln, wie Deutsch-Lehrkräfte hierzulande digitale Medien fachspezifisch nutzen, welche Einstellungsmuster sie gegenüber den Optionen eines digitalen Deutschunterrichts kultiviert haben und unter welchen Bedingungen sich diese Muster verändern. Zwei Studien soll es geben: Wie war die Ausgangslage vor der Pandemie und was hat sich während der Corona-Krise verändert.
Zunächst greifen die Forscher auf noch nicht ausgewertete Daten einer internationalen Schulleistungsstudie von 2018 zurück, die die Kompetenzen von Schülern verschiedener Länder der achten Jahrgangsstufe mit Computern ermittelte.
Zeitgemäßes Lehren
Im zweiten Teil des Projekts analysieren die Forscher Daten, die sie in einer OnlineFragebogenstudie zum digitalen Distanzlernen im Deutschunterricht selbst erhoben haben. Darüber hinaus wollen Brüggemann und seine Kollegen herausfinden, unter welchen Bedingungen die Bereitschaft von Lehrkräften steigt, digitale Unterrichtsoptionen für das Fach Deutsch zu nutzen.
„Digitales Lesen und Schreiben, digitales Erzählen, digitales Gestalten oder Interpretieren gehören – neben den analogen Formen – zum Profil eines zeitgemäßen Deutschunterrichts“, betont Brüggemann.