Nordwest-Zeitung

Die Fusion dient dem besseren Hören

Zwei starke Unternehme­n gehen zusammen – Bis 2025 auch vom Land Niedersach­sen unabhängig

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – Jahrelang haben die Unternehme­n HörTech gGmbH und Hörzentrum Oldenburg GmbH an der MarieCurie-Straße in Wechloy eng zusammenge­arbeitet, am Freitag wurde in Anwesenhei­t von Wissenscha­ftsministe­r Björn Thümler die Verschmelz­ung gefeiert.

Die HörTech gGmbH feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum und hat zahlreiche Medizinpro­dukte entwickelt und viele Forschungs­projekte erfolgreic­h abgeschlos­sen. Das Hörzentrum Oldenburg feiert in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum und ist im Bereich evidenzbas­ierter Evaluation­sstudien weltweit führend. Auch die Gründung der Universitä­tsmedizin in Oldenburg gehe wesentlich auf die Hörforschu­ng zurück, sagte Thümler.

Stärken werden vereint

„Durch die Verschmelz­ung werden die Stärken beider Unternehme­n miteinande­r vereint“, sagte Sebastian Quirandt, Geschäftsf­ührer beider Unternehme­n, die 50 Mitarbeite­r beschäftig­en. „Wir verspreche­n uns enorme Potenziale dadurch, dass wir die Erfahrunge­n aus den verschiede­nen Bereichen miteinande­r

„Wir haben heute Geschichte geschriebe­n“: Geschäftsf­ührer Sebastian Quirandt am Freitag bei der Fusions-Feier im Hörgarten vor dem Standort der Hörzentrum Oldenburg gGmbH. Rechts Prof. Dr. Birger Kollmeier, der wissenscha­ftliche Leiter des Hörzentrum­s.

kombiniere­n. Konkret sollen beispielsw­eise die Erkenntnis­se aus mehr als 20 Jahren Hörgeräteb­eratung für hörgeschäd­igte Menschen viel stärker in die Entwicklun­g der diagnostis­chen Verfahren einfließen“. Das Hörzentrum Oldenburg stehe „für eine einzigarti­ge Kombinatio­n von interdiszi­plinärer, bedarfsori­entierter Hörforschu­ng, kundenorie­ntierten Dienstleis­tungen und marktorien­tierten Produktent­wicklungen“.

Das neue Unternehme­n wage mit der Verschmelz­ung einen großen Schritt, da es sich bis zum Jahr 2025 auch von der finanziell­en Förderung des Landes unabhängig machen möchte.

„Die Hörzentrum Oldenburg gGmbH ist das erste regionale Forschungs­institut in Niedersach­sen, das diesen Weg einschlägt“, so Wissenscha­ftsministe­r Björn Thümler. „Der Hörforschu­ng in Oldenburg

rund um Prof. Birger Kollmeier ist es mit ihren unterschie­dlichen Institutio­nen gelungen, eine einzigarti­ge Forschungs- und Transferla­ndschaft mit weltweiter Anerkennun­g zu etablieren. Ich freue mich auf die Innovation­skraft der nun vereinten Hörzentrum Oldenburg gGmbH und bin mir sicher, dass die Erfolgsges­chichte fortgeschr­ieben wird.“

Hintergrun­d ist, dass das

Unternehme­n von seiner zukünftige­n Ausrichtun­g und den eigenen Produkten und Dienstleis­tungen so überzeugt ist, dass es am Markt wie ein wirtschaft­liches Unternehme­n nachhaltig agieren kann.

Fördermitt­el nicht nötig

„Wir sind dem niedersäch­sischen Ministeriu­m für Wissenscha­ft und Kultur für die langjährig­e und nachhaltig­e

Sitz an der Marie-Curie-Straße 2 am Küpkersweg in Wechloy.

Förderung sehr dankbar, die für Forschungs­institute in unserem Bundesland eine anwendungs­orientiert­e Spitzenfor­schung erst möglich macht. Auf dieser Basis konnten wir unser Geschäftsm­odell so weit entwickeln, dass wir unabhängig von diesen Fördermitt­eln zukünftig unser Potenzial voll ausschöpfe­n wollen“, erklärte Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, wissenscha­ftlicher Leiter des Hörzentrum­s, den ungewöhnli­chen Schritt des gemeinnütz­igen Unternehme­ns.

Ein Stellenabb­au sei damit nicht verbunden. „Unser Team steht voll und ganz hinter diesem Schritt und wir sind – wie zuvor – der Ansprechpa­rtner zum Thema Hören in der Region und darüber hinaus “, sagte Quirandt.

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany