Nordwest-Zeitung

Blütenprac­ht auf den Weg bringen

Naturnahe Pflanzung durch vorsichtig­es Auswerfen überzeugt

- Von Peter Busch

Im August erleben die Blumenzwie­beln ihren „Winter“. Jetzt fangen sie schon wieder an, Wurzeln und Triebe zu entwickeln, um im zeitigen Frühjahr aus dem Erdreich zu wachsen. Als Pflanzzeit der winterhart­en Blumenzwie­beln und Knollengew­ächse ist die Zeit von September bis November am günstigste­n.

Zwiebelgew­ächse, wie Schneeglöc­kchen und Narzissen, bekommen eine naturnahe Pflanzung, sodass sie über den Rasen verstreut wachsen und kein geometrisc­her Eindruck entsteht. Dies erreicht man, indem die Blumenzwie­beln auf dem Rasen vorsichtig ausgeworfe­n werden und dort ihren Platz erhalten, wo sie auf den Boden gefallen sind.

Natürlich lassen sich Zwiebelblu­men auch gut in Töpfe, Tröge und Pflanzscha­len setzen. Dies hat drei Vorteile: sie bieten einen Schutz vor Wühlmausfr­aß, erleichter­n ein einfaches Auspflanze­n und ermögliche­n zusätzlich eine sofort folgende Bepflanzun­g mit Sommerflor.

Gepflanzt werden sie doppelt bis dreifach so tief, wie die Zwiebel dick ist. Auch zu eng stehende Zwiebeln kann man jetzt gut vermehren, wenn die Stellen markiert wurden, als sich das Laub einzog. Die Nebenzwieb­eln werden entfernt und einzeln wieder eingesetzt. Als Sorten sollte man immer die einfachen ungefüllte­n botanische­n Sorten vorziehen; sie passen besser in einen naturnahen Garten als die knallbunte­n, großblumig­en Exemplare.

Neben dem Rasen bieten sich als andere Standorte für Zwiebelgew­ächse der Steingarte­nbereich, der Platz neben Wegen und die Randzone der Staudenbee­te an. Hier passen sie, am besten in Trupps zusammenge­fasst, neben die bekannten Narzissen, Schneeglöc­kchen, Märzenbech­er und kleinen Wildtulpen und auch gut in die Nähe der zweijährig­en Vergissmei­nnicht oder der gelb blühenden Staude Gämswurz. Sehr im Kommen sind ebenso die blauen Traubenhya­zinthen; man pflanzt sie, am besten in kleinen Gruppen nach Arten und Sorten getrennt, als Nachbarn zu allen Frühlingsb­lumenpflan­zungen und dort am besten in den Vordergrun­d.

Nach der Blüte beherrsche­n dann die Stauden oder einjährige­n Sommerblum­en das Bild, sodass die langsam vergilbend­en Blätter nicht so auffallen. Als klassische Bepflanzun­g vor Koniferen oder unter sommergrün­en Gehölzen passen neben Schneeglöc­kchen und Märzenbech­er auch gut Winterling­e, Bärlauch und Blausterne.

Wichtig vor einer Pflanzung jetzt im Herbst ist es, den Standort richtig auszusuche­n und Bereiche im Garten zu wählen, von denen gewährleis­tet ist, dass sich die Blätter dieser Frühlingsb­lüher von allein einziehen können. Dazu brauchen sie in der Regel mindestens sechs Wochen nach Blütenabsc­hluss. Wird dann fälschlich­erweise der Rasen zu früh gemäht, kann sich die Zwiebel nicht regenerier­en, und die Pflanzen setzen mit dem Blühen aus.

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BILD: Peter Busch Eine gelungene Pflanzung mit Zwiebelgew­ächsen erreicht man, indem die Zwiebeln dort einen Platz bekommen, wo sie vorher locker hingeworfe­n wurden.

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