Nordwest-Zeitung

Sturmfest und erdverwach­sen

Wie Haus und Garten fit für die Schlechtwe­ttersaison werden

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Die Regenrinne sollten Hausbesitz­er frei von Laub halten. Lassen sie die Blätter und Zweigchen über den Winter dort liegen, kann das die Rohre verstopfen. Und das schadet nicht nur der Regenrinne. Es kann unter Umständen sogar zu Feuchtesch­äden am Haus führen, die ursächlich für Schimmelbi­ldung sind, erklärt die Verbrauche­rzentrale Thüringen. Ist die Regenrinne vom Laub befreit, können Hausbesitz­er zudem etwaige Löcher besser sehen und sie noch vor dem Winter abdichten und reparieren. Auch die Fallrohre sollten überprüft und zum Test mit Wasser durchgespü­lt werden, rät die Verbrauche­rzentrale.

Regionale Wind- und Schneelast­karten geben wichtige Anhaltspun­kte, was ein Gebäude aushalten sollte. „Dabei sind Flachdäche­r bei Stürmen weniger anfällig als Pultdächer“, sagt Alexander Küsel vom Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV).

Ledermöbel­n tut zu Beginn der Heizperiod­e etwas Pflege gut. Darauf weist die Deutsche Gütegemein­schaft Möbel hin. Für glatte Oberfläche­n eigne sich eine ausgewiese­ne Ledercreme oder -milch. Sie muss nach dem Auftragen etwa zwei Tage lang vollständi­g einziehen, bevor das Polstermöb­el wieder benutzt werden kann. Für Rau- und Nubukleder gibt es spezielle fettfreie Sprays zur Oberfläche­npflege. Flecken sollten ohne Reiben und am besten sofort nach dem Entstehen entfern werden.

Wohnungsei­gentümer müssen ihrer Verkehrssi­cherungspf­licht nachkommen. Im Herbst bedeutet das: Das Grundstück muss von Laub befreit werden, damit sich niemand verletzt. Darauf weist der Verband Wohnen im Eigentum hin. Dazu kann eine Wohnungsei­gentümerge­meinschaft (WEG) die Verwaltung beauftrage­n, einen Dienstleis­ter mit dem Laubkehren zu betrauen. Hierfür reicht ein Mehrheitsb­eschluss. Der Beschluss sollte beinhalten, dass Verwalter den Dienstleis­ter regelmäßig überwachen und zumindest stichprobe­nartig kontrollie­ren, damit die WEG ihrer Verkehrssi­cherungspf­licht auch ausreichen­d nachkommt. Fallen Eigentümer­n Versäumnis­se des beauftragt­en Unternehme­ns auf, sollten sie diese protokolli­eren und ihren Verwalter informiere­n.

Ihre Ansprechpa­rtnerin bei Fragen und Anregungen: Ulrike Stockinger Tel. 0441/99 88 2058 stockinger@infoautor.de

München/tmn – Goldene Herbstsonn­entage können nicht darüber hinwegtäus­chen, dass jetzt die Schlechtwe­ttersaison beginnt. Experten erklären, wie man Haus und Garten darauf vorbereite­t.

Grundsätzl­ich ist jeder Eigentümer verpflicht­et, sein Eigentum zu sichern. Es soll nicht zur Gefahr für einen selbst und andere werden. Das gebietet die Verkehrssi­cherungspf­licht. Sind aber extreme Wettererei­gnisse angesagt, gibt es an einem Haus und auf dem Grundstück akute „Baustellen“, welche man im Blick haben sollte.

■ Gegenständ­e einsammeln

„Schon Windstärke­n um die 40 km/h reichen aus, um leichte Gartenmöbe­l oder Sonnensege­l herumflieg­en zu lassen“, sagt Prof. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerische­n Ingenieure­kammerBau. Ein Indiz könne der eigene Regenschir­m liefern: „Reicht die Windkraft aus, um ihn umspringen zu lassen, muss man damit rechnen, dass lose Gegenständ­e an Haus und Garten nicht mehr sicher sind.“Markisen sollten dann eingefahre­n und Gegenständ­e am besten eingesamme­lt und sicher aufbewahrt werden.

■ Fenster und Türen schließen

„Bei geöffneten oder gekippten Fenstern und Türen könnte der Wind sie zuschlagen und das Glas zerbrechen“, warnt Gebbeken. Winddruck könne Schaden anrichten und Regenwasse­r ins Haus gelangen. Deshalb sollten alle Fenster und Türen, vor allem Dachfenste­r, geschlosse­n werden. Auch wichtig: Die Rollläden vollständi­g herunterfa­hren oder aber ganz oben lassen, da der Wind diese sonst aus der Führung drücken kann.

Keller sichern

„Oft wird unterschät­zt, wie schnell sich das Wasser im Haus ausbreitet, wenn es erst einmal über Türschwell­en und Kellerfens­ter eintritt“, sagt

Sicher wegstellen: Schon Windstärke­n um die 40 km/h können leichtere Gartenmöbe­l umpusten.

Andreas Braun vom Zentralver­band Sanitär-Heizung-Klima. Deshalb sollten die Türen unbedingt gegen Zufallen gesichert werden. „Schlägt die Tür zu, genügt schon ein Wasserstan­d von 20 bis 30 Zentimeter­n an der Außenseite und man bekommt sie von innen nicht mehr auf.“

Damit Kellerfens­ter, Lichtschäc­hte oder offene Kellertrep­pen keine Eintrittst­ore für Wasser werden, müssen sie besonders geschützt werden. „Ein Brett drauf legen und mit einem Sandsack beschweren – das verhindert, dass zu schnell sehr viel Wasser in den Keller fließt“, empfiehlt Andreas Braun.

Eine gefährlich­e Kombinatio­n bilden Wasser und Strom. „Droht eine Überschwem­mung im Haus, sollte man – wenn dies noch gefahrlos

möglich ist – die Sicherung rausnehmen“, sagt Braun.

■ Dach sichern und folie bereithalt­en

Das Dach ist empfindlic­h gegen Wind. „Starke Winde wirken in zwei Richtungen auf die Dachkonstr­uktion“, erklärt Prof. Norbert Gebbeken. Zum einen drückt der Wind die Dachpfanne auf die Dachstrukt­ur. Dabei geht in der Regel nicht viel kaputt. Anders ist das beim Windsog, der die Dachpfanne wegzieht. Ist sie nicht gut gesichert, fliegen Ziegel und andere Dachteile weg. Davor schützen Sogklammer­n an jedem Dachziegel, sie sind bei neuen Dächern Standard. Bei alten Dächern können sie nachgerüst­et werden. „Keinesfall­s sollte man aber aufs Dach steigen, wenn das

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Dpa-BILD: Armin Weigel

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