Wenn der Beruf kaum bekannt ist
Chancen und Risiken
Wer in diesen Wochen eine Ausbildung begonnen hat, der sollte sich vielleicht auch schon einmal mit einem zeitlich ganz fernen Thema beschäftigen: der Altersvorsorge. Spart man langfristig, kann sich dies vorteilhaft auf die Rendite auswirken. Ein Beispiel wäre ein Sparplan für einen Aktienfonds oder einen (kostengünstigeren) „Exchange Traded Fund“(ETF).
Lokführer/innen? Viele Menschen könnten sich vorstellen, Lokführer/in zu werden. Was wenige wissen: Es gibt mehrere Spezialisierungen. Als Lokführer im Nahund Fernverkehr befördert man Reisende an Ziele im Inund Ausland. Lokführer im Güterverkehr bewegen Waren und Materialien quer durch Deutschland und Europa. Als Lokrangierführer lenkt man Triebfahrzeuge im Rangierbahnhof, stellt Züge zusammen und in den Bahnhöfen bereit. Man überprüft Wagen und Züge und führt Bremsproben durch. Und schließlich: Als Rangierbegleiter bringt man Züge in die richtige Reihenfolge – funktionsfähig und sicher beladen. Man bewirbt sich direkt bei den Bahnunternehmen.
Bonn – Die Liste der Ausbildungsberufe ist lang. Damit die Inhalte relevant und aktuell bleiben, werden die Ausbildungsverordnungen regelmäßig angepasst. Manchmal kommen sogar ganz neue Ausbildungen hinzu. Welche Vor- oder Nachteile hat es, Neuland zu betreten?
Allgemein sei das schwer zu beantworten, sagt Thomas Felkl, der im Bundesinstitut für Berufsbildung die Einführung des neuen Berufs Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration mitverantwortet hat. „Aber im Prinzip kann man sagen, wenn der Beruf erfolgreich wird und der Bedarf groß ist, dann ist man als Absolvent eine der ersten Fachkräfte und wird stark gesucht sein.“
Zudem ist es Felkl zufolge ein Vorteil, dass eine Ausbildung ohne Rücksicht auf bestehende Ausbildungsinhalte gestaltet werden kann. Damit biete sie eine größtmögliche Passung zu innovativen Tätigkeitsfeldern.
Außerdem positiv: Wer sich schon immer für das Thema interessiert hat, kann nun einen offiziellen Abschluss in dem Bereich machen.
Auf der anderen Seite sind nicht alle neuen Ausbildungsberufe erfolgreich. „Wenn etwas neu ist, ist es immer ungewiss, ob das am Markt angenommen wird“, sagt der Berufsbildungsexperte. Auch die Berufsschulen müssen – abhängig von der Entwicklung der Ausbildungszahlen – zuerst einen passenden Modus für die Gestaltung der Unterrichtsmodalitäten finden.
Wer eine kürzlich eingeführte Ausbildung beginnt, muss außerdem damit rechnen, dass noch nicht jeder den neuen Abschluss kennt. Und Betriebe müssen die Ausbildung erst einmal anbieten. „Da besteht aber auch die Möglichkeit, aktiv bei Betrieben nachzufragen, und damit sogar erst die Möglichkeit zu schaffen, dass ein Unternehmen in diesem Beruf ausbildet“, sagt Felkl.