Eine fantastische Fortsetzung mit Herz
Zweite Staffel von „Ted Lasso“setzt Erfolgsserie fort – Volltreffer für die Gefühle
Los Angeles – Die erste Staffel der amerikanischen Serie „Ted Lasso“war ein Überraschungshit. Der wunderbare Zusammenprall der amerikanischen und britischen Kultur sowie fantastische Fußball-Anekdoten machten die Premierenstaffel aus. Und Staffel 2 schafft es wieder zu überraschen. Denn hier zeigt sich wieder einmal, wie wichtig ein gutes Drehbuch und starke Figuren in einer Serie sind. Kurzum: ein Volltreffer!
Inhaltlich geht es um den sportlichen Wiederaufbau des angeschlagenen Londoner Fußballclubs AFC Richmond. Nachdem das Team von Coach Lasso (Jason Sudeikis) aus der Premier League abgestiegen ist, gibt es radikale Veränderungen: Der Trainerstab ist größer, einige Spieler kehren zurück und der Unmut bei den Fans wächst. Doch bevor es sportlich weitergeht, ist die Mannschaft auch mental am Boden. Also steht für Lasso erstmal harte Motivationsarbeit auf dem Programm. Nur scheint er selbst auch nicht ganz auf der mentalen Höhe zu sein.
Mehr Zeit für Figuren
Die zweite Staffel von „Ted Lasso“ist clever, denn jede Haupt- und Nebenfigur bekommt hier ihren Moment. Zum Beispiel hat sich Roy Kent (Brett Goldstein) weiterentwickelt. Denn er zeigt endlich seine Emotionen – wenn auch noch etwas rudimentär. Es gibt in der Staffel gleich mehrere Gänsehaut-Momente mit ihm. Allein deshalb ist die Serie eine Empfehlung wert.
Außerdem fängt Club-Besitzerin Rebecca Welton (Hannah Waddingham) eine Affäre mit einem Spieler an. Was erst wie eine typische Serienklamotte wirkt, entwickelt sich jedoch zu einer echten romantischen Beziehung. Auch die Figur von Coach Beard (Brendan Hunt) bekommt eine PartyFolge für sich.
Gerade in dieser Episode blickt der Zuschauer tief ins Herz des wortkargen Co-Trainers, der häufig nur „Silencium“ruft, damit alle ruhig sind. Das Schöne an diesen Handlungssträngen ist, dass sie Sinn machen. Es wirkt nie zu aufgesetzt oder zu kitschig. Dies ist eine große Kunst.
Auch die Dialoge zwischen den Figuren sind witzig, charmant und häufig auch sehr ergreifend. So schafft es die Serie „Ted Lasso“erneut, sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen. Getragen wird sie natürlich von dem überragenden Jason Sudeikis. Denn der USSchauspieler schafft es immer, durch sein Auftreten einen Hauch Optimismus in den brachliegenden AFC Richmond zu bringen.
Alberner Trainer
Mit seinem Schnäuzer und seiner Kappe ist die Figur zumindest
optisch albern. Aber genau dieses Merkmal wird in Staffel 2 aufgelockert. Denn auch die Figur Coach Lasso bekommt mehr emotionalen Tiefgang. Mehrere Panikattacken treiben ihn in ein Loch.
Abgesehen davon nimmt die Serie auch sehr angenehm Fußball-Klischees mit auf. So
ergibt sich ein Serien-Spektakel für jedermann. Denn nicht nur Fußballerherzen werden bei „Ted Lasso“berührt.
Insgesamt ist die zweite Staffel von „Ted Lasso“eine überraschend starke Fortsetzung. So bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: Unbedingt ansehen.