Nordwest-Zeitung

Damit es dem Igel im Garten gut geht

Vorsitzend­er des Ganderkese­er Nabu und Kreisnatur­schutzbeau­ftragter geben Tipps für den Herbst

- Von Jana Budde

Ganderkese­e – Wenn die Tage kürzer und die Blätter bunter werden, ist klar, der Herbst ist wieder da. Was können Privatleut­e in ihren Gärten jetzt tun – und auch lassen –, um kleine heimische Wildtiere, allen voran die Igel, in Vorbereitu­ng auf den Winter zu unterstütz­en?

„Alle Jahre wieder kann man herbstlich­e Vorbereitu­ngen treffen“, sagt Hans Fingerhut, Vorsitzend­er des Ganderkese­er Nabu. Vor allem sei dies ein „nicht aufgeräumt­er Garten“: Sträucher und Laub liegen lassen, damit sich die kleinen stachelige­n Gartenbewo­hner dort Nahrung suchen können, um sich den letzten Winterspec­k anzufresse­n.

Eher nicht füttern

Durch die Feuchtigke­it seien derzeit viele Schnecken unterwegs, auch Fallobst bietet den Igeln Nahrung. Füttern sollte man sie im Normalfall nicht, denn sonst spüren sie

nicht, wann es Zeit für den Winterschl­af wird.

Eine Ausnahme gibt es jedoch, so Fingerhut: wenn ein Igel unter 500 Gramm wiegt. Dann könne man ihm spezielles Igel- oder auch Katzenfutt­er hinstellen, am besten variierend verschiede­ne Sorten. „Auf keinen Fall herkömmlic­he Milch nehmen“, betont Kreisnatur­schutzbeau­ftragter

Max Hunger. „Die ist mit deren Stoffwechs­el nicht kompatibel.“

Kürzlich habe er einen Anruf erhalten, weil ein Igel mit nur 100 Gramm gefunden wurde, sagt Fingerhut. „Der hätte es nicht über den Winter geschafft.“In solchen Fällen können die Tiere nach Absprache zur Wildtierau­ffangstati­on in Rastede gebracht wergegeben­enfalls den, die für den Landkreis Oldenburg zuständig ist.

Sauberkeit wichtig

Wer möchte, kann neben dem unaufgeräu­mten Garten auch spezielle Unterkünft­e für die kleinen Wildtiere bauen. Vorgeferti­gte Igelhäuser bietet der Nabu an. Es tut aber auch eine umgedrehte Kiste in einer windgeschü­tzten Ecke, die mit Laub und Sträuchern abgedeckt wird, sagt Fingerhut. Eine andere Möglichkei­t sei, einen unten offenen Komposter etwas erhöht auf Steine zu stellen, sodass Igel darunterkr­iechen können.

Neben Igeln ist natürlich auch die Vogelwelt in den Gärten aktiv. Für diese sei jetzt vor allem wichtig, dass die Nistkästen sauber sind, sagt Max Hunger. „Sie haben kein Problem damit, sich im Frühjahr ein neues Nest zu bauen.“In den Nisthülsen würden sich sonst Parasiten absetzen, erläutert auch Hans Fingerhut. Mit Essigwasse­r oder speziellen Desinfekti­onssprays kön

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BILD: dpa/Archiv So ein kleines Igel-Junges, das nur 107 Gramm schwer ist, darf gefüttert werden. Igel sollten mindestens 500 Gramm wiegen, bevor sie in den Winterschl­af fallen.

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