Glatte Wangen gibt es ab 89 Euro
Sechs von zwölf Modellen gut benotet – Haltbarkeit und Wechselakkus wichtig
Berlin/TD – Gepflegtes Aussehen beginnt im Gesicht. Der Elektrorasierer-Test der Stiftung Warentest zeigt gute Geräte für jeden Anspruch.
Der Remington F9 Ultimate XF9000 zieht und zupft am Bart, lässt viele Stoppeln stehen und die Haut brennt. So möchte niemand in den Tag starten – erst recht niemand mit empfindlicher Haut. Ganz anders der Braun Series 9 Pro. Seine fünf Scherelemente rasieren schnell und gründlich, ohne die Haut anzugreifen. So unterschiedlich ein Rasurerlebnis sein kann, so verschieden sind die Noten: Sie reichen von gut bis mangelhaft.
Die Rasierer im Test kosten zwischen 45 und 550 Euro. Neun der 12 geprüften Modelle lassen sich auch mit Gel oder Schaum als Nass-Trockenrasierer einsetzen. Die Rasierapparate sollten beweisen, wie gründlich und hautschonend sie Barthaare entfernen, wie bequem sie in der Hand liegen und wie lange Akku und Scherköpfe durchhalten.
Zwei Marken dominieren
Den Markt von Elektrorasierern dominieren Braun und Philips. Braun verwendet vibrierende Schermesser, Philips rotierende Scherköpfe. Beide Anbieter offerieren Serien vom günstigen Einsteigermodell bis zur edlen Luxusausführung. Je höher die Modellnummer, desto teurer.
Glatte Wangen gibt es schon für wenig Geld. 89 Euro kostet der günstigste Gute: Braun Series 5 50-B1200s. Extras wie ein schwenkbarer Scherkopf, ein besonders starker Akku oder eine automatische Reinigungsstation treiben oft den Preis hoch. Der Testsieger Braun Series 9 Pro 9465cc bietet alle drei, kostet mit 550 Euro aber auch mit Abstand am meisten.
Nassrasierer unerreicht
Insgesamt 48 Herren rasierten sich im Labor – die
eine Hälfte täglich, die andere alle fünf Tage. Mit jedem Gerät schoren sie je eine Gesichtshälfte sauber, mit einem anderen Gerät die zweite. Dieser Halbseitentest ermöglicht den direkten Vergleich: Welches Gerät arbeitet gründlicher, welches schont die Haut besser? Alle Geräte entfernten die Stoppeln eines Tages zuverlässig. Allerdings hinterließ kein einziger elektrischer Trockenrasierer so glatte Haut wie ein guter Nassrasierer. Hintergrund: Nassrasierer ziehen das Barthaar leicht aus der Haut, bevor sie es abschneiden.
Danach fühlen sich Wangen und Kinn glatt an wie ein Babypopo. Elektrorasierer dagegen schneiden nur die Haare ab, die durch die Scherfolie ans Messer gelangen. Es bleibt ein spürbarer Haaransatz stehen.
Kosten für Scherköpfe
Um die Haltbarkeit der Geräte zu prüfen, simulierten die Tester in einem Dauertest sieben Jahre täglicher Nutzung. Die Scherfolien hielten dabei deutlich länger, als von den Anbietern angegeben. Remington
empfiehlt alle sechs Monate neue Scherfolien und Klingen für 35 Euro, Braun alle 18 Monate neue Scherköpfe für bis zu 70 Euro. Nach simulierten eineinhalb Jahren Nutzung im Dauertest rasierten die meisten Scherköpfe fast wie neue. Auch nach dreieinhalb Jahren klappte es mit fast allen noch gut. Nur die Scherköpfe des Carrera verschlechterten sich spürbar.
Akkuwechsel wichtig
Mangelhaft für die Umwelt bewerten die Tester Geräte, deren Akku so fest verschweißt ist, dass nicht einmal der Kundendienst ihn wechseln kann. Das betrifft alle geprüften Akku-Rasierer außer die von Braun und Panasonic. Die übrigen Geräte sind Elektroschrott, wenn ihr Akku kaputt geht. Dann funktionieren sie auch mit Kabel nicht mehr. Der Braun-Kundendienst baut bis zu sieben Jahre nach Ende der Produktion neue Akkus ein. Je nach Serie kostet der
Service zwischen 20 und 30 Euro plus Porto. Panasonic hält Ersatzteile bis sieben Jahre nach Verkaufsende vorrätig. Der Kundendienst montiert neue Akkus ab etwa 42 Euro.
Leicht zu reinigen
Regelmäßige Pflege nach jedem Einsatz erhöht die Haltbarkeit. Alle Modelle im Test lassen sich leicht per Hand reinigen: ausklopfen, eventuell Stoppeln mit einer Bürste entfernen und abspülen.
Drei Geräte des Tests verfügen über eine Reinigungsstation, die den Scherkopf automatisch säubert: die BraunRasierer Series 7 und 9 Pro sowie der Philips Series 7000. Braun verkauft die Reinigungsflüssigkeit ab rund fünf Euro pro Kartusche, Philips kassiert dafür etwa acht Euro. Bis zu drei Monate soll eine Kartusche reichen. Die BraunModelle gibt es auch ohne Waschanlage. Dann kosten sie zwischen 40 und 70 Euro weniger.