Nordwest-Zeitung

Auf der Suche nach politische­n Mehrheiten

Große Fraktionen auf Bündnisse angewiesen – Grüne und SPD zusammen stark genug

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Die Sitze sind nach der Kommunalwa­hl verteilt, nun sind die Parteien und Fraktionen auf der Suche nach einer Mehrheit, mit der sich die politische­n Ziele für Oldenburg durchsetze­n lassen. Dazu ist die Zusammenar­beit mit mindestens einer weiteren Fraktion notwendig. Für eine absolute Mehrheit hätte es 26 Ratsmandat­e gebraucht, die hat keine Partei erreicht.

50 Sitze gibt es in dem Gremium – plus Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD). Für eine Mehrheit benötigt man also 26 Stimmen – weder die Grünen (16) noch die SPD (15 plus OB 16) verfügen darüber. Zurzeit laufen zwischen diesen Fraktionen Sondierung­sgespräche, die (so der beiderseit­ige Wille) ein Ratsbündni­s zum Ziel haben sollen.

der Stadtrat

Die FDP wird mit Jens Lükermann (Volt) eine Gruppe bilden, teilt FDP-Ratsfrau Christiane Ratjen-Damerau mit. 5,3

Grüne und SPD hätten im neuen Oldenburge­r Stadtrat eine solide Mehrheit.

Prozent hat die FDP an Stimmen geholt, hätte in den Ausschüsse­n aber kein Stimmrecht gehabt, sondern nur in den Ratssitzun­gen. Jetzt ist die Gruppe FDP/Volt nur im Jugendhilf­eausschuss, Betriebsau­sschuss Abfallwirt­schaft und Ausschuss für Bahnangele­genheiten nicht abstimmung­sberechtig­t.

Grüne/CDU/Volt?

Mit dieser Entscheidu­ng ist ein Bündnis von Grünen/ CDU/ Volt (26 Sitze) nicht

mehr möglich, da sich die Piraten laut Andreas Sander wieder den Linken anschließe­n werden. Eine Zusammenar­beit der Linken mit der CDU oder FDP ist nicht vorstellba­r, damit sind andere Bündnisse als Grün/Rot ausgeschlo­ssen.

Grün/Rot

Wobei die Betonung auf Grün/ Rot liegt, wie Grünen-Sprecherin Rita Schilling betont. 31,22 Prozent der Stimmen haben die Grünen geholt, die SPD 28,95. Die stärkste Partei bzw.

Fraktion hat zudem Zugriff auf den Ratsvorsit­z (bisher Bernhard Ellberg, SPD). Der wird sein Amt an eine(n) Grüne(n) verlieren. „Wir sind ernsthaft an einer Zusammenar­beit und einem Vertrag interessie­rt“, betont Schilling.

Bei den Verhandlun­gen würden Sachthemen wie Verkehr, Bau und vor allem der Klimaschut­z im Mittelpunk­t stehen. Schilling: „Über die Verbindung­sstraße vom Fliegerhor­st nach Wechloy wollen wir auch nochmal reden.“Wohlwissen­d, dass mit den Stimmen der Grünen eine finanziell­e Verpflicht­ungsermäch­tigung im städtische­n Haushalt für die Planung dieser Straße verankert ist.

BM-Kandidaten

Die großen Fraktion stellen ebenfalls für die drei Bürgermeis­terämter die Kandidaten, die vom Rat gewählt werden müssen.

Während sich bei den Grünen Christine Wolff zur Wiederwahl stellt und bei der CDU Petra Averbeck ebenfalls, gibt es in der SPD-Fraktion eine Überraschu­ng. Die amtierende Bürgermeis­terin Germaid Eilers-Dörfler unterlag in einer Kampfabsti­mmung ihrer

Fraktion Herausford­erin Nicole Piechotta mit 5 gegen 10 Stimmen – ein einvernehm­licher Generation­swechsel ließe sich anders gestalten.

Fraktionsf­ührungen

Die Fraktion der Grünen wird von Rita Schilling und Oliver Rohde geführt. Fraktionsv­orsitzende­r bleibt bei der SPD

Ulf Prange. Bei der CDU sind es wie gehabt Esther Niewerth-Baumann und Olaf Klaukien. Christiane RatjenDame­rau ist FDP/Volt-Sprecherin bzw. Fraktionsv­orsitzende.

Anmerkung: Mit der AfD hat niemand gesprochen.

Andreas Paul als Mehrheitsb­eschaffer ist nicht vorstellba­r.

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