Duell der Spitzenteams in Findungsphase
Oldenburg empfängt Sonntag Berlin – Warum Alba die Startprobleme schneller abschüttelt
Oldenburg – Baskets Oldenburg gegen Alba Berlin – das war oft ein absolutes Spitzenduell der Basketball-Bundesliga. Pokal-Finale 2020, BBL-Finalturnier-Halbfinale 2020, Playoff-Halbfinale 2019 – um nur einige Höhepunkte der vergangenen Jahre zu nennen. Vor dem vierten Spieltag der laufenden Saison aber ist das Aufeinandertreffen an diesem Sonntag in Oldenburg (18 Uhr, große Arena) – von der Tabelle betrachtet – ein Duell des unteren Mittelfeldes.
Wie die Baskets ist der deutsche Meister Alba mit einer Niederlage (86:88 gegen Bonn) in die Saison gestartet und hat – wie die Baskets – nach drei Partien nur 2:4 Punkte auf dem Konto. Für beide Teams geht’s also schon um mehr als nur einen Sieg.
■ Umbruch braucht Zeit
Für Hermann Schüller ist das aber noch kein Zeichen zur Beunruhigung. „Wir haben nicht einmal 10 Prozent der Saison hinter uns“, rechnet der Baskets-Chef vor. Im Sommer habe eine „radikale, aber notwendige Veränderung“des Kaders stattgefunden. Die älteren Spieler Karsten Tadda (32), Philipp Schwethelm (32), Braydon Hobbs (32) und Rasid Mahalbasic (30) hatten das Team verlassen, dafür waren Max Heidegger (24), Bennet Hundt (23), Tai Odiase (26), Alen Pjanic (24), T.J. Holyfield (26) und Michal Michalak (27) dazugekommen. Da sei es klar, dass das Team noch nicht über die Erfahrung verfügt, mit engen Situationen umzugehen. „Das
braucht Zeit“, betont Schüller, da müsse man Ergebnisse wie bei den eingespielten Chemnitzern (78:79) und in Würzburg (88:90) hinnehmen.
■ Entwicklung im Fokus
„Mir geht es um die Entwicklung der Mannschaft und der Spieler und nicht darum, dass wir sofort Spiele gewinnen“, stellt Schüller klar. Es werde aber natürlich auch genau geschaut, ob das Potenzial, das sich die Baskets von den neuen Spielern erhoffen, auch
ausgeschöpft wird. Es gebe ja andererseits auch „Lichtblicke“wie der Auftaktsieg in der Champions League gegen Rytas Vilnius. „Da hat unser Team gezeigt, was es drauf hat“, sagt Schüller.
■ Zugang angekündigt
Trotzdem kündigt er an, in den kommenden Tagen einen weiteren Spieler zu verpflichten. „Vielleicht ist das ein Fehler gewesen, dass wir zu stark auf Verjüngung gesetzt haben. Deshalb ist es notwendig, dass
wir einen erfahrenen Spieler dazu holen, der der Mannschaft mehr Stabilität gibt“, erklärt Schüller.
■ Albas Ausrufezeichen
Dass auch Alba Berlin alles andere als meisterlich in die Saison gestartet ist, macht die Baskets laut Schüller trotzdem nicht zum Favoriten. Auch die zwei Spiele in der Euroleague unter der Woche seien kein Nachteil – vielleicht sogar eher das Gegenteil: „Sie spielen sich besser und schneller ein und
legen ihre Probleme eher ab, als das bei uns der Fall ist“, vermutet Schüller. Ganz ähnlich interpretiert Baskets-Trainer Mladen Drijencic den furiosen 84:70-Sieg Berlins gegen Fenerbahce Istanbul: „Am Dienstag hat Alba mit einer beeindruckenden Leistung die eigenen Qualitäten gezeigt und sich aus einer schweren Situation befreit.“
■ Fortschritt zu sehen
In Bezug auf die Baskets beobachtet Drijencic die von Schüller geforderte Entwicklung bei den Spielern: „Meine Mannschaft hat in dieser Woche sehr fokussiert und intensiv gearbeitet und es sind positive Entwicklungen zu sehen. Die müssen wir am Sonntag mit unseren Fans zusammen auf das Parkett bringen.“Die Partie ist übrigens ausverkauft – für 5000 Fans ist das Spiel wohl doch ein Spitzenduell.